Gerecht besteuern
Auch Reiche und Spekulanten sollen zahlen
Die Abgabenquote ist die Summe aller Steuern und Abgaben, gemessen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Sie wirke sich negativ auf das Wirtschaftswachstum aus, man müsse sie daher senken, so behaupten zumindest ihre Kritiker/-innen.
Die Debatte wird jedoch vollkommen falsch geführt:
Nicht die Höhe der Abgabenquote ist nämlich entscheidend, es kommt vielmehr darauf an, für was Steuern zu zahlen ist. Das zeigt eine neue Studie.
Der erste Blick lässt bereits Zweifel daran aufkommen, dass eine hohe Abgabenquote die Wirtschaftsentwicklung hemmt. Fachleute und auch Politiker/-innen haben das in der Vergangenheit jedoch häufig behauptet.
Die Ergebnisse einer aktuellen Studie, unter Anwendung neuer statistischer Erkenntnisse zeigen allerdings, dass die Höhe der Abgabenquote keinen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum hat. Von Bedeutung ist vielmehr die Struktur des Steuersystems.
Die Studie macht deutlich, dass es durchaus Unterschiede zwischen einzelnen Steuerkategorien gibt, was deren „Wachstumsfreundlichkeit“ betrifft.
Hohe Steuern auf den Faktor Arbeit wirken sich negativ auf das Wirtschaftswachstum aus, während eine höhere Besteuerung von Vermögen wachstumsneutral ist, das heißt sie würde sich nicht negativ auswirken.
Steuerpolitisch sollte der Blick jedenfalls auf die Struktur des Steueraufkommens gerichtet werden und weniger auf die Höhe der Abgabenquote. Und bei der Struktur gibt es noch Aufholbedarf, denn Österreich weist besonders hohe Abgaben auf Arbeit auf und nur sehr niedrige auf Vermögen.
Darauf verweist auch die Arbeiterkammer Oberösterreich regelmäßig und fordert eine gerechte Besteuerung von Erbschaften und Vermögen.
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