AK-Kinderbetreuungsatlas: Im Bezirk Freistadt hat sich die Zahl der Gemeinden mit 1A-Angebot halbiert
Das Bildungs- und Betreuungsangebot in Krabbelstuben, Kindergärten und Horten hat sich für berufstätige Eltern gegenüber dem Vorjahr in Oberösterreich kaum verbessert – vor allem im ländlichen Raum. Das zeigt die aktuelle IFES-Erhebung im Auftrag der AK Oberösterreich.
Im Bezirk Freistadt hat sich die Zahl jener Gemeinden, die vollzeittaugliche Kinderbildungs- und -betreuungsplätze anbieten, im Vergleich zum Vorjahr sogar von 6 auf 3 halbiert. In der Gesamt-Kategorie haben Freistadt, Hagenberg im Mühlkreis und Gutau den 1A-Status verloren.
Mit ihrem Kinderbetreuungsatlas bietet die Arbeiterkammer Oberösterreich einen umfassenden Überblick über das Angebot an Kinderbildung und -betreuung in Oberösterreichs Kindergärten, Krabbelstuben und der Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder, wie zum Beispiel im Hort.
Im Auftrag der AK hat das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) die entsprechenden Daten erhoben und ausgewertet. 4 Kriterien sind für die Gesamt-Kategorienbildung besonders wichtig, um Eltern eine Vollzeitarbeit zu ermöglichen: der Umfang der täglichen Öffnungszeiten, das Angebot eines Mittagessens, die Sommerbetreuung und die Summe der Schließzeiten im Laufe eines Arbeitsjahres in Krabbelstuben, Kindergärten und in der Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder.
Zudem wurde das Angebot nach 3 Altersgruppen (Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige, Volksschulkinder) aufgeschlüsselt. Gemeinden konnten somit maximal 12 Kriterien erfüllen.
Bezirk Freistadt unterdurchschnittlich
Gemeinden, die mindestens 11 der 12 definierten Kriterien erfüllen, werden in der Gesamtkategorie als 1A-Gemeinde eingestuft. Lediglich jede neunte Gemeinde schafft dies im Bezirk Freistadt, der daher mit 11,1 Prozent deutlich unter dem Oberösterreich-Durchschnitt von 18,7 Prozent liegt.
Diese höchste Einstufung haben im Bezirk Freistadt heuer folgende Gemeinden erreicht: Neumarkt im Mühlkreis, Pregarten und Wartberg ob der Aist. Freistadt, Gutau und Hagenberg im Mühlkreis haben den 1A-Status verloren.
Kürzere Öffnungszeiten, mehr Schließtage
Die Bezirkshauptstadt ist aufgrund längerer Schließzeiten bei den Volksschul-Kindern und längerer Schließzeiten über das Arbeitsjahr gerechnet bei den Unter-Dreijährigen und bei den Volksschul-Kindern in die Kategorie A abgerutscht.
Auch in Gutau gibt es mehr Schließzeiten in den Ferien für Volksschul-Kinder beziehungsweise über das gesamte Arbeitsjahr für alle 3 Altersgruppen. Somit musste Gutau in der Gesamt-Kategorie mit B eingestuft werden.
Ähnlich in Hagenberg im Mühlkreis: hier haben sich die Ferienschließzeiten im Kindergarten sowie die Schließzeiten über das gesamte Arbeitsjahr für Kindergartenkinder und Volksschüler:innen verlängert, sodass Hagenberg im Mühlkreis jetzt eine A-Gemeinde ist.
4 der 27 Bezirksgemeinden erfüllen die Kriterien für die Kategorie A (2022: 3). 6 Gemeinden (22,2 Prozent) wurden als B-Gemeinde eingestuft, 5 (2022: 7) als C- und 3 als D-Gemeinde (2022: 6). Kaltenberg, Liebenau und Schönau im Mühlkreis schafften weniger als 3 Kriterien und fallen damit in die niedrigste Kategorie E.
Zu wenig Angebot für Unter-Dreijährige
Der Kinderbetreuungsatlas schlüsselt das Angebot auch nach den einzelnen Alterskategorien auf. Leider gibt es für Eltern Unter-Dreijähriger nur mehr in 2 Gemeinden (Hagenberg im Mühlkreis und Wartberg ob der Aist) ein vollzeittaugliches Betreuungsangebot.
In Unterweitersdorf wurde das Angebot für Unter-Dreijährige durch die Einstellung von Gemeindekooperationen eingeschränkt, sodass die Gemeinde bei den Unter-Dreijährigen auf C zurückgefallen ist.
4 Gemeinden im Bezirk erreichten bei den Unter-Dreijährigen die Kategorie A (2022 waren es noch 5), 6 erfüllten die Kriterien für die Kategorie B (2022: 1), 4 für C (2022: 8) und 4 für die Kategorie D (2022: 3).
4 Gemeinden (2022: 6) erfüllten nur eines oder überhaupt keines der geforderten Kriterien und mussten in dieser Altersgruppe in die Kategorie E eingestuft werden: Kaltenberg, Rainbach im Mühlkreis, Sandl und Windhaag bei Freistadt.
Angebot für Drei- bis Sechsjährige ebenfalls mangelhaft
Ähnlich schaut es bei der Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen aus: Mit 5 von 27 Gemeinden im Bezirk Freistadt erreichten unterdurchschnittlich viele Gemeinden die 1A-Kriterien (OÖ: 22,2 Prozent).
Weiterer Wermutstropfen: Ihre Zahl sank gegenüber dem Vorjahr um 3 Gemeinden. Mit 11,1 Prozent liegt auch der Anteil der A-Gemeinden im Bezirk Freistadt bei den Drei- bis Sechsjährigen deutlich unter dem OÖ-Schnitt von 20,1 Prozent.
Überdurchschnittlich viele Gemeinden befinden sich in den Kategorien B (14,8 Prozent), C (22,2 Prozent), D und E (jeweils 11,1 Prozent). 3 Gemeinden (2022: 8) mussten in die Kategorie E eingereiht werden: Kaltenberg, Liebenau und Schönau im Mühlkreis.
Nachmittagsbetreuung von Volksschul-Kindern kaum verbessert
Auch bei der Betreuung der Volksschul-Kinder zeigen sich kaum Verbesserungen. Die Zahl der A-Gemeinden hat sich um eine auf 3 verringert. Mit 11,1 Prozent beträgt ihr Anteil nur die Hälfte des OÖ-Durchschnitts von 22,2 Prozent.
Weitere 3 Gemeinden sind der Kategorie B zuzuordnen und mit 48,2 Prozent gehört beinahe die Hälfte der Gemeinden im Bezirk Freistadt der Kategorie C an. 5 Gemeinden sind in der niedrigsten Kategorie E einzureihen.
Die Ergebnisse des AK-Kinderbetreuungsatlas 2023 mit allen Details (Öffnungszeiten, Gemeindekooperationen, Sonderprojekte usw.) für jede einzelne der 438 oberösterreichischen Gemeinden können Sie unter LINK kba.arbeiterkammer.at einsehen.
Neuer AK-Betreuungsbonus hilft Eltern
Übrigens: Wenn mindestens ein Elternteil AK OÖ-Mitglied ist und eine kostenpflichtige Kinderbetreuung in der Krabbelstube, im Kindergarten oder bei Tageseltern in Anspruch nimmt, kann man den neuen AK-Betreuungsbonus in Höhe von einmalig 150 Euro beantragen. Der Antrag kann online unter ooe.arbeiterkammer.at/betreuungsbonus gestellt werden. Dort können alle Bedingungen und Infos nachgelesen werden. Antragsstellungen sind bis 30. Juni 2024 für in diesem Zeitraum angefallene Betreuungskosten möglich.
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