AK-Frauenmonitor 2024: Frauen verdienen in Wels-Land um fast ein Drittel weniger als Männer
Arbeiterinnen und weibliche Angestellte aus dem Bezirk Wels-Land haben im ersten Halbjahr 2024 mittlere Einkommen von 2.323 Euro brutto im Monat bezogen. Sie verdienen somit um fast ein Drittel weniger als die männlichen Beschäftigten im Bezirk. In der Stadt Wels bekommen Frauen 2.522 Euro brutto im Monat – der Unterschied zu den Männern liegt bei knapp 28 Prozent. Teilzeit ist nur ein Grund für diese Einkommensunterschiede. Denn selbst bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung verdienen Frauen deutlich weniger als Männer.
Hohe Teilzeitquote
Für die ungünstige Einkommensentwicklung sowie den hohen Unterschied zum Männerverdienst spielt Teilzeit eine wesentliche Rolle. Lediglich 43,3 Prozent aller unselbständig beschäftigten Frauen in Wels-Land (Wels: 48,7 Prozent) haben einen Vollzeitjob. Das heißt umgekehrt: Jeweils mehr als die Hälfte der Frauen in den beiden Bezirken arbeiten Teilzeit.
Arbeiterinnen verdienen weniger als Angestellte
Arbeiterinnen verdienen in Wels-Land 2.267 Euro und in Wels-Stadt 2.076 Euro brutto im Median pro Monat, weibliche Angestellte in Wels-Land 2.354 Euro und in Wels-Stadt 2.731 Euro (jeweils Median = die Hälfte verdient mehr, die Hälfte weniger).
Equal Pay Day
Der Equal Pay Day fiel in Wels-Land heuer auf den 3. Oktober, in der Stadt Wels auf den 6. November. Ab diesem Datum arbeiten vollzeitbeschäftigte Frauen im Vergleich zu Männern statistisch betrachtet „gratis“. Oberösterreich liegt hier im Bundesländervergleich vor Vorarlberg auf dem vorletzten Platz. In Wels-Land ist der Unterschied zwischen den durchschnittlichen Männer- und Fraueneinkommen deutlich größer und in der Stadt kleiner als im gesamten Bundesland.
AK-Forderungen
„Abgesehen vom Faktor Teilzeit ist die Einkommenslücke nur zu einem geringen Teil durch Unterschiede in der Ausbildung zu erklären. Wir setzen uns daher dafür ein, dass Frauen in unserem Bundesland die gleichen Chancen wie Männer erhalten und gleichgestellt werden. Dringend notwendig sind ein umfassender Ausbau der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie der Pflege, gleiche Bezahlung für gleich(wertig)e Arbeit sowie effektive Maßnahmen für Pensionsgerechtigkeit. Hier braucht es unter anderem einen Aufwertungsfaktor bei den Beitragsgrundlagen der Frauen, durch den die Benachteiligungen in der Arbeitswelt nicht gänzlich in die Pension übertragen werden“, so AK-Präsident Andreas Stangl.
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