Psychische Belastungen
Psychische Belastungen zählen in unterschiedlichsten Erscheinungsformen zu den stärksten Belastungen im betrieblichen Alltag.
Es gibt wohl kaum etwas, das den Namen "Volkskrankheit" so sehr verdient, wie die Rückenschmerzen. Nicht nur Erwachsene, auch Kinder sind bereits davon betroffen. Bewegungsmangel, Fehlhaltungen, psychische Belastungen, Abnutzungserscheinungen, Übergewicht, angeborene Fehlstellungen der Wirbelsäule, das sind nur einige der vielfältigen Ursachen für Rückenschmerzen.
Im Rahmen der Arbeitsplatzevaluierung muss unter anderem erhoben werden, ob und welche Maßnahmen erforderlich sind, um Gesundheitsgefährdungen durch Fehlbelastungen des Stütz- und Bewegungsapparats zu vermeiden. Zu berücksichtigen sind dabei jedenfalls die körperliche Eignung der Arbeitnehmer/-innen sowie die gesetzlichen Bestimmungen für Jugendliche und werdende Mütter. Falls personenbezogene Maßnahmen notwendig sind, müssen die betroffenen Arbeitnehmer/-innen eine ausreichende Unterweisung erhalten. Diese muss Angaben über die Gefährdung des Stütz- und Bewegungsapparates, das Gewicht und sonstige Merkmale der Last, Anweisungen über sachgemäße Handhabung und mögliche Gefahren bei unsachgemäßer Handhabung enthalten.
Für die Ermittlung und Beurteilung der Gefahren und Belastungen bei manueller Lasthandhabung wird nach dem heutigen Stand der Technik die so genannte Leitmerkmalmethode eingesetzt. Diese ermöglicht auf sehr einfachem Weg eine Abschätzung der tatsächlichen Belastungen.
Erster Ansatzpunkt für die Prävention von Wirbelsäulenerkrankungen durch Heben und Tragen müssen immer die Arbeitsbedingungen sein. Dabei geht es darum, durch technische und/oder organisatorische Maßnahmen – wie z.B. Einsatz von Hebehilfen – so weit wie möglich zu verhindern, dass Lasten überhaupt noch händisch gehoben werden müssen. Die Umgestaltung von Arbeitsplätzen kann beispielsweise helfen, damit Lasten stets nur in Hüfthöhe bewegt werden müssen.
Sinnvoll ist es, das Gewicht der Last, die transportiert werden muss, zu verringern. Ein typisches Beispiel dafür ist die Abschaffung der 50-Kilo-Zementsäcke, die durch 25 Kilo schwere Säcke ersetzt wurden.
Auch wenn man sich bemüht, beim Heben und Tragen stets die optimale Körperhaltung einzunehmen, darf der körperliche Ausgleich nicht zu kurz kommen. Entsprechende Lockerungs- und Dehnübungen können helfen, die Regenerationszeit wesentlich zu verkürzen und das Wohlbefinden wieder herzustellen. Aber auch Übungen zum Kräftigen der Muskulatur helfen, die Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten.
Voraussetzung zur Vermeidung von Rückenschmerzen ist die richtige Ausstattung des Arbeitsplatzes. Der Arbeitsstuhl muss standfest, höhenverstellbar und drehbar sein. Die Sitzfläche soll kippbar sein und Schweißbildung vermindern. Die Rückenlehne soll verstellbar sein und jedenfalls die Abstützung der Lendenwirbelsäule ermöglichen. Armstützen sollen gepolstert sein und die Auflage der Unterarme ermöglichen.
Genauso wichtig ist der Arbeitstisch, der ebenfalls höhenverstellbar sein sollte. Leider ist diese Möglichkeit oft nicht erkennbar und wird daher nicht in Anspruch genommen. Die Höhenverstellung ist hier allerdings aus Stabilitätsgründen dem Fachmann vorbehalten.
Jede Art von ausgeglichener Bewegung ist zu fördern. So sollten die Arbeitsgeräte so verteilt werden, dass über den Tag verteilt die Anzahl der Bewegungen nach links und rechts ungefähr gleich oft vorkommen. Empfehlenswert ist es auch, hin und wieder das Aufstehen zu unterstützen. So könnten etwa Drucker so weit vom Arbeitsplatz weg stehen, dass der Benutzer gezwungen ist aufzustehen.
Die Sicht auf den Bildschirm muss ebenfalls so sein, dass dazu keine Fehlhaltung eingenommen wird und damit eine Belastung der Wirbelsäule entsteht.
Kurzfristiger Stress in der Arbeit kann durchaus aktivierend sein. Problematisch wird es , wenn die Anspannung zum Dauerzustand wird. Nicht nur die Psyche, sondern auch der Körper werden belastet.
Hormone im Körper sorgen dafür, dass in stressigen Situationen unter anderem die Muskelaktivität erhöht wird. Folgen keine Erholungsphasen kommt es zu dauerhaften Muskelanspannungen. Schmerzhafte Verspannungen von Nacken- oder Rückenmuskulatur sind vorprogrammiert.
Um Rückenschmerzen vorzubeugen kann ein gezieltes Stress-Management ebenso wichtig sein, wie das Verwenden von Hebehilfen, ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz sowie regelmäßige Bewegung.
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