Der neue AK Wohnzufriedenheitsindex unterstreicht: Finanzielle Abfederung der Wohnkosten dringend notwendig!
Der neue AK Wohnzufriedenheitsindex gibt Auskunft über die Bedürfnisse, Sorgen und Ängste der AK-Mitglieder rund ums Wohnen. Die erste Auswertung zeigt, dass die Zufriedenheit mit der Wohnsituation eng mit der eigenen finanziellen Lage zusammenhängt. Für AK-Präsident Andreas Stangl ist daher klar, dass es maßgeschneiderte öffentliche Unterstützungen zur Abfederung der explodierenden Wohnkosten geben muss.
Wohnbedürfnisse in Oberösterreich abgefragt
Der neue AK Wohnzufriedenheitsindex trifft wichtige Aussagen über Bedürfnisse, politische und gesellschaftliche Erwartungshaltungen sowie Ängste und Sorgen der Menschen rund ums Wohnen. Die erste Erhebung fand im November 2022 statt, zu einer Zeit, in der viele Menschen bereits stark unter den Effekten der Teuerungen litten.
Der AK Wohnzufriedenheitsindex hat eine Spannweite von 0 bis 100, wobei der Wert 100 die maximal positive Ausprägung, der Wert 0 die maximal negative Ausprägung darstellt. Der Indexwert liegt aktuell bei 69 Punkten. Er wird in Zukunft quartalsweise unter 1.000 AK Mitgliedern aus Oberösterreich repräsentativ ermittelt.
Mieter/-innen sind unzufrieden
Besonders zufrieden mit ihrer Wohnsituation sind Menschen mit höheren Einkommen oder mehr finanziellen Ressourcen. Unzufrieden hingegen sind Menschen, die auf finanzielle Unterstützung zur Deckung der Wohnkosten angewiesen sind, in privater Hauptmiete leben und/oder befristete Mietverhältnisse haben, und/oder ihre Wohnräume mit Erdgas beheizen.
Liegt die Wohnung im ländlichen Raum, so hat das positive Auswirkungen auf die Einschätzung der Wohnumgebung, führt aber zu geringerer Zufriedenheit mit den infrastrukturellen Angeboten.
Forderungen der AK Oberösterreich
- Der Zugang zur Wohnbeihilfe muss für Menschen mit geringem Einkommen erleichtert und durch einen Rechtsanspruch abgesichert werden. Dafür sollen die Einkommensgrenzen und die maximal förderbare Miete von 7 Euro pro Quadratmeter angehoben werden, weil günstigere Wohnungen kaum mehr zu finden sind. Die maximal förderbare Wohnfläche muss ebenfalls erhöht werden. Zusätzlich sollen die Mittel von derzeit 55 auf 110 Millionen Euro verdoppelt und jährlich inflationsangepasst werden.
- Ein Mietpreis-Deckel soll sicherstellen, dass Mieten nur einmal pro Jahr um 2 Prozent angehoben werden können.
- Der Wohnbonus in der Höhe von 800 Euro in Form einer jährlichen Steuergutschrift für alle Arbeitnehmer/-innen soll die steigenden Wohnkosten zu einem Teil abgelten.
- Der Heizkostenzuschuss soll auf 700 Euro erhöht und auf alle Menschen mit Einkommen unter 1.371 Euro ausgeweitet werden.
- Wenn die Wärmekosten eines Haushalts einen gewissen Prozentsatz des Jahres-Netto-Haushaltseinkommens übersteigen, sollen die Kosten mit einem Wärmepreisdeckel gedeckelt werden. Je geringer das Einkommen, desto niedriger ist dieser Prozentsatz. Kosten, die darüber hinaus gehen, soll das Land übernehmen.
- Langfristig soll in Österreich das schwedische Warmmieten-Modell etabliert werden. Diese „Warmmiete“ beinhaltet sowohl Miete, als auch die Betriebskosten für das Heizen. Dabei dürfen die Heizkosten aber nur auf Basis des höchsten thermischen Standards der Gebäudehülle berechnet werden.
- Mieter/-innen haben keinen Einfluss auf die Auswahl des Heizungssystems in ihrer Wohnung und die thermische Qualität der Gebäudehülle. Die AK fordert deshalb Mietabschläge für unzureichend gedämmte oder mit einem fossilen Energieträger beheizte Wohnungen.
- Eine Steigerung der jährlichen Neubauleistung im sozialen Wohnbau in Oberösterreich soll langfristig leistbare Mieten garantieren. Dazu soll die Zweckwidmung der Wohnbauförderung für gemeinnützige Wohnbauprojekte oder Sanierungen wieder eingeführt und mehr leistbares Bauland für den sozialen Wohnbau gewonnen werden.
- Um gegen steigende Grundstückspreise und Spekulation vorzugehen, muss 10 Jahren nach einer Baulandwidmung die tatsächliche Bautätigkeit auf einem Grundstück geprüft werden. Widrigenfalls sollen die Grundstücke rückgewidmet werden.
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