14.02.2025

Mehr als 15 Millionen Euro für Mit­glieder im Bezirk Gmunden er­kämpft

AK Gmunden half  mehr als 7.600 Mal

Aktuell sind im Bezirk Gmunden 39.692 AK-Mitglieder mit Hauptwohnsitz gemeldet. Viele von ihnen nutzen die Leistungen der Arbeiterkammer. Ob rasche Hilfe bei arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten oder bei Fragen rund um Weiterbildung: Das Beratungsangebot in der AK Gmunden findet großen Anklang bei den Mitgliedern. Das zeigt auch die Statistik.

Im Jahr 2024 wandten sich Rat- und Hilfesuchende 7.639-mal an die AK Gmunden: in 4.174 Fällen telefonisch, in 2.850 Fällen persönlich (inklusive 47 Bildungsberatungen) und in 615 Fällen per E-Mail.

Die AK Gmunden hielt auch im Vorjahr in Bad Ischl 49 Sprechtage mit insgesamt 743 persönlichen Beratungen ab.

55 Mal war Gang vor Gericht nötig

Bei vielen Arbeitsrechtsproblemen reicht eine Beratung nicht aus. Die AK muss dann bei den Arbeitgebern intervenieren. Außergerichtlich hat die AK Gmunden im vergangenen Jahr 589.694 Euro an vorenthaltenem Entgelt hereingebracht. Manche Arbeitgeber lassen es aber auf einen Streit vor Gericht ankommen. So musste die AK Gmunden ihre Mitglieder 55-mal vor Gericht vertreten und erkämpfte dort 434.647 Euro. Insgesamt sind das exakt 1.024.341 Euro. 

Besser mit Betriebs­rat

Von den insgesamt 236 Arbeitsrechtsfällen stammen 72 Prozent aus Betrieben ohne Betriebsrat. Daran erkennt man, wie wichtig eine betriebliche Interessenvertretung für die korrekte Bezahlung der Arbeitnehmer:innen und die Einhaltung des geltenden Arbeitsrechts ist. Hauptsächliche Gründe waren Differenzen bei der Endabrechnung von beendeten Arbeitsverhältnissen (105), (unbegründete) Entlassungen (34) und offenes Entgelt bei laufenden Dienstverhältnissen (27). 

Starker An­stieg bei Geld aus Insolvenzen

In 269 Sozialrechtsangelegenheiten erstritt die AK Gmunden im vergangenen Jahr 8.080.671 Euro. Dabei ging es überwiegend um die Themen Pension und Pflegegeld. Zusätzlich wurden 2024 im Bezirk Gmunden für Arbeit­nehmer:innen aus insolventen Betrieben 5.969.834 Euro durchgesetzt. 

Rat und Hilfe in der Region

In Summe hat die AK Gmunden im Vorjahr an arbeits- und sozialrechtlichen Ansprüchen sowie an Forderungen nach Insolvenzen für ihre Mitglieder Zahlungen von insgesamt 15.074.846 Euro erreicht. Das zeigt, wie wichtig eine regionale Anlaufstelle ist. Damit alle Mitglieder möglichst einfach zu ihrem Recht kommen, setzt die AK ganz bewusst bei ihren Serviceleistungen auf Wohnortnähe. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, sich Rat und Hilfe direkt in ihrer Region zu holen.

AK kämpft um jeden Euro

In ihrem Engagement für ihre Mitglieder macht die AK keinen Unterschied, ob es sich um große oder kleine Beträge handelt. So erkämpfte die AK Gmunden etwa einen Betrag von 70 Euro für die Beschäftigte eines Gastronomiebetriebes. Den höchsten Betrag, nämlich 120.445 Euro, erhielt eine Angestellte.

Arbeit­geber wollte Aus­bildungs­kosten nicht ab­gelten, AK er­kämpft 680 Euro

Wird ein:e Arbeitnehmer:in angewiesen, eine berufliche Fortbildung zu absolvieren, um seine/ihre Aufgaben ausüben zu können, muss der Arbeitgeber die Kosten dafür übernehmen, insbesondere wenn die Fortbildung Voraussetzung für die Tätigkeit im Unternehmen ist. Dieser Umstand ist seit rund einem halben Jahr auch rechtlich klar geregelt. Doch manche Arbeitgeber wollen scheinbar davon nichts wissen, wie ein Fall aus dem Bezirk Gmunden zeigt.

Im Rahmen einer Arbeitskräfteüberlassung absolvierte ein Arbeitnehmer eine Ausbildung, die gemäß der Stellenbeschreibung Voraussetzung für die Tätigkeit bei der Beschäftigerfirma war. Die Ausbildung erfolgte zum Teil in seiner Freizeit. Sein Arbeitgeber war der Meinung, dass er diese Ausbildungsstunden nicht zahlen müsse. Doch es ist völlig unerheblich, ob die Zeiten der beruflichen Fortbildung ganz oder teilweise außerhalb der normalen Arbeitszeit liegen. Der Arbeitgeber hat in jedem Fall dafür die Kosten zu tragen.

Nachdem die Firma diese jedoch keinesfalls zahlen wollte, brachte die AK im Namen des Betroffenen Klage ein. Das Gericht sprach daraufhin dem Mann den vollen Anspruch in der Höhe von 680,45 Euro zu.

Herabgesetztes Pflegegeld nach AK-Klage wieder erhöht

Die Mutter eines 3-jährigen, gesundheitlich eingeschränkten Sohnes kam in die Bezirksstelle Gmunden, weil die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) das Pflegegeld für ihren Sohn von der Stufe 3 auf die Stufe 2 herabgesetzt hatte. Da die Herabsetzung der Pflegestufe für die AK Gmunden nicht nachvollziehbar war, wurde eine entsprechende Klage beim Arbeits- und Sozialgericht eingebracht.

Das im Rahmen der Gerichtsverhandlung eingeholte Sachverständigengutachten bestätigte, dass die Herabsetzung der Pflegestufe zu Unrecht erfolgt war. Die Mutter bekommt für ihren Sohn, nunmehr weiterhin das Pflegegeld für die Stufe 3. Laut dem gerichtlichen Sachverständigengutachten könnte sogar die Pflegestufe 4 berechtigt sein, und so wurde der Mutter geraten, einen Antrag auf Erhöhung des Pflegegeldes auf Stufe 4 zu stellen. 

AK Gmunden auf­grund von Neu­bau bis Sommer 2026 im Ausweich­quartier er­reich­bar

Rund 70 Jahre nach ihrer Errichtung hat vor wenigen Tagen der Neubau der AK-Bezirksstelle Gmunden am bisherigen Standort in der Herakhstraße begonnen. Dieser wurde notwendig, weil das Gebäude schon etliche altersbedingte Mängel und Baufälligkeiten aufweist und nicht mehr den modernen Anforderungen entspricht. Nach der geplanten Rückübersiedlung im Sommer 2026 werden die AK-Mitglieder ein noch freundlicheres, barrierefreies und modernes Beratungszentrum samt ebenerdiger Parkgarage vorfinden. 

Bis dahin ist die AK Gmunden im Ausweichquartier in der Linzer Straße 42 (ehemalige Bezirksbauernkammer) in Gmunden erreichbar. Das Serviceangebot bleibt im vollen Umfang unverändert, ebenso die Öffnungszeiten und Telefonnummern.

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Dr. Martin Gamsjäger (Leiter der AK-Bezirksstelle Gmunden) und Andreas Stangl (AK-Präsident)
Dr. Martin Gamsjäger (Leiter der AK-Bezirksstelle Gmunden) und Andreas Stangl (AK-Präsident) © Wolfgang Spitzbart, AK OÖ


Bei vielen Arbeits­rechts­problemen reicht eine Beratung nicht aus. Die AK muss dann bei den Arbeit­gebern intervenieren oder für ihre Mit­glieder sogar vor Gericht gehen. 

Andreas Stangl

AK-Präsident

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Arbeiterkammer Gmunden
Herakhstraße 15b

4810 Gmunden


*** ACHTUNG: ***
Wir sind übersiedelt!
Bis voraussichtlich Sommer 2026 sind wir in unserem Übergangsquartier für Sie da:

Linzer Straße 42
4810 Gmunden
(ehem. Bezirksbauernkammer)


TEL:      +43 50 6906 4412
FAX:      +43 50 6906 4499
E-MAIL: gmunden@akooe.at

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