Online-Shopping: So minimieren Sie Ihr Risiko

Einkaufen im Internet gehört für viele Konsumenten/-innen zum Alltag. Schnell und bequem, aber vor allem auch sicher soll das Internetshopping sein. Die meisten Online-Shops bieten ihren Kunden/-innen bereits eine Auswahl von mehreren Zahlungsmitteln an, so dass sich meist für jede/n das Richtige findet.

Empfehlenswert ist die Nutzung einer Zahlungsform, die Ihnen eine Prüfung der Ware vor Bezahlung ermöglicht, wie beispielsweise der Kauf auf Rechnung. Die Fachleute der Arbeiterkammer Oberösterreich haben eine Übersicht von häufig angebotenen Zahlungsmitteln im Netz zusammengefasst.

Kauf auf Rechnung

Beim Rechnungskauf haben Sie als Kunde die Möglichkeit die Ware nach Erhalt und vor der Bezahlung zu prüfen. Sie können sich daher sicher sein, dass die Ware in Ordnung ist und Ihren Wünschen entspricht, bevor Sie bezahlen.

HINWEIS

Ein Kauf auf Rechnung ist für Sie als Konsument/-in somit eine der sichersten Zahlungsformen und kostenfrei.

Kauf per Bank­einzug / SEPA-Basis­last­schrift (Einzugs­ermächtigung)

Sie ermächtigen bei einer Zahlung per Bankeinzug den Online-Shop unter Angabe Ihrer Kontodaten den vereinbarten Kaufpreis von Ihrem Bankkonto abzubuchen. Von dieser Zustimmung hat nur der Verkäufer Kenntnis und nicht Ihre Bank.

Sollte der eingezogene Betrag nicht dem vereinbarten Kaufpreis entsprechen, haben Sie 13 Monate Zeit diesen bei Ihrer Bank ohne Angabe von Gründen zurückholen zu lassen.

HINWEIS

Aufgrund der Rückholmöglichkeit gilt auch der Kauf per SEPA-Basislastschrift als sicheres Zahlungsmittel. Zusätzliche Kosten fallen bei dieser Zahlungsform nicht an. 

eps-Über­weisung 

Die eps-Überweisung ist ein Online-Zahlungssystem, das von österreichischen Banken angeboten wird. Wenn Sie sich im Online-Shop für diese Zahlungsvariante entscheiden und Ihr Bankinstitut ausgewählt haben, werden Sie direkt mit dem Login Bereich Ihres bankinternen Online-Bankings verbunden. Nach erfolgter Anmeldung mittels Verfügernummer und Passwort geben Sie den bereits mit allen Kaufdaten vorausgefüllten Zahlungsauftrag mittels TAN-Zeichnung frei. Sie erhalten dann eine Auftragsbestätigung Ihres Händlers.

Da die Transaktion über Ihr Online-Banking stattfindet, müssen keine sensiblen Kontodaten im Internet beziehungsweise Online-Shop bekanntgegeben werden.

HINWEIS

Eine eps-Überweisung gilt somit als ein sicheres Bezahlsystem beim Online-Einkauf. Eine separate Registrierung ist nicht nötig und es fallen keine zusätzlichen Kosten an.

Kredit- und Debit­karte

Die Kreditkarte - als eigenständiger Vertrag mit der Bank oder einem Kreditkartenanbieter - beinhaltet in der Regel einen zinsenlosen Aufschub (Kreditierung) der Zahlung von rund einem Monat. Häufig sind damit auch Angebote eines Versicherungsschutzes, wie zum Beispiel in Form einer Reisestorno- und/oder einer Krankenversicherung inkludiert.

Die Debit Mastercard verfügt genauso wie die Kreditkarte über eine 16-stellige Kartennummer und die 3-stellige Kennzahl auf der Kartenrückseite. Damit kann sie ebenso für Zahlungen im Internet verwendet werden. Im Unterschied zur Abwicklung mit der Kreditkarte wird das Girokonto unmittelbar mit der Zahlung belastet.

Starke Kunden-Authentifizierung

Durch gesetzliche Regelungen (PSD2-EU-Richltinie) wurden die Sicherheitsstandards für Kartenzahlungen im Internet deutlich verstärkt. Jede Zahlung muss in Form einer „Zwei-Faktor-Authentifizierung“ freigegeben werden. Dabei müssen insgesamt 2 von 3 Merkmalen aus der Kategorie Wissen, Besitz oder Kohärenz abgefragt werden. Es handelt sich dabei um Merkmale, die eindeutig einem bestimmten Kreditkartennutzer/einer bestimmten Kreditkartennutzerin zugeordnet werden können. Zum Beispiel in Form von Passwort und Fingerabdruck beziehungsweise Gesichtserkennung. Dieses Verfahren wird auch als 3D Secure Verfahren bezeichnet.

Chargeback für Kunden von Mastercard und Visa

Mastercard und Visa bieten ihren Kunden/-innen einen Käuferschutz in Form des Chargeback Verfahrens an. Wird beispielsweise eine von Ihnen bestellte und mit der Karte bezahlte Ware nicht geliefert oder kommt es zu sonstigen Leistungsstörungen, müssen Sie zuerst mit dem Unternehmen, bei dem die Ware oder Leistung bestellt wurde, Kontakt aufnehmen und versuchen, eine Lösung zu erzielen – unbedingt schriftlich. Denn zum späteren Nachweis Ihrer Bemühungen ist eine schriftliche Kontaktaufnahme erforderlich.


Kann keine Einigung erzielt werden, dann wenden Sie sich an Ihre Bank beziehungsweise den Kreditkartenherausgeber. Übermitteln Sie Ihren Einspruch mit einer Sachverhaltsdarstellung, dem erfolgten Schriftverkehr sowie sonstiger Unterlagen (Buchungsbelege, Fotos, Widerspruchsschreiben etc), die Ihre Schilderungen belegen. Im Zuge des daraufhin eingeleiteten Chargeback Verfahrens sind eventuell noch weitere Fragen zu beantworten oder Unterlagen nachzureichen. 

ACHTUNG

Vorsicht bei Phishing Nachrichten! Diese erscheinen meist als plausible Nachrichten per E-Mail, Chat oder SMS-Nachrichten. Es wird darin dazu aufgefordert, Links zu öffnen und persönliche Daten einzugeben um dringend erforderliche Aktionen durchzuführen. Auch in Anrufen wird unter Erzeugung von Druck versucht Daten abzugreifen.

Wichtig: Unternehmen und Banken verlangen niemals vertrauliche Daten wie Logins, Passwörter etc. auf diesem Weg. Sind Sie sich unsicher, rufen Sie Ihre Bank an beziehungsweise informieren Sie sich auf der Homepage oder zum Beispiel auf www.watchlist-internet.at.

Gutschein-Karte

Vor allem für größere Online-Shops können im Vorfeld Gutscheinkarten mit unterschiedlichem Wertguthaben erworben werden. Gutscheinkarten haben meist einen Code beziehungsweise eine PIN zum freirubbeln. Durch Eingabe des Codes kann im Wert des aufgeladenen Guthabens im Online-Shop bezahlt werden. Eine Registrierung ist dabei nicht nötig und es fallen auch keine zusätzlichen Kosten für diese Zahlungsweise an.

HINWEIS

Solche Gutscheinkarten eignen sich auch als Geschenk oder als Zahlungsmittel für Kinder, um die ersten eigenen Online-Einkaufserfahrungen - mit beschränktem Rahmen zu sammeln. 

PayPal

Für die Nutzung von PayPal ist eine einmalige kostenlose Registrierung und die Hinterlegung Ihrer Konto- oder Kreditkartendaten erforderlich. Bei Zahlung im Onlineshop aktivieren Sie den Zahlungsvorgang mittels Ihrer E-Mail Adresse und Ihrem festgelegten PayPal Passwort. Ihre Bankdaten sind für den Händler nicht ersichtlich.

PayPal ist ein E-Geld Konto und kein Treuhandkonto. Es wird also seitens von PayPal nicht garantiert, dass die Zahlung erst bei erfolgter Zustellung der Ware an den Verkäufer übermittelt wird.

Im Zuge des PayPal-Käuferschutzes bietet PayPal eine Refundierung des Kaufpreises an, wenn Sie die bestellte und mit PayPal bezahlte Ware nicht geliefert bekommen oder diese nicht der Beschreibung entspricht. Sie haben 180 Tage nach der Zahlung Zeit das Problem zu melden. 

  • Als ersten Schritt müssen Sie in diesem Fall über Ihr PayPal Konto Kontakt mit dem Verkäufer aufnehmen und versuchen selbst den Konflikt zu lösen.

  • Sollte innerhalb von 20 Tagen keine Einigung erzielt werden, können Sie in Ihrem Kundenkonto den Käuferschutz beantragen. 

  • PayPal prüft den Antrag und fordert gegebenenfalls weitere Informationen (wie Versandbelege oder Artikelbeschreibung) von Ihnen oder dem Verkäufer an.

  • Es empfiehlt sich daher bereits vor dem Kauf Screenshots und Artikelinformationen abzuspeichern. 

ACHTUNG

Einige Waren sind auch vom Käuferschutz ausgenommen, zum Beispiel Gutscheine und industrielle Maschinen. Beachten Sie daher die Käuferschutzrichtlinie.

Klarna Sofort­über­weisung (ehemals SOFORT Über­weisung)

Entscheiden Sie sich für eine Zahlung mittels Klarna, können Sie Ihren getätigten Einkauf sofort bei Bestellung oder erst später (auf Rechnung) bezahlen. Bei Auswahl einer Sofortzahlung werden Sie zu einem Zahlformular der Sofort GmbH weitergeleitet. Dort wählen Sie Ihr Bankinstitut aus und loggen sich in Ihr Online-Banking Ihrer Bank ein. Die Freigabe des Zahlungsauftrages erfolgt mittels TAN über Ihr Online-Banking. Der Online-Händler kommt dabei nicht in Kontakt mit Ihren Bankdaten, allerdings muss die Sofort GmbH einmalig auf Ihr Konto zugreifen, um den Zahlvorgang abzuschließen.

Bei der Auswahl der Zahlungsart „Rechnung“ über Klarna, erhalten Sie die Rechnung der Ware von Klarna und haben dann 14 Tage Zeit diese über die Klarna Website oder App zu bezahlen.  

ACHTUNG

Probleme können entstehen, wenn Sie die Rechnung nicht zeitgerecht begleichen, dann fallen Mahnkosten und im schlimmsten Fall auch hohe Betreibungskosten an.

Auch Klarna bietet bei Einkäufen in Online-Shops (nicht bei Käufen zwischen Privatpersonen) einen Käuferschutz bei Nichtlieferung oder defekter Ware. Die Einhaltung der Bestimmungen in der Käuferschutzrichtlinie sind erforderlich und Probleme müssen Sie, ähnlich wie bei PayPal, über das Kundenkonto bei Klarna oder die Klarna App melden.

In Ihrem Kundenkonto bei Klarna erhalten Sie eine Übersicht über Ihre getätigten Bestellungen und Rechnungen.

Apple Pay

Haben Sie ein Apple Gerät (zum Beispiel Mac, iPhone, iPad oder eine Apple Watch), dann können Sie Ihre Rechnungen auch mittels Apple Pay bezahlen. Dies ist nur dann möglich, wenn Sie Apple Pay aktiviert haben und der Onlineshop diese Bezahlmethode akzeptiert.

Bei Aktivierung von Apple Pay wird eine Debit-, Prepaid- oder Kreditkarte in der Wallet des Apple Geräts hinterlegt. Anschließend können Zahlungen ganz einfach mittels Fingerabdrucks, per Gesichtsscan oder durch Eingabe eines Codes freigegeben werden. 

Kauf per Nach­nahme

Haben Sie Ihre Einkäufe per Nachnahme bestellt, bezahlen Sie den Kaufpreis direkt und in bar bei Übergabe der Ware an den Paketdienst oder den Postbediensteten. Sie haben in diesem Fall zwar die Sicherheit, dass Sie eine Ware erhalten, eine Prüfung im Detail ist aber vor Bezahlung nicht möglich.

HINWEIS

Für die Zustellung der Ware fällt eine Nachnahmegebühr an, die meist von Ihnen zu entrichten ist.

Kauf per Voraus­kasse

Bei Zahlung mittels Vorauskasse müssen Sie den Kaufpreis bereits im Vorfeld an den Verkäufer überweisen. Diese Zahlungsweise ist für Sie als Käufer/-in nicht empfehlenswert, da Sie nicht sicher sein können, ob der Verkäufer die Ware auch an Sie versendet. Eine Rückbuchung Ihrer aktiv getätigten Überweisung bei Ihrer Bank ist ebenfalls nicht möglich.

ACHTUNG

Bietet ein Online-Shop lediglich Vorauskasse als Zahlungsmittel an, sollten Sie sich jedenfalls über die Seriosität Gedanken machen.

So kaufen Sie sicher im Internet ein

  • Achten Sie beim Online-Shopping auf die Seriosität des Online Shops (etwa Impressum vorhanden, Kundenbewertungen im Internet)

  • Achten Sie beim Bezahlvorgang auf eine sichere und verschlüsselte Internetverbindung (SSL-Verschlüsselung, https://…)

  • Seien Sie vorsichtig bei allzu gut klingenden Angeboten und Schnäppchen. Häufig stecken dahinter Betrüger, die lediglich Interesse daran haben an Ihr Geld zu kommen.

  • Prüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen, um auf etwaige unautorisierte Abbuchungen rechtzeitig reagieren zu können.

  • Western Union ist kein Internet-Zahlungsmittel, sondern ein Bargeldtransfer, den Sie nur nutzen sollten, um Bargeld an Freunde oder Bekannte im Ausland zu versenden. Keinesfalls sollte Western Union für Zahlungen an unbekannte Personen verwendet werden. 

  • Wenn ein Artikel in Ihrer Nähe verkauft wird, kann er meist persönlich abgeholt, dabei besichtigt und in bar bezahlt werden. 

Kontakt

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Konsumentenschutz
TEL: +43 50 6906 2
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