Jugendliche von anhaltender Rezession besonders betroffen: AK ruft Landespolitik und AMS zum wirksamen Gegensteuern auf
Als Folge der anhaltend schwachen Konjunktur steigt die Arbeitslosigkeit in Österreich seit dem Frühsommer 2023 stetig an. Oberösterreich als Industriebundesland ist davon überdurchschnittlich stark betroffen. Vor allem bei der Jugendarbeitslosigkeit ist aktives Gegensteuern dringend geboten. Im August waren im Bezirk Linz-Land exakt 1.000 Menschen unter 25 Jahre beschäftigungslos. „Ein guter Start ins Erwerbsleben mit einer fundierten Berufsausbildung wirkt sich positiv auf die gesamte Berufslaufbahn aus“, betont AK-Präsident Andreas Stangl. Hingegen ist bei Jugendlichen, die keine Lehrstelle bzw. Beschäftigung finden, die Gefahr brüchiger Erwerbskarrieren und wiederkehrender Arbeitslosigkeit in späteren Jahren sehr groß.
Betriebe, die stets einen hohen Fachkräftebedarf beklagen, sind daher gefordert, nachhaltig in die Ausbildung junger Menschen zu investieren. Handeln müssen aber auch die Landespolitik und das AMS. Und zwar mit maßgeschneiderten Beratungs-, Unterstützungs- und Ausbildungsangeboten, die sich an den Problemen und Bedürfnissen der Jugendlichen orientieren.
Zur Veranschaulichung: Ende August waren in Oberösterreich 9.082 Menschen unter 25 Jahre auf der Suche nach einem Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz (1.033 lehrstellensuchend, 4.799 arbeitslos und 3.250 in einer AMS-Schulung). Das sind um 4,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gegenüber August 2023 hat sich die Zahl sogar um mehr als 1.000 Jugendliche bzw. 13,4 Prozent erhöht.
Jugendarbeitslosigkeit stieg mehr als doppelt so stark wie im OÖ-Schnitt
Im Bezirk Linz-Land waren Ende August exakt 1.000 Jugendliche beim AMS vorgemerkt, davon 503 arbeitslos, 155 lehrstellensuchend und 342 in einer AMS-Schulung. Das sind insgesamt um 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs an arbeitslosen Personen unter 25 Jahren stieg mit 5,2 Prozent deutlich an. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Anstieg in den oberösterreichischen Bezirken betrug 2,3 Prozent. Weiterer Wermutstropfen: Die Zahl der offenen Lehrstellen hat sich im Bezirk Linz-Land innerhalb eines Jahres um 17,5 Prozent reduziert. Das Angebot reduzierte sich also deutlich. Im OÖ-Schnitt betrug der Rückgang 6,2 Prozent.
„Die mit unserem AK-Ausbildungsfonds geförderten Pilotprojekte zeigen, welch großes Potenzial die Jugendlichen haben. Die politisch Verantwortlichen auf Landesebene sind nun gefordert den jungen Menschen in Oberösterreich passende arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zu bieten und ihnen so eine Perspektive zu geben“, so AK-Präsident Andreas Stangl, für den die notwendige Aufstockung der Budgetmittel für Jugendbeschäftigungsprojekte eine wichtige Investition in die Zukunft ist. Mehr Engagement erwartet sich der AK-Präsident auch von jenen Betrieben, die sich immer mehr aus ihrer Verantwortung stehlen und die Lehrlingsausbildung einstellen. Sie sollen mehr junge Menschen zu Fachkräften ausbilden und auch Jugendlichen mit nicht so guten Noten eine Chance geben.
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