AK-Frauenmonitor 2024: Frauen verdienen im Bezirk Schärding um fast 38 Prozent weniger als Männer
Arbeiterinnen und weibliche Angestellte aus dem Bezirk Schärding haben im ersten Halbjahr 2024 mittlere Einkommen von 2.115 Euro brutto im Monat bezogen. Sie verdienen somit um fast 38 Prozent weniger als die männlichen Beschäftigten im Bezirk. Teilzeit und schlecht ausgebaute Kinderbetreuung und Kinderbildung sind nur zwei Gründe dafür. Denn selbst bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung verdienen Frauen um fast 22 Prozent weniger als Männer.
Hohe Teilzeitquote
Für die ungünstige Einkommensentwicklung sowie den hohen Unterschied zum Männerverdienst spielt Teilzeit eine wesentliche Rolle. Lediglich 39,7 Prozent aller unselbständig beschäftigten Frauen im Bezirk Schärding haben einen Vollzeitjob. Das heißt umgekehrt: Sechs von zehn Frauen aus dem Bezirk arbeiten Teilzeit.
Arbeiterinnen verdienen weniger als Angestellte
Arbeiterinnen verdienen im Bezirk Schärding 1.875 Euro brutto im Median pro Monat, weibliche Angestellte 2.329 Euro (jeweils Median = die Hälfte verdient mehr, die Hälfte weniger).
Equal Pay Day
Der Equal Pay Day fiel im Bezirk Schärding heuer auf den 13. Oktober. Ab diesem Datum arbeiten vollzeitbeschäftigte Frauen im Vergleich zu Männern statistisch betrachtet „gratis“. Oberösterreich liegt hier im Bundesländervergleich vor Vorarlberg auf dem vorletzten Platz. In Schärding ist der Unterschied zwischen den durchschnittlichen Männer- und Fraueneinkommen noch etwas größer.
AK-Forderungen
„Abgesehen vom Faktor Teilzeit ist die Einkommenslücke nur zu einem geringen Teil durch Unterschiede in der Ausbildung zu erklären. Wir setzen uns daher dafür ein, dass Frauen in unserem Bundesland die gleichen Chancen wie Männer erhalten und gleichgestellt werden. Dringend notwendig sind ein umfassender Ausbau der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie der Pflege, gleiche Bezahlung für gleich(wertig)e Arbeit sowie effektive Maßnahmen für Pensionsgerechtigkeit. Hier braucht es unter anderem einen Aufwertungsfaktor bei den Beitragsgrundlagen der Frauen, durch den die Benachteiligungen in der Arbeitswelt nicht gänzlich in die Pension übertragen werden“, so AK-Präsident Andreas Stangl.
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