09.10.2020

Un­bedankte Helden der Corona-Krise: Die Beschäftigten haben Österreich am Laufen ge­halten

Ohne die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würde im Bezirk Braunau, sowie im gesamten Bundesland alles still stehen. Allerdings erhalten sie dafür nicht die Wertschätzung, die sie verdient haben. Anstatt des angekündigten „Corona-Tausenders“, gab es für die Helden/-innen der Krise Applaus. Der ist zwar schön, aber deutlich zu wenig.



Mangelnde Wertschätzung für Heldinnen und Helden der Krise
Oft wurde von heldenhaften Leistungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesprochen, die seit Beginn der Corona-Pandemie unter großer Belastung das Land am Laufen gehalten haben. Seitens der Politik blieb es allerdings bei Danksagungen und Applaus für die Beschäftigten.

Auch die Arbeitnehmer/-innen des Interspar-Marktes in Braunau zählen zu den Helden/-innen der Krise. Wochenlang waren sie im Dauereinsatz um täglich die große Anzahl der Kunden/-innen zu bewältigen. Dazu mussten sie die leergekauften Regale nachfüllen, zusätzlich auch Schutzmasken ausgeben und Einkaufswägen desinfizieren. Das alles unter der psychischen Belastung durch die Angst vor einer möglichen Ansteckung.

Forderungen der Arbeiter­kammer Ober­österreich

Viele als Helden/-innen der Krise gelobte Beschäftigte warten immer noch darauf, dass ihr Einsatz in Form von Lohn- und Gehaltserhöhungen honoriert wird. Dazu kommen tausende Arbeitnehmer/-innen in Kurzarbeit, sowie diejenigen, die ihren Job durch die Corona-Krise verloren haben. 

Um unseren Wohlstand nachhaltig abzusichern, müssen wir den arbeitenden Menschen jene Wertschätzung zukommen lassen, die sie verdienen. Das soziale System muss abgesichert und an einigen Stellen verbessert werden:

  • Anhebung der Nettoersatzrate in der Arbeitslosenversicherung auf mindestens 70 Prozent des letzten Einkommens. Die Einmalzahlung von 450 Euro ist kein Ersatz dafür. 

  • Anerkennung der hohen Produktivität und Leistungsbereitschaft der Beschäftigten durch faire, deutliche Lohn- und Gehaltserhöhungen. Insbesondere für viele der als Corona-Heldinnen und Helden bezeichneten Beschäftigten ist die Anhebung der KV-Löhne und Gehälter auf mindestens 1.700 Euro wichtig.

  • Darüber hinaus muss die Regierung den geschätzt eine Million Arbeitnehmer/-innen, die während der Krise das Land am Laufen gehalten haben, endlich den zugesagten „Corona-Tausender“ auszahlen und die Lohnsteuer-Reform vollständig rasch umsetzen.

  • Ankurbelung der Wirtschaft durch Konjunkturprogramme von Bund und Land – insbesondere Ausbau der sozialen Infrastruktur und des öffentlichen Verkehrs sowie Ankurbelung des Wohnbaus beziehungsweise der thermischen Sanierung. Durch diese Investitionen wird die Beschäftigung in vielen Branchen gesichert und es entstehen auch zahlreiche neue, dauerhafte Arbeitsplätze.

  • Arbeitsmarktpolitische Schwerpunkte müssen die Sicherung der Ausbildung der Jugendlichen und die Verhinderung von Langzeitarbeitslosigkeit bei benachteiligten Gruppen durch geförderte Beschäftigung sein.

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