Immer mehr Eltern können sich steigende Schul­kosten nicht mehr leisten

Der Schulanfang im Herbst ist für viele Familien in Oberösterreich mit hohen finanziellen Ausgaben verbunden. Dabei befürchten Eltern finanzielle Engpässe und sorgen sich über die negativen Auswirkungen auf ihre Kinder. Das zeigen die Ergebnisse der Schulkosten-Umfrage 2023/24 der Arbeiterkammer Oberösterreich und „OÖ-Krone“, bei der rund 2.250 Eltern teilgenommen haben. 

Steigende Kosten be­lasten Familien

Für einen reibungslosen Schulstart mussten Eltern in Oberösterreich zwischen Schulbeginn und Herbstferien durchschnittlich Kosten in der Höhe von rund 740 Euro pro Schulkind in Kauf nehmen. Angesichts der allgegenwärtigen Teuerung des täglichen Lebens empfinden 7 von 10 befragten Eltern die schulbedingten Kosten als eine zusätzliche finanzielle Belastung. 

Gerade die Anschaffung der Schulmaterialien, die Finanzierung der Nachmittagsbetreuung, Hortbesuche, ein warmes Mittagessen und die Teilnahme an Schulreisen und -exkursionen werden als sehr kostenintensiv wahrgenommen. Besonders kritisch betrachten Familien die Unplanbarkeit der Schulkosten und, wenn in Schulen ihrer Kinder, Markenprodukte statt kostengünstigere Alternativen bei den Schulmaterialien vorgeschrieben werden. 

Der finanzielle Druck lastet schwer auf den Schultern der Eltern

Eltern in Oberösterreich möchten ihren Kindern eine gute Ausbildung und glückliche Schulzeit ermöglichen. Um die enorme finanzielle Belastung zu Schulanfang etwas abfedern zu können, greifen die Eltern auf ersparte Rücklagen zurück und nehmen private Einschränkungen in Kauf. Während 63 Prozent der Befragten angaben, bei der Kleidung zu sparen, schränken sich 58 Prozent bei familiären Freizeitaktivitäten ein. 

Dennoch bemerkt die Hälfte der Befragten angesichts der Teuerung bereits negative Auswirkungen auf ihr Kind/ihre Kinder. Dabei stoßen viele Familien an ihre Belastungsgrenzen. Besonders betroffen sind Eltern mit geringem Haushaltseinkommen, Arbeitssuchende und Alleinerzieher:innen.

„Ich bin alleinerziehende Mutter und die Kosten steigen rundherum ins Unermessliche. Wir können uns keinen Alltag mit kostenintensivem Inhalt mehr leisten. Die Kinder können keine Musikinstrumente mehr lernen, da es unbezahlbar ist. Auch in der Freizeit wird eher auf kostenarme Ausflüge zurückgegriffen. Wir müssen jetzt in eine günstigere Wohnform umziehen, um uns das Leben noch leisten zu können.“

Eltern in Ober­österreich wissen, was ihre Kinder brauchen

95 Prozent der Eltern fordern die finanzielle Förderung von Schulausflügen und kostenlosen Förderunterricht. Knapp 90 Prozent sprechen sich für psychologische Beratung als auch Begleitung und kostenlose Geräte aus. Im Vergleich dazu wünschen sich 83 Prozent der Eltern Nachmittagsbetreuung und 81 Prozent Unterstützung bei den Hausaufgaben ihrer Kinder. Mehr als die Hälfte der befragten Eltern fordern ganztägige Schulformen. 



An der Seite der Eltern fordert die Arbeiterkammer Oberösterreich daher:

  • Den nachhaltigen Abbau von offenen und „versteckten“ Schulkosten.

  • Einen bewussten Umgang mit den allgemeinen Schulmaterialien und Schulreisen/-exkursionen in den Schulen.

  • Kostenlose schulische Förderung für alle, die sie brauchen.

  • Mehr Geld für Schulen, die große Herausforderungen bewältigen müssen – nach dem Modell des AK-Chancenindex. 

  • Im Rahmen von Schulskikursen die Erstattung der Liftkarten für alle Schüler:innen von oberösterreichischen Schulen, egal ob die Destination inner- oder außerhalb des Bundeslandes liegt.

  • Mehr Unterstützung für armutsgefährdete Familien und Alleinerziehende: Die Arbeiterkammer fordert eine Verbesserung der sozialen Absicherung vor allem beim Arbeitslosengeld (Erhöhung der Nettoersatzrate auf mindestens 70 Prozent) und bei der Sozialhilfe.

  • Eine Nachhaltige Anhebung der Schüler:innenbeihilfe und eine Ausweitung des Bezieher:innenkreises.  

Schulkosten unter'm Jahr sehr überraschend und am Schulbeginn sehr geballt.

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