Arbeitsvertrag oder Dienstzettel?
Keinen schriftlichen Arbeitsvertrag? Dann muss der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer einen Dienstzettel aushändigen.
Eine Probezeit gibt es nur dann, wenn sie ausdrücklich vereinbart wurde. Es sei denn, das Gesetz oder der Kollektivvertrag sieht eine solche vor.
im Regelfall: | 1 Monat | = maximal zulässige Dauer; Es gibt Kollektivverträge, die eine kürzere Probezeit vorsehen. In diesem Fall kann diese auch nicht durch Einzelvereinbarung verlängert werden. |
bei Lehrlingen: | 3 Monate | (grundsätzlich) |
BEACHTEN SIE
Eine über die Höchstdauer hinausgehende "Probezeit" gilt nicht mehr als Arbeitsverhältnis in der Probezeit, sondern als befristetes oder unbefristetes Arbeitsverhältnis.
(maximal zulässige Dauer der Probezeit = 1 Monat)
Im Arbeitsvertrag steht, dass die ersten zwei Monate der Beschäftigung als Probezeit gelten. Trotzdem gilt nur das erste Monat tatsächlich als Probezeit. Die Frage nach der Beurteilung des über den ersten Monat hinausgehenden Teils des Arbeitsverhältnisses lässt sich nicht generell beantworten. Je nach dem - nach der redlichen Verkehrsauffassung zu betrachtenden - Willen der Parteien kann es sich dabei um ein befristetes oder ein unbefristetes Arbeitsverhältnis handeln. Da überhaupt gundsätzlich das unbefristete Arbeitsverhältnis den Regelfall darstellt, geht auch mittlerweile der OGH zu Recht im Zweifel von einem unbefristeten Arbeitsverhältnis aus.
Ihnen steht das vereinbarte Entgelt und die Urlaubsersatzleistung bis zum Zeitpunkt der Lösung zu. Was Sonderzahlungen betrifft: Hier sind die Bestimmungen im Kollektivvertrag wesentlich. Wenn die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis während eines Krankenstandes in der Probezeit beendet, so muss das Entgelt nicht über den Zeitpunkt der Beendigung hinaus bezahlt werden, auch wenn Sie länger krank sind.
Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis sowohl von der Arbeitgeberin / vom Arbeitgeber als auch von der Arbeitnehmerin / vom Arbeitnehmer jederzeit und sofort ohne Angabe von Gründen beendet werden.
Achtung
kann sie binnen 14 Tagen ab dem Lösungszeitpunkt beim Arbeits- und Sozialgericht angefochten werden.
Sie sind nicht verpflichtet, dem/der Arbeitgeber/-in die Schwangerschaft während der Probezeit mitzuteilen. Hat der/die Arbeitgeber/-in das Arbeitsverhältnis während der Probezeit wegen des Bestehens einer Schwangerschaft aufgelöst, ist dies eine unzulässige Diskriminierung auf Grund des Geschlechtes und ein Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgesetz. Die Auflösung kann innerhalb von 14 Tagen nach Ausspruch der Auflösung beim Arbeits- und Sozialgericht bekämpft werden.
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