Wie finde ich das beste An­gebot für Strom und Gas?

Wir von der AK werden momentan häufig nach Tipps gefragt, wie man das beste Angebot für Strom und Gas findet. Die haben wir auch!

1. Holen Sie sich Infos aus Ihrer letzten Energie­rechnung!

Für einen Preisvergleich sollten Sie sich 3 Informationen aus Ihrer letzten Rechnung – im besten Fall aus der Jahresabrechnung - notieren:

  1. den Energiepreis pro kWh
  2. die konkrete Bezeichnung Ihres Tarifs
  3. Ihren Energieverbrauch in kWh

ACHTUNG

Die Summe Ihrer Abrechnung setzt sich aus Energiepreis, Netztarif und Steuern und Abgaben zusammen. Sie brauchen aus dieser Rechnung nur den Energiepreis (bestehend aus dem fixen Grundpreis und dem Arbeitspreis, der nach kWh abgerechnet wird).

2. Klären Sie, ob Sie über­haupt wechseln können!

Um einfach zu einem günstigeren Tarif wechseln zu können, müssen Sie zuerst klären, ob Sie noch an Ihren aktuellen Vertrag gebunden sind.

Was ist dann jeweils zu tun?

  • Die Vertragsbindung ist aufrecht
    Kontaktieren Sie den eigenen Anbieter! Vielleicht gewährt er vergünstigte Konditionen, von denen Sie trotz Vertragsbindung profitieren können. Am besten sehen Sie sich schon davor die Website die aktuellen Angebote des Lieferanten an und fragen dann nach, ob Sie auf Kulanz auf etwaige günstigere Konditionen umsteigen können.

    Zu einem anderen Anbieter wechseln können Sie bei aufrechter Vertragsbindung allerdings nicht.

  • Sie haben keine Vertragsbindung mehr
    Sie können mit Ihrer Suche nach einem günstigeren Tarif loslegen!

3. Zahlt sich ein Wechsel aus?

Gas: Raus aus alten Verträgen!

Wann haben Sie zuletzt Ihren Tarif überprüft und gewechselt? Aufgrund der derzeit starken Dynamik am Markt kann sich ein Wechsel sehr schnell lohnen. Grund: der Großteil der Anbieter führt keine automatischen Preissenkungen mehr durch, Sie müssen selbst aktiv werden, um zu günstigeren Preisen zu kommen. Auch wenn sich die Preise seit den Höchstständen 2022 und 2023 mittlerweile wieder einigermaßen erholt haben, es gibt günstigere Neukund:innenangebote.

4. Starten Sie die Suche mit dem Tarif­kalkulator der E-Control!

Gibt es einen günstigeren Tarif als Ihren aktuellen? Um das herauszufinden, können Sie eine Vergleichsplattform im Internet heranziehen. Wir empfehlen dafür unbedingt den Tarifrechner der E-Control. Dort können Sie nach günstigen Gas- und Stromtarifen suchen.

ACHTUNG

Nur der Tarifkalkulator der E-Control ist garantiert unabhängig und neutral! Andere Vergleichsportale bekommen Provisionen für Abschlüsse und zeigen nicht immer alle Angebote am Markt!

Um das Vergleichstool der Regulierungsbehörde E-Control nutzen zu können, sollten Sie folgende Informationen eingeben:

  • Postleitzahl:
    Damit Ihnen der richtige Netzbetreiber zugeordnet werden kann.

  • Verbrauch:
    Am besten nehmen Sie den Ihrer letzten Jahresabrechnung. Sie können aber auch die Verbrauchsschätzung des Kalkulators verwenden – diese fällt aber eher hoch aus.

  • Aktuellen Lieferanten und Tarif:
    Um Ihnen bei der Suche Ihre möglichen Ersparnisse anzeigen zu können, benutzt die E-Control einen Vergleichswert. Der voreingestellte Vergleichswert ist je nach Netzgebiet immer der Tarif, den die meisten Haushalte nutzen. Wenn Sie aber einen anderen Vertrag als diesen „Standardtarif“ des vorgegebenen Lieferanten oder sogar einen anderen Lieferanten haben, lohnt es sich, diesen aus der Liste auszuwählen und auch Ihren Vertrag anzugeben.

ACHTUNG

Manche Lieferanten haben je nach Zeitraum, in dem Sie den Vertrag abgeschlossen haben, unterschiedliche Konditionen.

Wenn Sie sich erinnern können, kein Problem: Wählen Sie Ihren Zeitraum aus.

Wissen Sie nicht mehr, wann Sie den Vertrag abgeschlossen haben? Dann probieren Sie im Tool solange herum, bis es den aktuellen Energiepreis Ihrer letzten Abrechnung ausspuckt – sofern Sie nicht seither auf einen anderen Tarif gewechselt sind.

 5. Interpretieren Sie die Ergebnisse richtig!

Den Tarif, den der Tarifkalkulator nun als erstes ausspuckt, sollten Sie nehmen? Eher nicht...

Augen auf bei „Floattarifen“!

Achtung: Viele der günstigsten Tarife sind „Floater“ beziehungsweise „Flextarife“. Sie sind unmittelbar an die Börsenpreise gekoppelt. Die Entwicklungen am Großmarkt werden also 1:1 in Ihrer Energierechnung spürbar. Das ist gut, wenn die Großhandelspreise sinken – aber ziemlich schlecht, wenn Sie steigen!

So erkennen Sie Floatertarife auf den ersten Blick!

Im Rechner der E-Control sind alle flexiblen Tarife mit einem rosa Symbol, das einen Börsenkurs darstellt, gekennzeichnet. Außerdem steht bei diesen Tarifen in der rechten Spalte: „Ersparnis / Mehrkosten ungewiss“.

Ob Sie einen flexiblen Tarif nehmen wollen, sollten Sie sich gut überlegen.

  • Grundsätzlich sollten das nur Verbraucher:innen machen, die die Preisentwicklung immer im Auge haben. Dann können Sie im schlimmsten Fall die Reißleine ziehen und schnell aus dem Vertrag aussteigen.

  • Ein Restrisiko bleibt auch für Profis: Zu dem Zeitpunkt, an dem ein Floattarif stark ansteigt, könnten auch die Konditionen der neuen, fixen Angebote im Höhenflug sein. Es kann also gut sein, dass Sie gerade dann keinen günstigen Ersatztarif finden.

Überlegen Sie, ob sich eine Vertragsbindung auszahlt

Einige Tarife bieten eine Preisgarantie bei einer 12-Monatsbindung an. Diese Angebote stellen zwar sicher, dass Sie im Laufe des Jahres keine böse Überraschung beim Preis erleben. Sie bedeuten aber natürlich auch, dass Sie erst nach einem Jahr wieder zu einem anderen Tarif wechseln können.

Es gibt auch Verträge ohne Bindung, die sind aber immer ein wenig teurer als die gebundenen Angebote. 

Was diverse Rabatte bedeuten

Viele Lieferanten bieten Gratisenergietage oder Rabatte in dreistelliger Höhe an. Diese Vergünstigungen werden erst bei der Jahresabrechnung abgezogen. Ihre Teilzahlungsbeiträge ändern sich dadurch nicht.

Kann ich meine Teilzahlungsbeiträge selbst senken?

Ja, Sie können im Kundenportal Ihres Lieferanten die Teilzahlungsbeträge nach unten setzen. Dabei sollten Sie aber mit Augenmaß vorgehen. Wenn Sie sie zu stark kürzen, kann es dann bei der Jahresabrechnung zu einer hohen Nachzahlung kommen, die vielleicht nicht vollständig von den Rabatten aufgefangen wird. Hier sollten Sie also am besten vorher sorgfältig nachrechnen.

Wenn Sie Ihre laufenden Kosten minimieren wollen, sollten Sie also eher den Tarif mit den günstigsten Energiepreisen (Preis pro kWh) nehmen.

Wie Sie erkennen, was wirklich günstig ist

2 Tipps für den Tarifkalkulator der E-Control möchten wir Ihnen noch mitgeben:

  • Vergleichen Sie im Tarifkalkulator die Angebote mit und ohne Berücksichtigung von Rabatten.

  • Schauen Sie sich die Angebote auch im 2-Jahres-Vergleich an. Dadurch erkennen Sie, was der Vertrag ohne die pauschalen Rabatte im ersten Jahr kostet. Dieser Vergleich lohnt sich sogar dann zur Orientierung, wenn Sie ohnehin nach Ablauf der Bindefrist wechseln möchten.

6. Wechseln Sie den Tarif direkt über den Tarif­kalkulator!

Wenn Sie sich erst einmal für einen Tarif entschieden haben, geht der Wechsel schnell: Einfach im Tarifkalkulator den Tarif auswählen und den Vertrag bei neuen Lieferanten abschließen. Alles andere erledigen Lieferant und Netzbetreiber für Sie!

7. Stellen Sie sich darauf ein, diese Übung jedes Jahr zu machen

Die Zeiten, in denen man seinen Energielieferanten fürs Leben hatte, sind vorbei. Strom- und Gasverträge sollten Sie am besten wie Handytarife oder Bankkonditionen immer wieder vergleichen. Für Energie bezahlen Sie weit mehr als fürs Handy, also schauen Sie besonders da aufs Geld!

Der beste Zeitpunkt für einen Vergleich ist kurz, bevor Ihre Bindefrist ausläuft. Sie sehen dann schnell, was Ihnen ein Wechsel bringt. So können Sie sich wirklich Geld sparen.

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