Arbeitslosengeld
Wer bekommt es, wie lange und in welcher Höhe? Wo kann man es beanragen? Wie viel darf man dazuverdienen? Die wichtigsten Infos zum Arbeitslosengeld.
Wenn Sie arbeitslos sind und Ihr Anspruch auf Arbeitslosengeld erschöpft ist, kann Ihnen auf Antrag Notstandshilfe gewährt werden. Voraussetzung ist, dass Sie arbeitslos, aber arbeitsfähig und arbeitswillig sind und sich in einer Notlage befinden. Die Notstandshilfe finanziert sich aus den sogennanten „Lohnnebenkosten“.
BEACHTEN SIE
Um zu beurteilen, ob eine Notlage vorliegt, wird Ihr eigenes Einkommen herangezogen.
Die Notstandshilfe beträgt ohne anzurechnendes eigenes Einkommen 95 Prozent des vorher bezogenen Grundbetrages des Arbeitslosengeldes zuzüglich 95 Prozent des Ergänzungsbetrages , wenn dieser den Ausgleichszulagenrichtsatz von monatlich 1.273,99 Euro (2025) nicht übersteigt. In den übrigen Fällen bekommen Sie 92 Prozent des Grundbetrages des Arbeitslosengeldes.
Die Höhe Ihrer Notstandshilfe hängt auch davon ab, wie lange Sie zuvor Arbeitslosengeld bezogen haben.
Familienzuschläge werden gewährt, wenn die Antragsteller:innen für den Unterhalt von Angehörigen (Kinder, für die ein Anspruch auf Familienbeihilfe besteht, eventuell auch für Ehe-, Lebenspartner:in oder eingetragene:n Partner:in) zu sorgen haben.
Wie das Arbeitslosengeld ist auch die Notstandshilfe mit 60 beziehungsweise 80 Prozent (bei Anspruch auf Familienzuschlag) des täglichen Nettoeinkommens gedeckelt.
Die Notstandshilfe gebührt zeitlich unbegrenzt (solange die Notlage vorliegt), wird jedoch nur befristet für 52 Wochen zuerkannt. Danach muss sie erneut beantragt werden.
Wenn Sie kein eigenes eAMS-Konto besitzen, muss die Antragstellung persönlich bei der zuständigen regionalen Geschäftsstelle des Arbeitsmarktservice (AMS) erfolgen. Der Antrag ist unmittelbar nach Auslaufen des Anspruchs auf Arbeitslosengeld zu stellen.
TIPP
Wenn Sie über ein eigenes eAMS-Konto verfügen, können Sie die Notstandshilfe elektronisch beantragen. Genauere Informationen dazu finden Sie direkt in Ihrem eAMS-Konto.
Ausbezahlt wird die Notstandshilfe monatlich im Nachhinein ab Antragstellung.
Wollen Sie zur Notstandshilfe dazuverdienen, gelten grundsätzlich dieselben Bestimmungen wie beim Zuverdienst zum Arbeitslosengeld. Ein Zuverdienst ist bis zur Höhe der Geringfügigkeitsgrenze (2025: monatlich 551,10 Euro) möglich.
Bei der Notstandshilfe wird allerdings auch jedes sonstige Einkommen angerechnet. Zum Beispiel: Einkommen aus Vermietung und Verpachtung oder die Pension von Verwitweten.
Der gleichzeitige Bezug von Kinderbetreuungsgeld und Notstandshilfe ist grundsätzlich möglich. Der Anspruch auf Notstandshilfe besteht jedoch nur für Personen, die dem Arbeitsmarkt ohne wesentliche Einschränkungen zur Verfügung stehen.
Eine Mindestverfügbarkeit von 20 beziehungsweise 16 Wochenstunden bei Personen mit Betreuungspflichten für Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr oder bei Kindern mit Behinderung muss gegeben sein. Gleichzeitig muss aber auch die Zuverdienstgrenze beim Kinderbetreuungsgeld eingehalten werden, sonst ist mit einer Rückzahlung des Kinderbetreuungsgeldes zu rechnen.
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