14.11.2024

AK-Frauenmonitor 2024: Frauen verdienen im Bezirk Freistadt um fast 40 Prozent weniger als Männer

Arbeiterinnen und weibliche Angestellte aus dem Bezirk Freistadt haben im ersten Halbjahr 2024 mittlere Einkommen von 1.916 Euro brutto im Monat bezogen. Sie verdienen somit um fast 40 Prozent weniger als die männlichen Beschäftigten im Bezirk. Teilzeit und schlecht ausgebaute Kinderbetreuung und Kinderbildung sind nur zwei Gründe dafür. Denn selbst bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung verdienen Frauen um mehr als 24 Prozent weniger als Männer.

Hohe Teilzeitquote

Für die ungünstige Einkommensentwicklung sowie den hohen Unterschied zum Männerverdienst spielt Teilzeit eine wesentliche Rolle. Lediglich 35,6 Prozent aller unselbständig beschäftigten Frauen im Bezirk Freistadt haben einen Vollzeitjob. Das heißt umgekehrt: Fast zwei Drittel aller Frauen aus dem Bezirk arbeiten Teilzeit. 

Arbeiterinnen verdienen weniger als Angestellte

Arbeiterinnen verdienen im Bezirk Freistadt 1.622 Euro brutto im Median pro Monat, weibliche Angestellte 2.166 Euro (jeweils Median = die Hälfte verdient mehr, die Hälfte weniger). 

Equal Pay Day

Der Equal Pay Day fiel im Bezirk Freistadt heuer auf den 4. Oktober. Ab diesem Datum arbeiten vollzeitbeschäftigte Frauen im Vergleich zu Männern statistisch betrachtet „gratis“. Oberösterreich liegt hier im Bundesländervergleich vor Vorarlberg auf dem vorletzten Platz. In Freistadt ist der Unterschied zwischen den durchschnittlichen Männer- und Fraueneinkommen noch deutlich größer. 

AK-Forderungen

„Abgesehen vom Faktor Teilzeit ist die Einkommenslücke nur zu einem geringen Teil durch Unterschiede in der Ausbildung zu erklären. Wir setzen uns daher dafür ein, dass Frauen in unserem Bundesland die gleichen Chancen wie Männer erhalten und gleichgestellt werden. Dringend notwendig sind ein umfassender Ausbau der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie der Pflege, gleiche Bezahlung für gleich(wertig)e Arbeit sowie effektive Maßnahmen für Pensionsgerechtigkeit. Hier braucht es unter anderem einen Aufwertungsfaktor bei den Beitragsgrundlagen der Frauen, durch den die Benachteiligungen in der Arbeitswelt nicht gänzlich in die Pension übertragen werden“, so AK-Präsident Andreas Stangl.

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