„Unsere Arbeitswelt Krankenhaus“: Beschäftigte des Klinikums Wels-Grieskirchen diskutierten über ihre Arbeitsbedingungen
25.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus 130 verschiedenen Berufsgruppen erbringen in Oberösterreichs Krankenhäusern täglich Spitzenleistungen. Unter ihnen auch die Beschäftigten aus dem Klinikum Wels-Grieskirchen. Die AK Oberösterreich lud zur Veranstaltung „Unsere Arbeitswelt Krankenhaus: Wie geht es den Betroffenen?“ in die AK-Bezirksstelle Wels. Gemeinsam mit AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer diskutierten sie über ihre Arbeitsbedingungen und brachten ihre persönlichen Erfahrungen ein. Der einhellige Tenor: „Wir arbeiten sehr gerne in unseren Berufen, sind aber am Belastungs-Limit. Es muss sich einiges ändern“, so die Betroffenen.
Studie zeigt Belastung auf
Ein Jahr lang hat die Arbeiterkammer Oberösterreich die Situation der Beschäftigten in den heimischen Spitälern untersucht. Fazit: Sie leiden unter steigender Belastung und enormem Druck. Die Hauptursache: völlig veraltete Personalberechnungsmodelle. Das ist zusammengefasst das wichtigste Ergebnis der AK-Studie.
Befragt wurden auch die Beschäftigten des Klinikums Wels-Grieskirchen. Sie wurden nun eingeladen, die Ergebnisse der Studie mit AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer zu diskutieren. „Die Befragung hat wichtige Erkenntnisse gebracht. Nun wollen wir die Einschätzung der Betroffenen dazu hören und daraus ableiten, wie wir sie weiter unterstützen können, um die Arbeitsbedingungen in den Spitälern zu verbessern. Denn sie sind schließlich die Expertinnen und Experten“, so der AK-Präsident.
Probleme sind auch den Politikern bekannt
Der Einladung in die AK Wels folgten Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Berufsgruppen des Klinikums: darunter Pflegekräfte, diplomierte Medizinisch Technische Fachkräf-te (MTF), Beschäftigte aus Medizinischen Assistenzberufen, aus den Medizinisch Technischen Diensten (MTD), aus der Verwaltung und auch Führungskräfte und Betriebsräte/-innen. Sie hörten sich zunächst die Ergebnisse der Befragung an und diskutierten anschließend, wie sehr sich diese mit ihrem Arbeitsalltag decken, wo sie am meisten der Schuh drückt und was die Arbeiterkammer unbedingt für sie einfordern muss.
Die wichtigsten Anliegen der Teilnehmer/-innen: Pflegeberufe müssen attraktiver werden zum Beispiel durch bessere Bezahlung und Ausbildung, keine Pflegekraft alleine im Nachtdienst, Arbeitszeit auf 35 Stunden pro Woche verkürzen, mehr Zeit für die Arbeit mit den Patienten/-innen und Angehörigen, mehr Personal in allen Bereichen des Krankenhauses sowie mehr Ressourcen für die Bewältigung des steigenden Verwaltungsaufwands in den Sekretariaten und auf den Stationen.
AK wird nicht locker lassen
AK-Präsident Kalliauer dankte den Anwesenden für die angeregten Diskussionen, wertvollen Erfahrungsberichte und spannenden Einschätzungen. Er versicherte den Pflegekräften: „Wir werden nicht lockerlassen und auf den Themen draufbleiben. So lange, bis wir Ihre Interessen und Anliegen durchgesetzt haben. Das haben sich alle Beschäftigten in unseren Spitälern verdient. Und das ist auch notwendig, um die hohe Qualität in der Versorgung und Betreuung der Patientinnen und Patienten zu halten.“
Rege Diskussionen und eindeutige Forderungen ergaben sich beim Krankenhausdialog mit der Belegschaft des Klinikums Wels-Grieskirchen. Am Bild die Mitarbeiterinnen Bettina Angleitner und Tanja Kotzor, die Betriebsräte/-in Walter Wipplinger, Sonja Reitinger und Herbert Pammer, Mitarbeiterin Safije Aziri und AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer (von links).
Wie geht es den Beschäftigten in unseren Spitälern?
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