Kennzeichnung der Lebensmittel
Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat die wichtigsten Bestimmungen zur Lebensmittelkennzeichnung in einer Broschüre zusammengefasst.
Seit Jahren boomen laktosefreie Lebensmittel. In Österreich leiden geschätzte 15 - 25 Prozent der Bevölkerung an Laktoseintoleranz –einer Milchzuckerunverträglichkeit. Diese tritt meist zwischen dem zweiten und zwanzigsten Lebensjahr auf und kann zu Einschränkungen bei der Nahrungsauswahl führen. Spezielle laktosefreie Produkte können Abhilfe schaffen.
Allerdings greifen auch immer mehr Konsument:innen, die eigentlich gar keine Milchzuckerunverträglichkeit haben, zu diesen Produkten. Es scheint ein Lifestyle-Trend zu sein, den die Lebensmittelindustrie als Geschäfts-Chance erkannt hat. Denn, laktosefreie Produkte sind meist teurer als herkömmliche Lebensmittel.
Es ist eine Milchzuckerunverträglichkeit. Normalerweise wird Laktose (Milchzucker) im Dünndarm durch ein Enzym (Laktase) in Glukose und Galaktose gespalten. Diese Einfachzucker können dann von der Darmschleimhaut aufgenommen werden. Ist zu wenig Laktase vorhanden, wird weniger Milchzucker aus der Nahrung gespalten, und gelangt unverdaut in den Dickdarm. Bakterien verstoffwechseln den Milchzucker dann zu Gasen wie Kohlendioxid und Wasserstoff sowie zu kurzkettigen Fettsäuren. Dies kann zu Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. Je geringer die individuelle Enzymaktivität beziehungsweise je mehr Laktose aufgenommen wird, desto stärker können die Beschwerden ausfallen.
Dass Milchzucker in Milch oder Milchprodukten wie Topfen, Joghurt, Butter, Sauerrahm oder Käse enthalten ist, ist den meisten bewusst. Allerdings ist Laktose auch in vielen Lebensmitteln enthalten, bei denen man sie gar nicht vermuten würde. Vor allem Fertigprodukte sind ein beliebtes Versteck für Laktose. Aber auch Desserts, Knäckebrot, Backwaren, Süßigkeiten, Kartoffelpüree, Kroketten oder Medikamente können Laktose enthalten. Daher müssen Betroffene immer aufmerksam die Zutatenliste lesen.
Laktose, Milch, Sahne, Rahm, Joghurt, Magermilchpulver, Molke, Süßmolke oder Molkenpulver. Je weiter oben diese Zutaten auf der Zutatenliste stehen, desto größer ist die Gefahr von Verdauungsbeschwerden.
Ab welcher Menge Symptome auftreten, ist sehr verschieden. Die Toleranzgrenze ist abhängig von der Restaktivität der Laktase im Dünndarm, der Zusammensetzung der Dickdarmflora und von der individuellen Empfindlichkeit. Dennoch kommt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu dem Schluss, dass die meisten Betroffenen einer Milchzuckerunverträglichkeit 12 g Laktose auf einmal durchaus vertragen. Auch höhere Dosen (20–24 g) könnten toleriert werden, wenn sie über den Tag verteilt verzehrt werden. Das heißt: Auch wenn man unter Milchzuckerunverträglichkeit leidet, können kleine Mengen Milch und Milchprodukte zumeist beschwerdefrei konsumiert werden.
Im Handel gibt es bereits eine Vielzahl laktosefreier Produkte wie Milch, Topfen, Schlagobers, Butter, Käse, Desserts und diverse Joghurtprodukte. In diesen Lebensmitteln ist der Milchzucker bereits in die Monosaccharide Glukose und Galaktose aufgespalten, sodass sie weniger als 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm oder Milliliter enthalten. Daher können sie problemlos konsumiert werden.
© 2024 AK Oberösterreich | Volksgartenstrasse 40 4020 Linz, +43 50 6906 0