30.10.2023

Be­schäftigte in den ober­öster­reichischen Kranken­häusern müssen end­lich ent­lastet wer­den – die Versorgungs­qualität ist gefähr­det 

Die Beschäftigten in den oberösterreichischen Krankenhäusern erbringen täglich Spitzenleistungen. Die politischen Versäumnisse und die derzeitigen Arbeitsbedingungen tragen allerdings viel dazu bei, dass die Kolleginnen stark belastet sind und die Versorgungsqualität gefährdet ist. 

Geld aus Finanz­aus­gleich für Pflege ver­wenden 

„So kann es nicht weitergehen“, kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl. Er fordert, dass die zusätzlichen Budgetmittel aus dem Finanzausgleich für den Spitalsbereich für die Entlastung der Kolleg:innen eingesetzt werden. 

Eine aktuelle Studie fasst diese Entwicklung zusammen: „Pflegefachkräfte auf Allgemeinstationen in österreichischen Krankenhäusern müssen grundsätzlich notwendige Pflegetätigkeiten weglassen oder die Versorgung der Patient:innen wird nur verspätet und damit verbunden mit Nachteilen durchgeführt“ (Cortaxo A., Eberl I., Mayr H.: Die Misscare-Austria Studie, 2022). 

Mehr Per­sonal für ober­österreichische Spitäler 

AK-Präsident Andreas Stangl ruft einmal mehr dazu auf, die Personalsituation und die Arbeitsbedingungen in den oberösterreichischen Spitälern endlich zu verbessern. „Unseren Forderungen nach mehr Dienstposten und nach einer zeitgemäßen Personalberechnung wird immer wieder mit Ausflüchten begegnet. Verbesserungen finden, wenn überhaupt, nur minimal statt. Die Kolleginnen und Kollegen in den Spitälern stehen mehr und mehr unter Druck, die Überstunden nehmen zu. Kein Wunder, dass immer mehr Beschäftigte der Branche den Rücken kehren, oder zu wenige Menschen den Pflegeberuf ergreifen.“ 

Personal­mangel: Lange Warte­zeiten und verschobene Operationen 

Dieser teilweise selbst verursachte Personalmangel führt immer öfter dazu, dass geplante Operationen, zum Beispiel für Hüfte- und Kniegelenke, verschoben werden müssen. Die Wartezeiten betragen mittlerweile bis zu 60 Wochen. In Ambulanzen warten die Patient:innen oft stundenlang auf eine Behandlung.  

Für AK-Präsident Stangl ist eine zentrale Forderung an das Land Oberösterreich weiterhin aufrecht: Die fehlenden beziehungsweise veralteten Modelle der Personalberechnung müssen endlich an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.

Zusätzlich braucht es so rasch wie möglich eine Personalaufstockung über alle Berufsgruppen um zumindest 20 Prozent. Nur so wird es für die Beschäftigten möglich, den Beruf weiter auszuüben und gesund das Pensionsalter zu erreichen. Und nur so kann eine hohe Pflege- und Behandlungsqualität gesichert werden.

So kann es nicht weitergehen. Die Kolleg:innen in den Spitälern stehen immer mehr unter Druck und die Überstunden nehmen zu. Das Geld aus dem Finanzausgleich muss ins Gesundheitssystem investiert werden.

Andreas Stangl

AK-Präsident

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