30.01.2024

So teuer wohnt es sich in Ober­österreichs Regionen: AK legt Forderungen für leist­bares Wohnen vor

Miete oder Eigentum? Der aktuelle AK Wohnzufriedenheitsindex zeigt, wie die unselbständig Beschäftigten wo in Oberösterreich wohnen, wie zufrieden sie mit ihrer Wohnsituation sind und wie tief sie dafür in die Tasche greifen müssen. Gemeinsam ist allen oberösterreichischen Regionen: Menschen empfinden die Kosten für Miete, Betriebs- und Wohnkosten als sehr belastend. Und: Wo der Anteil an gefördertem Wohnbau hoch ist, sind die Mieten günstiger. AK-Präsident Andreas Stangl fordert daher eine Initiative für sozialen Wohnbau, eine echte Mietpreisbremse und einen Wohnbonus für alle Beschäftigten.

Miete oder Eigen­tum: Wie leben Menschen? 

In großen urbanen Zentren wie den Städten Linz oder Wels und dem jeweiligen Umland wohnen rund 2 Drittel der Menschen zur Miete. Der Anteil der Mieter:innen nimmt in Richtung der ländlich geprägten Bezirke ab und macht dort nur noch rund 25 Prozent der Wohnformen aus. So leben in den Bezirken Linz, Wels, Linz-Land, Wels-Land und Eferding mehr als die Hälfte der Menschen in Miete, während es in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden weniger als ein Drittel sind. Im Mühlviertel mit den Bezirken Rohrbach, Freistadt, Perg und weiten Teilen von Urfahr-Umgebung leben gar weniger als ein Viertel der Menschen zu Miete.

Ähnlich ist der Anteil am sozialen Wohnbau verteilt: Während er in urbanen Zentren mit 47 Prozent relativ hoch ist, macht er im ländlichen Raum mit 6 Prozent nur noch einen Bruchteil der Wohnformen aus.

Gleichzeitig zeigt sich: In Regionen mit nur wenig gefördertem Wohnbau sind die monatlichen Mietkosten beträchtlich höher. Daher fordert die AK, den geförderten Wohnbau generell und besonders in jenen Regionen verstärkt auszubauen. 

Wohnen am Land - Nach­bar­schaft und Um­gebung

Bei der Wohnzufriedenheit unterscheiden sich die einzelnen Bezirke: So sind Menschen, die in Bezirken mit hohem Anteil an Eigenheimen leben (wie zum Beispiel Rohrbach, Freistadt, Perg und weiten Teilen von Urfahr-Umgebung oder auch Kirchdorf und Steyr-Land), zufriedener mit den eigenen 4 Wänden als in Bezirken mit hohem Mietanteil.
Während in urbaneren Gebieten die Menschen das öffentliche Verkehrsnetz, Einkaufsmöglichkeiten oder Kulturangebote als besonders positiv sehen, schätzen sie in ländlicheren Regionen die Nachbarschaft, ihre nähere Wohnumgebung, die Luftqualität und die als höher wahrgenommene Sicherheit.

Miet­kosten: Wo ist OÖ besonders teuer?

Um die monatlichen Mietkosten zu bezahlen, müssen Menschen in Oberösterreich unterschiedlich tief in die Tasche greifen. Besonders hoch sind die Mieten in Regionen, in denen der Anteil an gefördertem Wohnbau gering ist.

Während in Steyr, Steyr-Land und Kirchdorf die durchschnittlichen Kosten bei 707 Euro pro Monat liegen, zahlen Menschen in Linz, Wels, Linz-Land, Wels-Land und Eferding (712 Euro) sowie Rohrbach, Freistadt, Perg und weiten Teilen von Urfahr-Umgebung (730 Euro) bereits um einiges mehr. Bedeutend mehr müssen Menschen für die monatlichen Mietkosten in den Bezirken Braunau am Inn, Grieskirchen, Ried im Innkreis und Schärding (761 Euro) bezahlen. Am teuersten wohnen Menschen in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck (853 Euro). Als besonders belastend werden die Strom- und Heizkosten sowie die Kosten für Miete- und Betriebskosten wahrgenommen. 

Sozialen Wohn­bau erweitern, Wohn­bonus einführen

Angesichts der als besonders hoch empfundenen Belastung durch die Wohnkosten und einer weiterhin starken Teuerung, fordert AK-Präsident Andreas Stangl dringend wirksame Maßnahmen, um Wohnen leistbar zu halten. Es braucht dazu eine Initiative für geförderten und somit sozialen Wohnbau. „Zusätzlich zur Initiative für geförderten Wohnbau fordern wir, einen Wohnbonus in der Höhe von 10 Prozent der Wohnkosten bis zu maximal 800 Euro für alle Beschäftigten einzuführen“, sagt AK-Präsident Stangl.

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Martin Oppenauer, BA (wissenschaftlicher Projektleiter am IFES) und Andreas Stangl (AK-Präsident)
Martin Oppenauer, BA (wissenschaftlicher Projektleiter am IFES) und Andreas Stangl (AK-Präsident) © Wolfgang Spitzbart, AK OÖ

Damit Wohnen leist­bar bleibt, braucht es mehr ge­förderten und somit sozialen Wohn­bau. Zu­sätzlich fordern wir, einen Wohn­bonus in der Höhe von 10 Prozent der Wohn­kosten bis zu maximal 800 Euro für alle Beschäftigten ein­zu­führen.

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