18.06.2023

Abo-Falle: Familie aus Linz soll ins­gesamt 1.668 Euro für Nach­hilfe be­zahlen

Eigentlich wollte sich ein Schüler aus Linz Hilfe in Mathematik für die anstehende Matura holen. Was er bekam: Rechnungen über 1.668 Euro. Der Grund war ein angeblich abgeschlossenes 12-monatiges Abo. Dank der Hilfe des AK-Konsumentenschutzes konnte dieses storniert werden.

Schlechter Nach­hilfe­lehrer konnte nicht helfen

Mathematik ist wohl ein Problemfach vieler Schülerinnen und Schüler, so auch das eines angehenden Maturanten aus Linz. Seine Mutter buchte deshalb online 2 Nachhilfestunden bei einem Nachhilfeinstitut. 

Bereits nach der ersten Stunde stand leider fest, dass der Nachhilfelehrer aufgrund mangelnder Kenntnisse nicht weiterhelfen konnte. Daraufhin stornierte die Konsumentin die zweite Stunde. Umso überraschter war sie, als die Rechnung eintraf: Sie sollte monatlich 139 Euro für ein angeblich abgeschlossenes 12-monatiges Abo bezahlen.

Konsumenten­schutz hilft bei un­recht­mäßigen Abos 

Die Mutter teilte dem Institut mehrmals mit, dass sie keineswegs ein Abonnement abgeschlossen hatte. Ihre Reklamationen blieben jedoch ergebnislos und das Unternehmen bestand auf die Bezahlung der Gesamtkosten in Höhe von 1.668 Euro. Zum Glück wandte sich die Kundin an die Arbeiterkammer: 

„Solche Fälle mit angeblich abgeschlossenen ‚Abos‘ und automatischen Vertragsverlängerungen landen häufig bei uns“, berichtet Mag.a Ulrike Weiß, Leiterin des AK-Konsumentenschutzes. „Diese sind oft nicht rechtmäßig, weshalb wir mit unseren Interventionen im Sinne der Konsument:innen immer wieder erfolgreich eingreifen können“, so Weiß.

Nach­hilfe für viele Familien nicht mehr leist­bar

Angesichts der Teuerungswelle müssen immer mehr Familien abwägen, wofür sie Geld ausgeben. Viele Eltern geben an, dass ihre Kinder Nachhilfe brauchen, die Kosten dafür allerdings viel zu hoch sind. 

Mussten 2018 noch 8 Prozent der Kinder auf bezahlte Nachhilfe verzichten, obwohl sie sie gebraucht hätten, so waren es 2022 schon 15 Prozent beziehungsweise 25.000 Kinder. Die Hälfte der Eltern gibt finanzielle Gründe an. Die Arbeiterkammer Oberösterreich erhebt jährlich gegen Schulende die Kosten für Nachhilfeunterricht.

Ver­antwortung nicht auf Eltern ab­laden!

„Die Teuerung belastet die Eltern schwer. Zusatzkosten für Nachhilfe sind für viele nicht leistbar“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Förderung in der Schule, sowohl als Einzelförderung als auch in Kleingruppen, müsse dringend ausgebaut werden. 

„Das Ziel muss die kostenfreie Ganztagsschule sein, insbesondere in der Form, in der sich Lernen und Freizeit abwechseln“, betont der AK-Präsident.

Häufig landen Fälle mit an­geblich ab­ge­schlossenen ‚Abos‘ und auto­matischen Vertrags­ver­längerungen bei uns. Diese sind oft nicht recht­mäßig, wes­halb wir mit unseren Interventionen im Sinne der Konsument:innen immer wieder erfolg­reich ein­greifen können.

Mag. a Ulrike Weiß

Leiterin des AK-Konsumentenschutzes

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