Schuljause - darauf sollten Eltern achten  

Die richtige Schuljause ist für viele Eltern eine Herausforderung. Den Spagat zwischen einer ernährungsphysiologisch wertvollen Jause und dem Geschmack der Kinder zu schaffen, scheint schwierig. Denn nicht selten kommen die Jausenboxen unangetastet retour. Um den Schulalltag ohne Konzentrationsschwächen durchzuhalten, ist es aber notwendig, Körper und Geist mit Energie und Nährstoffen zu versorgen. Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat Grundregeln zusammengestellt, mit denen es Eltern relativ einfach gelingt, ihre Sprösslinge mit kreativen Jausenkompositionen zu versorgen.

Lebensmittel : Es gibt kaum "gesund" oder "ungesund"

  • Auch bei der Wahl der Lebensmittel kommt es auf die Menge an.
  • Daher sollte es bei der Schuljause keine allgemeinen Verbote geben. Diese erhöhen nur den Reiz des Verbotenen.
  • Empfehlenswert ist es,  auf Abwechslung zu achten und die Kinder mitsprechen und mitgestalten zu lassen, damit sie ihre Vorlieben einbringen können.
  • Es sollte auch Platz für gelegentliche Sünden geben.
  • Ebenso lässt sich mit etwas Fantasie, Kreativität und einer ansprechenden Verpackung die Lust der Kinder zum Zugreifen steigern, denn bekanntlich isst auch das Auge mit.
  • Spezielle Lebensmittel für Kinder sind unnötig. Diese enthalten oft zu viel Zucker und Fett!

Obst und Ge­müse sollten fixer Be­stand­teil sein

Der Griff zu Obst und Gemüse fällt vielen Kindern leichter, wenn es in mundgerechte Stücke geschnitten ist. Äpfel, Birnen, Weintrauben, Bananen, Mandarinen, Beeren sorgen für bunte Farben in der Jausenbox und machen Appetit. Quetschies sind allerdings kein Ersatz für frisches Obst, sondern eher als Nascherei einzuordnen.

Bei Gemüse liegen Mini-Gemüsesorten wie Snack-Paprika, -Gurken oder -Tomaten voll im Trend, da die Winzlinge im Vergleich zu großem Gemüse meistens süßer und oft auch zarter sind. Aber auch Karottensticks oder Radieschen sind gern gesehene Gemüsebeilagen.

Besonderes Augenmerk sollte bei der Wahl auf saisonale Produkte gelegt werden. Saisonales hat keine langen Transportwege hinter sich und schmeckt meist besser.

Saisonkalender "Essen mit der Jahreszeit"

Hilft bei der Obst- und Gemüse-Wahl nach Saison.

 

Brot und Gebäck: Lieber Vollkorn als Weißmehl

Getreide und Getreideerzeugnisse, wie Brot und Gebäck, sind wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen und gesundheitsfördernden Ernährung. Es spricht nichts dagegen wenn sich gelegentlich ein Semmerl, Mohnweckerl, Salzstangerl oder ähnliches in der Jausenbox findet.

Vollkornprodukten sollte allerdings der Vorzug gegeben werden. Der niedrigere glykämischer Index lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen und verhindert Heißhungerattacken. Der höhere Ballaststoffanteil trägt zu einer längeren Sättigung bei und nicht zuletzt besitzen Vollkornprodukte auch eine höhere Nährstoffdichte, da die meisten Mineralstoffe von Getreide in der äußeren Schicht zu finden sind, die beim Ausmahlen der Weißmehlprodukte verloren gehen.

Wichtig zu wissen ist auch, dunkles Brot und Gebäck ist nicht automatisch Vollkorn; manchmal handelt es sich um eine Einfärbung. Daher sollte man genau auf die Liste der Inhaltsstoffe achten oder beim Bäcker nachfragen.

 

Es muss nicht immer Fleisch sein

Kinder lieben Wurst, doch laut österreichischer Ernährungspyramide sollte man maximal 3 Mal pro Woche fettarmes Fleisch essen. Geeignet für die Schuljause sind damit  Schinken oder magere Wurst.

Sehr fette Würste oder Knabberwürste sollten die absolute Ausnahme darstellen. Als Brotbelag für die Schuljause eignen sich alternativ auch, Käse oder Frischkäse, Topfen- oder Gemüseaufstriche, Aufstriche auf Kichererbsenbasis (Hummus) sowie Butter mit Schnittlauch oder Kresse oder reife Avocados zum Bestreichen.

Auf die täg­liche Por­tion Milch achten

Fettarme Milchprodukte wie Joghurt, Topfen, Hart- und Frischkäse oder Milchgetränke wie Molkedrinks, Butter- oder Sauermilch sollten regelmäßiger Bestandteil einer guten Schuljause sein. Diese versorgen den Körper optimal mit Kalzium und Eiweiß. Beim Kauf der Milchgetränke gilt es besonders auf ungesüßte Produkte zu achten, die man eventuell selber durch Zugabe von frisch püriertem Obst noch nachsüßt.

Kein fixer Bestandteil einer gesunden Schuljause sind in jedem Fall süße "Milch"-Snacks und –Riegel, da diese zumeist wenig Milch, dafür viel versteckten Zucker enthalten. Derlei Produkte zählen zu den Naschereien und sollten nur gelegentlich gegessen werden.

 

Getränke:  genauso wichtig wie das "richtige" Essen

Das ideale Pausengetränk ist Leitungs- oder Mineralwasser. Aber auch ungesüßte Früchte- oder Kräutertees können zum Durstlöschen getrunken werden. Ebenso akzeptabel ist stark verdünnter Fruchtsaft (ein Teil Saft, drei Teile Wasser). Nicht geeignet sind koffeinhaltige Getränke wie etwa Cola, Energydrinks, schwarzer und grüner Tee, Kaffee sowie stark zuckerhaltige Getränke.

Auch von speziellen Kindergetränken ist abzuraten, da sie zumeist viel Zucker und/oder diverse andere unnötige Zusätze enthalten.

Achtung Zuckerbomben

Der Großteil der Kindergetränke enthält zu viel Zucker oder eine lange Liste unnötiger Zusätze.

 

Süßigkeiten und Knabber­gebäck als Aus­nahme

Eine kleine Naschbeigabe oder etwas Knabbergebäck zwischendurch können für die Kinder eine schöne Überraschung sein - jedoch sollte sie nicht am täglichen Jausenplan stehen! Besser geeignet zum Naschen oder Knabbern sind Nüsse oder Trockenobst. Nüsse liefern wichtige mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Trockenfrüchte enthalten zwar viel Zucker,  sie sind aber aufgrund der enthaltenen Mineralien und Vitamine die bessere Alternative zu Schokolade, Schokoriegeln oder Gummibärchen und schwächen das extreme Verlangen nach Süßem.   

Verpacken Sie nach­haltig

Legen Sie Augenmerk auf Jause und Verpackung:

  • Am besten eignen sich stabile Jausenboxen. Sie sind wiederverwendbar, halten frisch und schützen den Inhalt vorm Zerdrücken.
  • Vermeiden Sie jedenfalls bestmöglich Einwegverpackungen wie etwa Alu- oder Frischhaltefolie sowie im Handel erhältliche mehrfach verpackte Jausensnacks. So sparen Sie nicht nur Geld, sondern auch Abfall.
  • Zudem kann auch beim Trinken Müll gespart werden, indem man auf Einwegflaschen verzichtet und das Getränk zum Beispiel in eine stabile Trinkflasche aus Edelstahl mit kindgerechtem Drehverschluss füllt.     

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