22.11.2019

„Unsere Arbeits­welt Kranken­haus“: Beschäftigte des Salzkammergut Klinikums diskutierten über ihre Arbeits­bedingungen

25.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus 130 verschiedenen Berufsgruppen erbringen in Oberösterreichs Krankenhäusern täglich Spitzenleistungen. Unter ihnen auch die Beschäftigten des Salzkammergut Klinikums. Die AK Oberösterreich lud sie zur Veranstaltung „Unsere Arbeitswelt Krankenhaus: Wie geht es den Betroffenen?“ in die AK-Bezirksstelle Vöcklabruck.

Gemeinsam mit AK-Vorstandsmitglied Abg.z.NR Michael Seemayer diskutierten sie über ihre Arbeitsbedingungen und brachten ihre persönlichen Erfahrungen ein. Der einhellige Tenor: „Wir arbeiten sehr gerne in unseren Berufen, sind aber am Belastungs-Limit. Es muss sich einiges ändern“, so die Betroffenen.

Personal­schlüssel völlig ver­altet

Ein Jahr lang hat die Arbeiterkammer Oberösterreich die Situation der Beschäftigten in den heimischen Spitälern untersucht. Fazit: Sie leiden unter steigender Belastung und enormem Druck. Die Hauptursache: völlig veraltete Personalberechnungsmodelle. Das ist zusammengefasst das wichtigste Ergebnis der AK-Studie.

Befragt wurden auch die Beschäftigten des Salzkammergut Klinikums an allen 3 Standorten Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck. Sie wurden nun eingeladen, die Ergebnisse der Studie mit AK-Vorstandsmitglied und Nationalratsabgeordneten Michael Seemayer zu diskutieren. „Die Befragung hat wichtige Erkenntnisse gebracht. Nun wollen wir die Einschätzung der Betroffenen dazu hören und daraus ableiten, wie wir sie weiter unterstützen können, um die Arbeitsbedingungen in den Spitälern zu verbessern. Denn sie sind schließlich die Expertinnen und Experten“, so Seemayer.

Missstände an­sprechen, Probleme be­seitigen

Der Einladung in die Arbeiterkammer Vöcklabruck folgten Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Berufsgruppen des Klinikums: darunter Pflegekräfte, Beschäftigte aus den Medizinisch Technischen Diensten (MTD), der Klinischen Sozialarbeit, aus der Verwaltung sowie Führungskräfte und Betriebsräte/-innen. Sie hörten sich zunächst die Ergebnisse der Befragung an und diskutierten anschließend, wie sehr sich diese mit ihrem Arbeitsalltag decken, wo sie am meisten der Schuh drückt und was die Arbeiterkammer unbedingt für sie einfordern muss.

Die wichtigsten Anliegen der Teilnehmer/-innen: Berufe im Krankenhaus müssen attraktiver werden zum Beispiel durch bessere Bezahlung und Ausbildung, keine Pflegekraft alleine im Nachtdienst, neue Lösungen für Bereitschaftsdienste, Arbeitszeit auf 35 Stunden pro Woche verkürzen, mehr Zeit für die Arbeit mit den Patienten/-innen und Angehörigen, mehr Personal in allen Bereichen des Krankenhauses sowie mehr Ressourcen für die Bewältigung des steigenden Verwaltungsaufwands in den Sekretariaten und auf den Stationen. 

AK wird nicht locker­lassen

Abg.z.NR Michael Seemayer dankte den Anwesenden für die angeregten Diskussionen, wertvollen Erfahrungsberichte und spannenden Einschätzungen und fasste zusammen: „Es ist 5 vor 12. Wir brauchen Sofortmaßnahmen, wenn wir die hohe Versorgungs- und Arbeitsqualität in unseren Spitälern aufrecht erhalten wollen. Denn es fehlt an allen Ecken und Enden an Personal. Und zwar quer durch alle Berufsgruppen. Die Arbeiterkammer wird nicht lockerlassen und auf dem Thema draufbleiben.“

Krankenhausdialog Vöcklabruck
Krankenhausdialog Vöcklabruck © B. Steinberger, Arbeiterkammer Oberösterreich

Rege Diskussionen und eindeutige Forderungen ergaben sich beim Krankenhausdialog mit der Belegschaft des Klinikums Salzkammergut. Im Bild AK-Vorstandsmitglied und Abg.z.NR Michael Seemayer, die Pflegekräfte DGKP Gertraud Schermair und Margit Neumann vom Klinikum Salzkammergut sowie die AK-Bezirksstellenleiter von Vöcklabruck und Gmunden, Mag. Michael Weidinger und Dr. Martin Kamrat (von links).

Wie geht es den Beschäftigten in unseren Spitälern?

"Es ist 5 vor 12. Wir brauchen Sofort­maßnahmen, wenn wir die hohe Versorgungs- und Ar-beits­qualität in unseren Spitälern auf­recht er­halten wollen. Denn es fehlt an allen Ecken und Enden an Personal." 

Michael Seemayer

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