08.02.2024

AK Linz-Land er­kämpft mehr als 7 Millionen Euro für Mit­glieder

Insgesamt 67.133 AK-Mitglieder leben im Bezirk Linz-Land. Viele von ihnen nutzen die Leistungen der Arbeiterkammer. Ob rasche Hilfe bei arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten oder bei Fragen rund um Weiterbildung: Das Beratungsangebot in der AK Linz-Land findet großen Anklang in der Bevölkerung. Das zeigt auch die Statistik. Insgesamt 6.447 Beratungen haben die AK-Expert:innen im Jahr 2023 in der AK Linz-Land durchgeführt. Davon 4.002 telefonisch, 1.967 vor Ort in der Bezirksstelle und 478 schriftlich. 

Die AK-Mitglieder wandten sich vor allem mit Fragen zu den Themen Entgelt, Invaliditätspension, Sonderruhegeld, Mutterschutz und Karenz, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberkündigung sowie zur Altersteilzeit an die AK Linz-Land.

7,2 Millionen Euro im Bezirk Linz-Land er­kämpft

2023 wurden 6.447 Rechtsberatungen in der Bezirksstelle Linz-Land durchgeführt. Ein großer Teil der Anliegen der Mitglieder kann durch die Beratung abgewickelt werden. Manchmal ist es jedoch notwendig, rechtliche Schritte einzuleiten, um den Beschäftigten zu ihren Ansprüchen zu verhelfen. 117 Arbeitsrechtsfälle konnten die Jurist:innen der AK Linz-Land im Jahr 2023 abschließen.  In Summe wurden 542.002 Euro erkämpft, davon 246.130 Euro außergerichtlich und 295.872 Euro gerichtlich. 

Die Zahlen bestätigen auch, dass es einen Unterschied macht, ob ein Betrieb organisiert ist oder nicht. Denn: 92 der 117 Arbeitsrechtsfälle entfallen auf Beschäftigte, die in einem Unternehmen ohne Betriebsrat arbeiten.

Darüber hinaus wurden 81 Sozialrechtsfälle bearbeitet und dabei 1.950.324 Euro für die Mitglieder erstritten. Bei den Sozialrechtsfällen handelt es sich zum Großteil um Pensions- oder Pflegegeldangelegenheiten. 

Rund 7,2 Millionen Euro hat die AK Linz-Land für ihre Mitglieder in arbeits- und sozialrechtlichen Fällen sowie in Insolvenzverfahren erkämpfen können. Das zeigt, wie wichtig eine regionale Anlaufstelle ist. Damit alle Mitglieder möglichst einfach zu ihrem Recht kommen, setzt die AK ganz bewusst bei ihren Serviceleistungen auf Wohnortnähe. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, sich Rat und Hilfe direkt in ihrer Region zu holen.

Volles Engagement – auch für kleine Beträge! 

In ihrem Engagement für die Beschäftigten macht die AK keinen Unterschied, ob es um große oder kleine Beträge geht. Ziel ist es immer, den Arbeitnehmer:innen zu ihrem Recht zu verhelfen. Der kleinste Erfolg in einem Arbeitsrechtsfall betrug 6,27 Euro für für eine Frau, die zu einem Vorstellungsgespräch anreiste. Jedoch war von Seiten des Arbeitgebers niemand zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort. Nach Intervention der AK-Rechtsexpert:innen erhielt die Frau die Fahrtkosten erstattet - für die Anreise zu einem Vorstellungsgespräch, das nie stattfand.

Pflege­stufe 3 für demenz­kranke Frau er­kämpft

Eine 82-jährige Frau leidet unter Demenz. Sie lebt im betreuten Wohnen und ist nicht mehr in der Lage, Tag und Nacht zu unterscheiden sowie ihren Haushalt zu führen und sich zu pflegen. Nachdem sich der Zustand der 82-Jährigen weiter verschlechtert hatte, beantragten die Töchter der Frau eine Erhöhung des Pflegegeldes. Die PVA lehnte den Antrag jedoch ab. Sie sah keinen erhöhten Pflegebedarf.
In ihrer Verzweiflung wandten sich die Töchter an die Arbeiterkammer Linz-Land, die schließlich Klage beim Arbeits- und Sozialgericht Linz einbrachte. Mit Erfolg: Nach der Klage brachte ein neues Gutachten einen Pflegebedarf von 148 Stunden zutage. Damit wurde die Pflegestufe 3 ab Februar 2023 zuerkannt – das sind somit rund 3.900 Euro mehr pro Jahr. 

Erfinder­prämie zu Un­recht vor­ent­halten

Ein Konstrukteur aus dem Bezirk Linz-Land machte eine Erfindung, die er beim Patentamt anmeldete. Zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer wurde bereits zu Arbeitsbeginn vereinbart, für Erfindungen eine besondere Vergütung in 3 Stufen zu zahlen. Der Arbeitgeber zahlte zwar vertragsgemäß die Vergütung für die ersten beiden Stufen. Die dritte Stufe ist dann fällig, wenn der Umsatz durch den Nutzen der Erfindung mehr als 1,8 Millionen Euro beträgt. Dabei brachte die Erfindung dem Arbeitgeber immerhin einen Umsatz von mehr als 5,7 Millionen Euro.
Die AK Linz-Land intervenierte beim Arbeitgeber. Mit Erfolg! Nach einer außergerichtlichen Intervention zahlte der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer die zustehende Erfinderprämie von 5.237,89 Euro brutto.

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AK-Bezirksstellenleiter Bruno Kamraner und AK-Präsident Andreas Stangl
AK-Bezirksstellenleiter Bruno Kamraner und AK-Präsident Andreas Stangl © Wolfgang Spitzbart, AK OÖ


92 der 117 Rechts­fälle ent­fallen auf Beschäftigte, die in einem Unter­nehmen ohne Betriebs­rat arbeiten.

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