Check­liste fürs Wirtschafts­gespräch

Als Betriebsrätin oder Betriebsrat haben Sie in wirtschaftlichen Angelegenheiten besondere Informations-, Interventions- und Beratungsrechte. Ein guter Rahmen wo Sie diese Rechte nutzen können sind regelmäßige gemeinsame Beratungen zwischen Betriebsinhaber:in und Betriebsrat – sogenannte „Wirtschaftsgespräche“.

Sie sollten sich darüber im Klaren sein, welche Informationen dringend benötigt werden. Bereiten Sie sich mit unseren Frage-Ideen gut auf das Wirtschaftsgespräch vor:

Investitionen

  • Wie hoch sind die (geplanten) Investitionen? Was wurde und wird investiert?
  • Liegen die aktuellen Investitionen (und deren Kosten) im Plan?
  • Was und wie viel wird aus dem Cash Flow (Geldfluss, Zahlungsstrom) heraus investiert?
  • Welche Investitionen werden über Kredite finanziert?
  • Gibt es einen Liquiditätsplan – und wie sieht dieser aus?
  • Beteiligt sich das Unternehmen an anderen Unternehmen?
  • Gibt es Fremdunternehmen, die sich an „unserem“ Unternehmen beteiligen (möchten/werden)?

Wirtschaftliche Situation

  • Wie hoch waren im letzten Jahr der Betriebserfolg, das Ergebnis vor und das Ergebnis nach Steuern?
  • Gibt es im Unternehmen eine Gruppenbesteuerung? Wenn ja, hat diese Vorteile gebracht?
  • Wie haben sich die wesentlichen Aufwendungen in Prozent des Umsatzes im Vergleich zu den Vorjahren entwickelt?
  • Wer sind die Konkurrenten – und wie stellt sich deren wirtschaftliche Lage im Vergleich zum eigenen Unternehmen dar?
  • Wie hoch ist die Eigenkapitalquote – und wie lang ist die fiktive Schuldentilgungsdauer?
  • Wie veraltet ist das Sachanlagevermögen – und wie hoch ist der Anlagenabnutzungsgrad?

Arbeits­plätze

  • Werden durch (geplante) Investitionen Arbeitsplätze vernichtet oder ersetzt?
  • Können Arbeitsplätze (z. B. über Standortsicherungsverträge) abgesichert werden?
  • Können Arbeitnehmer:innen, deren Arbeitsplatz automatisiert werden soll, woanders im Unternehmen oder Konzern weiterbeschäftigt werden?
  • Welche Schulungen und Personalentwicklungsmaßnahmen sind geplant oder möglich?

Urlaub und Zeit­aus­gleich

  • Wie haben sich die offenen Urlaube, Zeitausgleiche und/oder Überstundenguthaben entwickelt?
  • Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf den Jahresabschluss?
  • Was ist in Bezug auf den Abbau von offenen Urlauben, Zeitausgleichen und/oder Überstundenguthaben geplant?

Soll-Ist-Vergleiche

  • Liegen die (Umsatz-)Zahlen im Plan? Über oder unter Plan?
  • Wie sieht der Vergleich mit dem Vorjahr aus?
  • Wenn die Zahlen unter Plan liegen: Welche Ursachen hat das – und welche Maßnahmen ergreift die Geschäftsführung zur Korrektur?
  • Wenn die Zahlen über Plan liegen: Was war der Auslöser dafür?

Wir unter­stützen Betriebs­räte

Die Arbeiterkammer Oberösterreich (Abteilung KBI, Team Wirtschaftliche Mitbestimmung) unterstützt gemeinsam mit den Gewerkschaften Betriebsratsmitglieder – insbesondere bei der Einschätzung der wirtschaftlicher Lage und strategischer Entscheidungen.

Kontakt AK Oberösterreich
Abteilung KB
E-MAIL: kbi@akooe.at
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