05.09.2019

AK Kirchdorf erkämpfte heuer bereits rund 1,7 Millionen Euro – 30.000 Euro davon für eine körperlich beeinträchtigte Arbeit­nehmerin

Die Expertinnen und Experten der Arbeiterkammer Kirchdorf haben die Rechtsvertretung für eine Arbeitnehmerin übernommen, die trotz ihres Beschäftigungsverhältnisses als begünstigte Behinderte von ihrem Arbeitgeber gekündigt werden sollte. Die AK konnte die Kündigung erfolgreich abwehren und erreichte die Einigung auf eine einvernehmliche Auflösung mit einer Abschlagszahlung von mehr als 30.000 Euro für die Frau! Dieser Fall war nur einer von vielen heuer: Im ersten Halbjahr wandten sich 2.243 Mitglieder um Rat und Hilfe an die AK Kirchdorf.

Behindert und dann noch Krebs

Die Frau war 16 Jahre lang als Arbeiterin bei einem Unternehmen in Kirchdorf beschäftigt – als begünstigte Behinderte aufgrund einer körperlichen Einschränkung. Begünstigt behinderte Arbeitnehmer/-innen haben Anspruch auf bestimmte Förderungen und stehen zum Beispiel unter besonderem Kündigungsschutz.

Die Betroffene kam in die Arbeiterkammer Kirchdorf, weil ihr Arbeitgeber angekündigt hatte, sie kündigen zu wollen. Die Firma hat auch bereits beim Bundessozialamt um die Kündigung angesucht – der notwendige Weg, wenn man eine Arbeitnehmerin/einen Arbeitnehmer aus dem Kreis der begünstigten Behinderten „loswerden“ möchte. Hintergrund für die Kündigung dürfte der Krankenstand der Frau gewesen sein. Sie konnte aufgrund einer Krebserkrankung ein Jahr lang nicht arbeiten.

Einvernehmliche statt Kündigung

Das Team der AK Kirchdorf hat sich sofort des Falls angenommen und alles darangesetzt, das Verfahren um Zustimmung zur Kündigung – wie es beim Bundessozialamt formal heißt – abzuwenden. Mit Erfolg! „Es ist uns gelungen, eine einvernehmliche Auflösung auszuverhandeln, plus einer Abschlagszahlung von 30.000 Euro als Entschädigung für die Frau“, berichtet Hannes Stockhammer, Bezirksstellenleiter der AK Kirchdorf. 

Telefone laufen heiß

Hannes Stockhammer und sein Team können im ersten Halbjahr dieses Jahres bereits eine beeindruckende Bilanz ziehen: 2.243 Beratungen insgesamt, dem Großteil der Hilfesuchenden (1.660) konnte gleich am Telefon geholfen werden, und 529 Personen kamen zur persönlichen Beratung in die AK-Bezirksstelle in Kirchdorf. „In arbeits- und sozialrechtlichen Streitfragen haben wir heuer schon 1,748.832 Euro für unsere Mitglieder im Bezirk hereingeholt“, berichtet Stockhammer.     

"Es ist uns gelungen, eine ein­vernehmliche Auflösung auszu­verhandeln, plus einer Abschlags­zahlung von 30.000 Euro als Entschädigung für die Frau!"

Hannes Stockhammer

AK Bezirksstellenleiter

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