17.01.2025

Rechnung um fast 24.000 Euro höher als ver­ein­bart: AK holt zu viel be­zahltes Geld zurück

Eine Familie aus dem Innviertel wandte sich an die Arbeiterkammer Oberösterreich, weil sie für einen Um- und Zubau an ihrem Einfamilienhaus um fast 24.000 Euro mehr zahlen sollte, als ursprünglich mit dem Baumeister vertraglich vereinbart worden war. Besonders dreist war, dass die Baumeister Gigler GmbH nicht nur die verrechneten Mehrkosten, sondern auch Rechtsanwalts- und Sachverständigenkosten direkt mit Hilfe einer Bankgarantie vom Konto der Familie einzog. Die AK konnte immerhin 17.500 Euro wieder zurückholen.

Schluss­rechnung viel zu hoch

Familie M. beauftragte einen Um- und Zubau bei ihrem Einfamilienhaus. Die Maurer- und Betonarbeiten wurden von der Baumeister Gigler GmbH zum Preis von 95.356,84 Euro angeboten. Nach Abschluss der Arbeiten erhielten die Konsument:innen eine Schlussrechnung über 116.003,60 Euro, um rund 20.000 Euro höher als erwartet.

Mehr­kosten nicht gerecht­fertigt

Laut den Konsument:innen wurden Leistungen im Wert von 5.496,64 Euro nicht erbracht, für die eingesetzten Arbeitskräfte zu hohe Stundensätze verrechnet und bereitgestellte Helfer nicht abgerufen. Die Bauzeit verlängerte sich von 5 auf 9 Wochen, die Überschreitung der veranschlagten Baukosten war daher nicht gerechtfertigt.

Unter­nehmen zieht die Bank­garantie

Nachdem Gespräche wegen der überhöhten Rechnung ergebnislos verlaufen waren, zog die Baumeister Gigler GmbH die von den Konsument:innen ausgestellte Bankgarantie ein und holte sich 23.769,28 Euro. Also nicht nur die Mehrforderung, sondern auch Rechtsanwalts- und Sachverständigenkosten.

AK unter­stützt erfolg­reich bei Klage auf Rück­zahlung

Aus der Sicht der AK war die Vorgangsweise des Unternehmens nicht berechtigt. Da die Aufforderung zur Rückzahlung abgelehnt wurde, unterstützte die AK die Konsument:innen bei der Klage vor Gericht. Um ein langwieriges Verfahren zu vermeiden, stimmte die Familie einem gerichtlichen Vergleich zu, bei dem sich die Baumeister Gigler GmbH verpflichtete, 17.500 Euro zurückzuzahlen.

Tipps für Häusl­bauer

  • Keine Bankgarantie zur Absicherung der eigenen Zahlungsfähigkeit ausstellen.
  • Keine hohen Vorauszahlungen.
  • Vereinbarung der Zahlung nach Baufortschritt.
  • Zurückbehaltung der Schlusszahlung, bis alle Mängel behoben sind.

Die Bau­zeit ver­längerte sich von 5 auf 9 Wochen, die Über­schreitung der ver­anschlagten Bau­kosten war daher nicht gerecht­fertigt.

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