Arbeiten bei Hitze
Auch bei 35 Grad im Schatten: es gibt kein „hitzefrei“. Der Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass die Gesundheit der Beschäftigten nicht gefährdet wird
In der warmen Jahreszeit im Freien zu arbeiten, mag auf den ersten Blick durchaus angenehm erscheinen. Die Sonne bringt jedoch eine Reihe von Belastungen mit sich: Hitze, blendendes Licht und steigende Ozonwerte. Eine häufig unterschätzte Gefahr ist auch die UV-Strahlung. Zahlreiche Arbeitnehmer/-innen am Bau oder in der Gastronomie sind dieser täglich stundenlang ausgesetzt. UV-Strahlung ist nicht nur im Sommer ein Problem, auch zu anderen Jahreszeiten sollte man die Gefahren nicht unterschätzen.
UV steht für „ultraviolett“ und
beschreibt ein bestimmtes Strahlungsspektrum, das von der Sonne ausgesandt
wird. In geringen Mengen ist die
UV-Strahlung lebensnotwendig. Bei zu hoher Dosis stellt sie allerdings eine Gefahr
für die Gesundheit dar.
Das ultraviolette Licht kann in die menschliche Haut eindringen und dort Zellschädigungen verursachen. Die erste Auswirkung von zu viel UV-Strahlung ist allgemein bekannt: Sonnenbrand. Viel schlimmer als diese schmerzhafte Entzündung der Haut sind die Langzeitschäden, die mit jedem Sonnenbrand einhergehen: die Hautzellen werden beschädigt, und das kann zur Bildung von Hautkrebs führen, der in manchen Fällen sogar tödlich verlaufen kann.
Auch die Augen können durch das UV-Licht gefährdet sein. Die Strahlen dringen tief in das Auge ein und schädigen dort das Gewebe. Bei zu langer intensiver Sonnenbestrahlung kann es zu Hornhaut- und Bindehautentzündungen kommen. Langfristig kann das im sogenannten Katarakt (Grauer Star) enden.
UV-Strahlen können auch noch für einige andere gesundheitliche Probleme verantwortlich sein. Sie können etwa Sonnenallergien auslösen, tragen zur frühzeitigen Hautalterung ("Photoaging") bei und schwächen bei zu hoher Dosis das Immunsystem.
Zunächst sind die gesundheitlichen
Risiken nicht für alle Personen gleich. Ein wesentlicher Faktor ist der
Hauttyp. Menschen mit sehr heller Haut sind von Natur aus schlechter gegen
UV-Strahlung geschützt als Menschen mit
dunklerer Haut.
Neben dem Hauttyp beeinflussen
aber auch noch zahlreiche äußere Umstände die Gefährdung durch UV-Strahlung. So
ist zum Beispiel der Sonnenstand ausschlaggebend: Mittags, wenn die Sonne am
Höchsten steht, ist die Gefahr am größten.
Der Sonnenstand ist natürlich auch von der Jahreszeit abhängig. Lassen Sie sich
hierbei nicht von der Temperatur täuschen: die Intensität des ultravioletten
Lichtes ist auch gegeben, wenn es nicht so heiß ist! Bereits im April kann die
UV-Strahlung ein gesundheitsrelevantes Ausmaß erreichen. Erst gegen Ende August
wird die Gefährdung wieder geringer. Auch die Wolken wiegen einen oftmals zu
Unrecht in Sicherheit: selbst bei dichter Bewölkung kann noch ein
beträchtlicher Anteil der UV-Strahlung durchbrechen.
Wie hoch ist die Strahlenintensität?
Um die Gefahr der UV-Strahlung besser einschätzen zu können wurde der UV-Index entwickelt. Daran lässt sich ablesen, wie hoch die aktuelle Strahlenintensität ist. Unter http://www.uv-index.at/ finden Sie eine stets aktuelle UV-Index Karte für Österreich.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist
die Ozonschicht. Die gefährlichsten Teile des ultravioletten Lichtes können die
Ozonschicht in unserer Atmosphäre nicht durchdringen. Da aber diese
Schutzschicht stellenweise dünner wird, steigt auch die Gefahr durch UV-Strahlung.
Gleiches gilt etwa im Gebirge, wo die Atmosphäre dünner ist und die Gefahr
durch ultraviolette Strahlen steigt.
Bei der Arbeit mit reflektierenden Oberflächen wie auf Blechdächern oder mit Styropor steigt die Belastung zusätzlich. Von reflektierenden Materialien werden nämlich nicht nur sichtbare Lichtstrahlen, sondern auch unsichtbare UV-Strahlen zurückgeworfen. Auch Schnee reflektiert stark.
Diese Mittel schützen:
Achtung
Arbeitgeber/-innen müssen gefährdeten Beschäftigten Schutzmittel zur Verfügung stellen.
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