02.02.2024

Bilanz 2023 der AK Braunau: Mehr als 5,8 Millionen Euro für Mit­glieder er­kämpft  

Rat und Hilfe in der AK Braunau

Insgesamt 39.352 AK-Mitglieder leben im Bezirk Braunau. Viele von ihnen nutzen die Leistungen der Arbeiterkammer. Ob rasche Hilfe bei arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten oder bei Fragen rund um Weiterbildung: Das Beratungsangebot in der AK Braunau findet großen Anklang bei den Mitgliedern. Das zeigt auch die Statistik. Insgesamt 5.316 Beratungen haben die AK-Expert:innen im Jahr 2023 durchgeführt. Davon 3.153 telefonisch, 1.913 vor Ort in der Bezirksstelle und 250 schriftlich. 124 der persönlichen Beratungen waren Bildungsberatungen. 

Die AK-Mitglieder wandten sich vor allem mit Fragen zu den Themen Entgelt, Invaliditätspension, Alterspension und Altersteilzeit, Pflegegeld und Kündigung an die AK Braunau.

5,8 Millionen Euro für Mit­glieder im Bezirk Braunau er­kämpft 

Ein großer Teil der Anliegen der Mitglieder kann durch die Beratung abgewickelt werden. Manchmal ist es jedoch notwendig, rechtliche Schritte einzuleiten, um den Beschäftigten zu ihren Ansprüchen zu verhelfen. 138 Arbeitsrechtsfälle konnten die Jurist:innen der AK Braunau im Jahr 2023 abschließen. Diese teilen sich auf in 103 Rechtshilfe-Fälle, in denen eine Intervention seitens der AK ausreichend war, und 35 Rechtsvertretungen, bei denen die AK für ihre Mitglieder vor Gericht gezogen ist. In Summe wurden 1.179.634 Euro erkämpft. 558.837 Euro außergerichtlich und 620.797 Euro gerichtlich. Die Zahlen bestätigen auch, dass es einen Unterschied macht, ob ein Betrieb organisiert ist oder nicht. Denn: 107 der 138 Rechtsfälle entfallen auf Beschäftigte, die in einem Unternehmen ohne Betriebsrat arbeiten. 

Darüber hinaus wurden 152 Sozialrechtsfälle abgeschlossen und im Zuge dessen 4.329.983 Euro für die Mitglieder erstritten. Bei den Sozialrechtsfällen handelt es sich zum Großteil um Pensions- oder Pflegegeldangelegenheiten. Zusätzlich wurden für 50 Beschäftigte aus 13 insolventen Betrieben im Bezirk 302.795 Euro durchgesetzt. Die größte Insolvenz war jene der Firma PAULI Transporte GmbH in Mattighofen mit 14 betroffenen Beschäftigten.

Somit hat die AK Braunau in Summe 5,8 Millionen Euro für ihre Mitglieder in arbeits- und sozialrechtlichen Fällen sowie in Insolvenzverfahren erkämpfen können. Das zeigt, wie wichtig eine regionale Anlaufstelle ist. 

Damit alle Mitglieder möglichst einfach zu ihrem Recht kommen, setzt die AK ganz bewusst bei ihren Serviceleistungen auf Wohnortnähe. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, sich Rat und Hilfe direkt in ihrer Region zu holen. 

Kleine und große Beträge

In ihrem Engagement für die Beschäftigten macht die AK keinen Unterschied, ob es um große oder kleine Beträge geht. Zum Vergleich: Der kleinste Erfolg in einem Arbeitsrechtsfall betrug 86,17 Euro für eine Angestellte. Die größte erkämpfte Summe belief sich auf 561.238 Euro für eine Prokuristin, durch die Abwehr einer Forderung des Dienstgebers gegen unser Mitglied.

Hohe Nach­zahlung für Fleischhauerin

Eine Arbeitnehmerin aus dem Bezirk Braunau war rund 20 Monate als angelernte Fleischerin in einem Betrieb, ebenfalls im Bezirk, beschäftigt, bis sie gekündigt wurde. Bei einer Beratung in der AK-Bezirksstelle stellte sich heraus, dass die im Kollektivvertrag für das Fleischergewerbe vorgesehene Kündigungsfrist nicht eingehalten worden war. 

Die AK forderte offenen Lohn, die Kündigungsentschädigung bis zum Ende der tatsächlichen Kündigungsfrist sowie anteilige Sonderzahlungen und Urlaubsersatzleistung ein.  Da sich das Unternehmen weigerte, die Nachzahlung zu leisten, musste die AK vor Gericht ziehen. Dort wurde der Arbeitnehmerin Recht gegeben. Sie bekam etwas mehr als 6.000 Euro nachbezahlt.

Höheres Pflege­geld für Demenz­kranken

Ein Pensionist aus dem Bezirk Braunau bekam im Frühjahr 2023 von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) Pflegegeld der Stufe 2 zugesprochen. Viel zu wenig aus Sicht seiner Familie. Denn die PVA berücksichtigte d­ie schwere Demenzerkrankung des Mannes nicht. Diese äußert sich in einer ausgeprägten Orientierungslosigkeit, sogar in der eigenen Wohnung und insbesondere nachts, sowie in Schwierigkeiten bei der Sprachfindung.

Daher klagte die AK im Namen der Familie des Mannes. Im Gerichtsverfahren wurde ein neues medizinisches Gutachten erstellt, das klar auf die Demenz hinwies. Auf dessen Basis sprach das Gericht der Familie ein deutlich höheres Pflegegeld der Stufe 5 zu. Der Unterschied zu Pflegestufe 2: mehr als 700 Euro pro Monat.

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AK-Bezirksstellenleiterin Mag. Angela Senzenberger und AK-Präsident Andreas Stangl
AK-Bezirksstellenleiterin Mag. Angela Senzenberger und AK-Präsident Andreas Stangl © Wolfgang Spitzbart, AK OÖ


Beratungen vor Ort sind für unsere Mit­glieder wichtig. Darum gibt es unter anderem die AK-Bezirks­stellen wie jene in Braunau.

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