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23.6.2021

AK-Jugend­netz­werke im ange­regten Austausch über Motivations­losigkeit, Frust und Wider­stand von Jugend­lichen

Warum verspüren so viele junge Menschen Antriebslosigkeit, Perspektivenlosigkeit, Widerstand und „Null Bock“? Wie hat das erste Jahr der Pandemie diese Problematik verstärkt? Wodurch kann die Motivation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen wieder geweckt werden und wie können sie dabei unterstützt werden, sich für etwas zu begeistern, sodass der Übergang zwischen Schule und Beruf beziehungsweise der Einstieg in den Arbeitsmarkt besser gelingen kann? Die Arbeiterkammer hat 10 Online-JugendNetzwerkDialoge veranstaltet und sich mit über 380 Teilnehmer/-innen dazu ausgetauscht.

Corona-Pandemie belastet die Psyche

In der Arbeit mit Jugendlichen erleben die Netzwerkpartner/-innen immer wieder Stimmungsschwankungen, Frustration und Widerstand. Nach einem Jahr der Pandemie hat sich die Problematik zusätzlich verschlechtert. In Blitz-Umfragen bei den Online-JugendNetzwerkDialogen gaben die Teilnehmer/-innen an, dass sie seit Beginn der Pandemie bei den Jugendlichen negative Entwicklungen wie Motivationslosigkeit und soziale Isolation (sehr oft genannt), Angstsymptome und Schlafstörungen (oft genannt), sowie Aggressionen (mehrfach genannt) und sogar Suizidgedanken (in einigen Fällen) beobachtet haben.

Die Corona-Krise erschwert Jugendlichen den Berufseinstieg, viele Jobs und Lehrstellen sind weggefallen. Jugendliche sind nach vielen Absagen frustriert und verlieren die Motivation. Zusätzlich stellen mangelnde Sozialkontakte und eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten eine enorme psychische Belastung dar. Länger dauernde Isolation führt zum Einbruch der Motivation und zum Gefühl der Sinnlosigkeit.

Positives aufzeigen

Fachliche Inputs zum Thema kamen von pro mente Jugend-Referenten/-innen. Die Motivation der Jugendlichen für eine bestimmte Handlung hänge von der Erwartung und vom Anreiz ab. Für die Experten/-innen der pro mente Jugend ist es besonders wichtig, den jungen Menschen positive Sichtweisen aufzuzeigen, ihnen zu helfen, ihr Potenzial zu entdecken und Ziele mit ihnen zu vereinbaren. Dafür müssen klare Ziele formuliert werden, denn je klarer der oder dem Betroffenen ist, wie wichtig ihr oder ihm das Ziel ist, und je kompatibler das Ziel mit dem Motivsystem ist, desto stärker ist die Veränderungsmotivation.

Besonders wichtig seien Zuwendung, Empathie, Hilfe zur Selbsthilfe, Wertschätzung und eine intensive persönliche Beziehung zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Diese habe aufgrund der Lockdowns in den letzten Monaten allerdings vielfach gelitten, berichteten einige Netzwerkpartner/-innen.

Junge brauchen kostenlose Hilfe

Die Arbeiterkammer fordert mehr kostenlose psychotherapeutische Angebote für junge Menschen, den Ausbau sozialraumorientierter Jugendarbeit und niederschwelliger Ausbildungs- und Beschäftigungsformen. Neben der Ausbildungspflicht für alle jungen Menschen bis 18 Jahre braucht es eine Ausbildungsgarantie für junge Erwachsene bis 24 Jahre.

In der Corona-Krise ist die Jugendarbeitslosigkeit massiv gestiegen und ihre entschlossene Bekämpfung ist eine gemeinsame Aufgabe aller gesellschaftlichen Kräfte, die hohe Priorität hat. Gerade Jugendliche, die sich schwertun, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen, müssen dabei besonders gefördert werden.

AK-Forderungen

Die Arbeiterkammer fordert daher den Ausbau von AMS-Schulungen und der überbetrieblichen Lehre. Auch die Kürzungen in ausbildungsvorbereitenden Maßnahmen und bei der Ausbildungsbeihilfe in der überbetrieblichen Lehrausbildung müssen zurückgenommen werden. Außerdem muss es so schnell wie möglich ausreichend Ausbildungsplätze geben.

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