05.04.2023

Kinder­nagel­lack: Allergie­risiko nicht aus­ge­schlossen

Kinder lieben es, sich die Nägel zu lackieren. Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat 10 Nagellacke aus Kinderkosmetiksets getestet. In 2 Proben wurden allergieauslösende Konservierungsstoffe gefunden, deren Einsatz in Nagellacken verboten ist. Beide Produkte gelten als nicht sicher und dürften nicht vermarktet werden. 

Testergebnis: Kindernagellack (1,7 MB)

Kinder­nagel­lack auf dem Prüf­stand

Die AK-Konsumentenschützer/-innen ließen jeweils einen rosa- oder pinkfarbenen Nagellack aus 10 Kinderkosmetiksets im Labor der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf allergieauslösende Konservierungsstoffe sowie Schwermetalle untersuchen. Eingekauft wurde bei Parfümerie-, Drogeriemarkt- und Einzelhandelsketten sowie in Spielzeugläden. 

Allergie­gefahr durch Konservierungs­stoffe

Zur Konservierung wässriger Produkte, wie etwa Wasch-, Pflege-, oder Reinigungsmittel, werden Isothiazolinone eingesetzt. In Kosmetika ist deren Einsatz aufgrund ihres allergieauslösenden Potenzials nach EU-Recht nur mehr eingeschränkt erlaubt oder sogar ganz verboten. 

  • Eine Probe enthielt ein Gemisch aus Methylisothiazolinon und Methylchloroisothiazolinon. Diese Konservierungsstoffe sind in Kosmetikprodukten verboten, die auf der Haut beziehungsweise den Haaren verbleiben.

    Da es sich bei Nagellack um ein sogenanntes „Leave-on“-Produkt handelt, welches nach der Anwendung über längere Zeit auf den Nägeln verbleibt und bei der Verwendung von Kindern davon auszugehen ist, dass es mit der angrenzenden Nagelhaut in Kontakt kommt, wurde diese Probe als nicht sicher beanstandet.

  • Ebenso als nicht sicher beurteilt wurde eine Probe, die den Konservierungsstoff Benzisothiazolinon enthielt. Dieser darf weder in Kosmetika eingesetzt werden, die auf der Haut verbleiben, noch in jenen, die man abspült. 

    Darüber hinaus waren bei diesem Produkt auch noch die irreführenden Werbeversprechen hinsichtlich Natürlichkeit und Umweltfreundlichkeit zu beanstanden. Mehrere Inhaltsstoffe sind keine Naturstoffe - die Werbeaussagen versprechen jedoch etwas anderes. Glitzerpartikel aus Mikroplastik gelten außerdem als umweltschädlich. 

Kein Risiko durch Schwer­metalle

Da Kinder gerne an den Nägeln kauen, ist die Aufnahme von Problemsubstanzen in Nagellacken nahezu unvermeidbar. Als besonders vulnerable Gruppe sind sie dahingehend also besonders zu schützen. 

In 6 Proben konnte Blei, in einem Produkt zudem noch Arsen nachgewiesen werden. Die gemessenen Gehalte waren allerdings sehr gering, sodass sie als technisch unvermeidbare Verunreinigung gelten, beziehungsweise sich kein nennenswertes Risiko durch die Verwendung dieser Produkte ableiten lässt. Bei 4 Proben lag der Schwermetallgehalt unterhalb der Nachweisgrenze.

Nagel­lack bei Kindern nur aus­nahms­weise auf­tragen!

Viele Eltern bevorzugen bei Kindernagelfarben Produkte auf Wasserbasis. Es ist jedoch keine Selbstverständlichkeit, dass diese frei von Problemstoffen sind. Das zeigte sich sowohl bei den beiden zu beanstandenden Proben in diesem Test als auch in Schwerpunktkontrollen durch die AGES. 

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