Junge Menschen brauchen Perspektiven! 

Junge Menschen zählen zu den Erstbetroffenen von Wirtschaftskrisen. Das zeigt sich auch jetzt wieder. Seit Anfang 2023 ist die Jugendarbeitslosigkeit im steigen begriffen. Während im Jahr 2022 noch 57.420 junge Menschen unter 25 Jahren ohne Beschäftigung waren, sind es im Jahresdurchschnitt 2024 bereits 68.470. Konkret waren im Jahr 2024 7.781 Jugendliche auf Lehrstellensuche, 32.037 Jugendliche arbeitslos gemeldet und 28.552 Jugendliche in Schulungen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 12,1 Prozent. Besonders stark war der Anstieg unter den Lehrstellensuchenden (+18,9 Prozent)

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Jugendarbeitslosigkeit in Oberösterreich

Ähnlich ist die Situation in Oberösterreich. Auch hier ist die Jugendarbeitslosigkeit deutlich gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2024 waren in Oberösterreich 8.660 entweder arbeitslos (4.164), in Schulung (3.750) oder auf Lehrstellensuche (746). Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 11 Prozent. Überdurchschnittlich stark ist in Oberösterreich die Anzahl an Lehrstellensuchenden gestiegen (+26,4 Prozent)

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Politik und Wirtschaft müssen mehr tun

Manche Unternehmensvertreter:innen beklagen gebetsmühlenartig „einen hohen Fachkräftebedarf“, stellen jedoch bei der ersten Auftragsflaute keine Jugendlichen mehr ein. Betriebe müssen aber gerade jetzt Jugendliche ausbilden. Nicht nur aus eigenem, betrieblichem Interesse, sondern weil sie auch eine gesellschaftliche Verantwortung haben. Dabei muss allen jungen Menschen, und nicht nur jenen mit guten Noten, eine Chance gegeben und positive Perspektiven eröffnet werden.

Ebenso braucht es eine arbeitsmarktpolitische Offensive um die Jugendarbeitslosigkeit rasch zu reduzieren. Hierfür braucht das AMS aber mehr Budget. Die aktuellen Kürzungen des AMS-Budgets sind eine völlig verfehlte Politik.

Forderungen der AK Oberösterreich

  • Ausbildungspflicht bis 18 Jahre sollte als echte Ausbildungsgarantie für junge Erwachsene bis 24 Jahre ausgeweitet werden: Das Angebot an überbetrieblichen Lehrausbildungsplätzen muss rasch bedarfsgerecht aufgestockt werden.
  • Die Kürzung der Ausbildungsbeihilfe in überbetrieblichen Lehrausbildungen ist zurückzunehmen. Gerade längerfristige Ausbildung muss attraktiv und leistbar für junge Menschen sein, um den Auszug von daheim und den Schritt in die Eigenständigkeit zu ermöglichen.
  • Die betriebliche Lehrstellenförderung ist effizienter zu gestalten: Mitnahmeeffekte sind zu minimieren, die Ausbildungsqualität zu verbessern und die Fördermittel gerechter zu verteilen.
  • Die Kapazitäten des kostenlosen psychologischen und psychotherapeutischen Angebots müssen rasch erweitert werden.
  • Das AMS-Budget muss deutlich und speziell für Jugendliche erhöht werden.
  • Betriebe sollen mehr junge Menschen zu Fachkräften ausbilden und vor allem Jugendlichen mit schlechten Noten, sozial-emotionalen Auffälligkeiten oder gesundheitlichen Problemen eine Chance geben.


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