03.01.2024

AK-Präsident Stangl: „Senkungen der Körper­schafts­steuer 2023 und 2024 müssen zurück­ge­nommen werden!“

In Österreich ist die Schieflage im Steuersystem nach wie vor besonders hoch. Beschäftigte und Konsument:innen zahlen beinahe 80 Prozent aller Steuern. Nur 1,4 Prozent stammen von Vermögen. Damit liegt Österreich nur auf dem fünftletzten Platz im Vergleich der 38 Mitgliedsstaaten der OECD. Auch Unternehmen tragen im Vergleich zu anderen Staaten in Österreich besonders wenig bei. 

Aus diesem Grund fordert AK-Präsident Andreas Stangl einmal mehr eine fairere Steuerstruktur und die Rücknahme der Senkung der Körperschaftssteuer (KÖSt). Denn durch die Senkung entgehen dem Staat pro Jahr mehr als 1,1 Milliarden Euro.

Steuer­last un­gleich ver­teilt

Steuern und Abgaben in Österreich setzen sich aus Sicht der AK ungerecht zusammen. 

  • Denn 54,6 Prozent stammen von Lohnabgaben, 22,2 Prozent von Steuern auf Konsum und 6,4 Prozent von sonstigen Abgaben, die nicht zuordenbar sind.

  • Nur 15,5 Prozent tragen Abgaben aus Gewinnen und Kapitalerträgen bei, und gar nur 1,4 Prozent Steuern auf Vermögen.

  • Aus Gewinnsteuern durch die Unternehmen stammen nur 7,9 Prozent der gesamten Steuereinnahmen Österreichs. Im Schnitt der 38 OECD-Staaten sind es mit 11,8 Prozent deutlich mehr. 

Gewinne auf Kosten der All­gemein­heit

Befremdlich ist, dass den Unternehmen während der Corona-Pandemie massiv mit Steuergeldern geholfen wurde. Jetzt, wo diese Rekordgewinne lukrieren, erhalten sie noch zusätzliche Steuerzuckerl. 
Weiters kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl die Bundesregierung dafür, dass sie effektive Eingriffe in die Entwicklung von Preisen unterlassen hat: „Damit hat sie den Unternehmen vieler Branchen satte Gewinne ermöglicht. Die Regierung setzt noch eins drauf und reduziert die Besteuerung dieser Gewinne in Form der KÖSt-Senkung. Diese muss sofort zurückgenommen werden“, sagt er. 
Weiterer Kritikpunkt: 2 Drittel der KÖSt-Senkung entfallen auf nur 1 Prozent der KÖSt-pflichtigen Unternehmen – nämlich auf die gewinnstärksten. 

KÖST-Senkung fördert Steuer­wett­bewerb

Im Jahr 2022 betrug der KÖSt-Satz noch 25 Prozent und brachte dem Staat Einnahmen von 14,2 Milliarden Euro. Durch die KÖSt-Senkung im Jahr 2023 auf 24 Prozent entgingen dem Staat vergangenes Jahr mehr als 568 Millionen Euro. 

Durch das weitere Sinken auf 23 Prozent mit 1. Jänner 2024 werden dem Staat pro Jahr mehr als 1,1 Mrd. Euro entgehen. Außerdem zeigen Studien, dass niedrigere Körperschaftssteuern kaum eine positive Wirkung auf Beschäftigung, Wachstum und Investitionen haben. Die geplante Maßnahme unterwan-dert auch internationale Bemühungen zur Reduktion des Steuerwettbewerbs zwischen den Staaten.

Wir fordern eine fairere Steuer­struktur und die Rück­nahme der Senkung der Körper­schafts­steuer. Dem Staat ent­gehen durch die Senkung 1,1 Milliarden Euro im Jahr.

Andreas Stangl

AK-Präsident

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