Enorme Schieflage der Vermögensverteilung
In Österreich ist der gesamte private Reichtum, der aus Finanzvermögen (zum Beispiel Aktien, Sparguthaben) und Sachvermögen (zum Beispiel Immobilien, Autos) besteht, sehr ungleich verteilt:
- Netto, also abzüglich von Krediten, beträgt das gesamte Netto-Vermögen der privaten Haushalte in Österreich 1,8 Billionen Euro.
- Allein das reichste Prozent der privaten Haushalte verfügt über 730 Milliarden Euro – das entspricht einem Besitzanteil von 41 Prozent!
- Zum Vergleich: Die 90-prozentige Bevölkerungsmehrheit mit keinem, geringem oder mäßigem Vermögen kommt gemeinsam nur auf etwa ein Drittel des Gesamtvermögens.
Das sind die Ergebnisse einer im September 2024 veröffentlichten Studie auf Basis der von der österreichischen Nationalbank durchgeführten Vermögenserhebung.
AK OÖ - Modell einer Vermögenssteuer ab 1 Million Euro
Die Arbeiterkammer OÖ schlägt folgendes Modell für eine Vermögenssteuer mit einem Freibetrag von einer Million Euro vor:
Diese Steuer würde nur die reichsten fünf Prozent der Haushalte betreffen. Erst innerhalb dieser Gruppe verfügt ein Haushalt im Schnitt über ein Nettovermögen von mehr als 1 Million Euro. Dennoch wäre aufgrund des enorm hohen Privatreichtums, selbst unter Berücksichtigung gewisser Ausweicheffekte, mit einem Steueraufkommen von 8,4 Milliarden Euro zu rechnen.
Eine Vermögenssteuer für Reiche ist ein fairer Beitrag und führt zu mehr Steuergerechtigkeit. In Relation zum gesamten Steueraufkommen tragen vermögensbezogene Steuern in Österreich 2022 nur zu 1,4 Prozent bei, im internationalen Durchschnitt (OECD) sind es 5,4 Prozent.
Informationen und Fakten finden Sie in der aktuellen Vermögens- und Steuerbroschüre.
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