AK Eferding half im ver­gangenen Jahr rund 3.700 Mal

Aktuell sind im Bezirk Eferding 14.284 AK-Mitglieder mit Hauptwohnsitz gemeldet. Viele von ihnen nutzen die Leistungen der Arbeiterkammer. Ob rasche Hilfe bei arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten oder bei Fragen rund um Weiterbildung: Das Beratungsangebot in der AK Eferding findet großen Anklang bei den Mitgliedern. Das zeigt auch die Statistik. Im Jahr 2024 wandten sich Rat- und Hilfesuchende 3.645 Mal an die AK Eferding: in 2.361 Fällen telefonisch, in 1.036 Fällen persönlich (inklusive 14 Bildungsberatungen) und in 248 Fällen schriftlich.

Mehr als 1,3 Millionen Euro für Mit­glieder im Bezirk Eferding er­kämpft

Bei vielen Arbeitsrechtsproblemen reicht eine Beratung nicht aus. Die AK muss dann bei den Arbeitgebern intervenieren. Außergerichtlich hat die AK Eferding 141.491 Euro an vorenthaltenem Entgelt hereingebracht. Manche Arbeitgeber lassen es aber auf einen Streit vor Gericht ankommen. 21 Mal musste die AK Eferding im vergangenen Jahr ihre Mitglieder vor Gericht vertreten und erkämpfte dort 102.524 Euro. Insgesamt sind das 244.015 Euro.

Besser mit Betriebs­rat

Von den insgesamt 80 Arbeitsrechtsfällen stammen 87,5 Prozent aus Betrieben ohne Betriebsrat. Daran erkennt man, wie wichtig eine betriebliche Interessenvertretung für die korrekte Bezahlung der Arbeitnehmer:innen und die Einhaltung des geltenden Arbeitsrechts ist. 

Hauptsächliche Gründe waren vorenthaltenes Entgelt (31), Differenzen bei der Endabrechnung von beendeten Arbeitsverhältnissen (22) sowie Kündigungen oder Entlassungen (21).

Pension und Pflege­geld

In 49 Sozialrechtsangelegenheiten erstritt die AK Eferding im vergangenen Jahr 796.914 Euro. Dabei ging es überwiegend um die Themen Pension und Pflegegeld. Zusätzlich wurden 2024 für Arbeitnehmer:innen aus insolventen Betrieben im Bezirk 319.183 Euro durchgesetzt.

Rat und Hilfe direkt in der Region

In Summe hat die AK Eferding im Vorjahr an arbeits- und sozialrechtlichen Ansprüchen sowie an Forderungen nach Insolvenzen für ihre Mitglieder Zahlungen von insgesamt 1.360.112 Euro erreicht. Das zeigt, wie wichtig eine regionale Anlaufstelle ist. Damit alle Mitglieder möglichst einfach zu ihrem Recht kommen, setzt die AK ganz bewusst bei ihren Serviceleistungen auf Wohnortnähe. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, sich Rat und Hilfe direkt in ihrer Region zu holen.

AK kämpft um jeden Euro

In ihrem Engagement für ihre Mitglieder macht die AK keinen Unterschied, ob es sich um große oder kleine Beträge handelt. So erkämpfte die AK Eferding etwa einen Betrag von 127,68 Euro für einen Lehrling, bei dem die Urlaubsersatzleistung falsch berechnet sowie Überstunden und Samstagsarbeit nicht ausbezahlt worden waren. Den höchsten Betrag, nämlich 33.908 Euro, erhielt ein Angestellter nach einer Insolvenz.

Ein Fall aus dem Arbeits­recht: 189 Euro an aus­ständigen Lohn

Nach 2 Tagen Probezeit hatte ein Schlosser sein Dienstverhältnis bei einer eisen- und metallverarbeitenden Firma beendet. Doch der Arbeitgeber zahlte weder Lohn noch weitere Beendigungsansprüche aus. Auch als die AK Eferding die Firma mehrmals aufforderte, die fehlenden Beträge zu überweisen, verweigerte diese die Auszahlung. Erst unmittelbar nachdem eine Klage vor dem Arbeitsgericht eingebracht wurde, überwies der Arbeitgeber den gesamten Anspruch in Höhe von 189 Euro. Zudem musste er für die Rechtsanwaltskosten aufkommen.

Ein Fall aus dem Sozial­recht: Pflege­stufe für demenz­kranke Frau von 1 auf 4 erhöht

Ein AK-Mitglied aus dem Bezirk Eferding stellte für eine Angehörige aufgrund einer Demenzerkrankung einen Antrag auf Pflegegeld, woraufhin die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) zunächst die Pflegegeldstufe 1 per Bescheid zuerkannte. Aufgrund der Schwere der Erkrankung erschien die Einstufung zu niedrig, weshalb die AK eine Klage einbrachte. Ein vom Gericht beauftragter Gutachter teilte die Einschätzung der AK. Im Zuge des Verfahrens wurde ein Vergleich abgeschlossen, wonach die Betroffene zunächst 3 Monate lang das Geld für die Pflegestufe 2 und ab dann jenes für Pflegestufe 4 erhielt.

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Dr. Werner Wagnest (AK-Bezirksstellenleiter Eferding) und Andreas Stangl (AK-Präsident) © Wolfgang Spitzbart, AK OÖ