Schulkosten-Umfrage der AK zeigt: Der Schulbesuch in Österreich ist eine Kostenfrage

Zwischen Semester- und Sommerferien mussten Eltern in Oberösterreich für den Schulbesuch ihrer Kinder mit durchschnittlich 1.000 Euro pro Schulkind rechnen. Für 6 von 10 der befragten Eltern (61 Prozent) sind diese schulbedingten Ausgaben eine zusätzliche finanzielle Belastung. Über die Sommerferien fallen zudem für etwa die Hälfte der Kinder der Befragten (48 Prozent) zusätzliche Kosten für die Ferienbetreuung an.

Das zeigen die Ergebnisse der dritten und letzten Befragungsrunde der großen Schulkosten-Umfrage für das Schuljahr 2024/25, bei der über 2.000 Eltern teil-genommen und für rund 3.500 Kinder Aussagen getroffen haben.  

Nachmittagsbetreuung, Sportwochen, Taschenrechner, Bücher, Jausen-Geld, Schulfotograf, Nachhilfestunden, Laptop, Materialbeiträge, Kopiergeld und vieles mehr: Neben den Fixkosten des täglichen Lebens belasten die schulbedingten Ausgaben das verbleibende Familienbudget zusätzlich, darüber sind sich rund 60 Prozent der Befragten einig.

Dabei gaben bereits ein Drittel der befragten Eltern an, dass es ihnen finanziell gesehen „eher nicht“ oder „gar nicht gut“ geht. Familien mit mehr Kindern, Alleinerzieher:innen, Eltern, die aus unterschiedlichen Gründen, wie zum Beispiel Sorgearbeit, nicht Vollzeit arbeiten können, und Arbeitssuchende sind besonders gefordert.

Im Zuge der AK Schulkosten Umfrage schildert ein Elternteil: "Die Schulkosten empfinde ich als sehr belastend, da sie regelmäßig zusätzlich zu ohnehin hohen Fixkosten anfallen. Oft weiß ich nicht, wie ich alles gleichzeitig stemmen soll - insbesondere, wenn mehrere Zahlungen wie Ausflüge, Materialien oder Beiträge auf einmal kommen. (...) manchmal muss ich andere wichtige Ausgaben aufschieben, um die Schule zahlen zu können (...)."

Einsparungen: 4 von 10 verzichten auf Urlaub

Im aktuellen Schuljahr hat jeder zweite befragte Elternteil sowohl bei familiären Freizeitaktivitäten als auch bei der Kleidung gespart. 3 von 10 der Befragten berichteten von Einsparungen bei der Ernährung und rund 20 Prozent bei außerschulischen Sportkursen oder bei der Nachmittagsbetreuung und Hortbesuchen. Zudem gaben 4 von 10 der Befragten an, dieses Jahr aus Kostengründen auf einen Urlaub zu verzichten. 

„Wenn Schulmaterialen, Klassenfahrten und Nachmittagsbetreuung zur finanziellen Belastung werden, dann kann von keinem gerechten Schulsystem, in dem alle Kinder ihr volles Potential entfalten können, die Rede sein“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl und fügt hinzu: „Die Zahlen zeigen klar, dass es mehr Unterstützung für die Familien und Maßnahmen braucht, um die Schulkosten niedrig zu halten.“

AK Forderungen für eine gerechte Schule

  • Beitragsfreie, hochwertige und flächendeckende Ganztagesschulen.
  • Unterstützung bei Schulveranstaltungen damit alle mitmachen können.
  • Kostenlose schulische Förderung für alle, die sie brauchen. 
  • Eine gerechte und transparente Schulfinanzierung nach dem AK-Chancen-Index.


Die Zahlen steigen klar, dass es mehr Unterstützung für die Familien und Maßnahmen braucht.

Andreas Stangl

AK-Präsident

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