02.12.2025

Begleiten, stärken, vor­beugen: AK im Dialog über Sucht­prävention bei Jugendlichen

Suchtprävention setzt an, bevor Probleme sichtbar werden. Gerade im prägenden Jugendalter ist es entscheidend, für junge Menschen Angebote bereitzustellen, die sie begleiten, stärken und ihnen Orientierung geben. Ausprobieren, Grenzen testen und Neues entdecken gehören zum Erwachsenwerden – können aber auch mit Risiken wie übermäßigem Medienkonsum, Spielsucht oder Substanzgebrauch verbunden sein. Um Wege einer wirksamen Unterstützung zu diskutieren, lud die Arbeiterkammer Oberösterreich zum Regionalen Dialogtreffen in die AK-Zentrale Linz.

Themen der Dialog­treffen

Gemeinsam mit Expert:innen des Instituts für Suchtprävention und des Vereins I.S.I. – Initiative für soziale Integration wurde überlegt, was junge Menschen brauchen und welche Ansätze in der Suchtprävention tatsächlich wirksam sind. Im Mittelpunkt standen folgende Themen:

  • Entwicklungsaufgaben und ihr Zusammenhang mit Konsumverhalten im Jugendalter
  • Erkennen von Schutz- und Risikofaktoren
  • Aktuelle Trends und Herausforderungen
  • Handlungsmöglichkeiten im Bereich der Prävention

Junge Menschen stärken 

Ziel des Dialogtreffens war es, praxisnahe Wege aufzuzeigen, die Jugendliche wirklich unterstützen. Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor riskantem Konsum, sondern vor allem um die Förderung von Alltagskompetenz, Resilienz und gesunden Entwicklungsbedingungen. Suchtprävention bedeutet in diesem Sinn, junge Menschen zu befähigen, ihren Weg verantwortungsvoll, reflektiert und selbstbestimmt zu gestalten.  

Sucht­prävention muss früh an­setzen 

„Suchtprävention, die gut und wirksam ist, setzt früh an – nicht erst beim Problemverhalten, sondern beim Verstehen: der Lebensrealitäten, Bedürfnisse und Herausforderungen junger Menschen. Ziel ist es, ihre Stärken zu fördern, Risiken rechtzeitig wahrzunehmen und vor allem: stabile, vertrauensvolle Beziehungen zu schaffen, die Orientierung und Sicherheit geben“, betont Katharina Mittermüller vom Institut für Suchtprävention. 

Sucht als Heraus­forderung auch in der Arbeits­welt 

Sucht hat viele Gesichter und sie macht auch vor dem Arbeitsplatz nicht Halt. Alkohol-, Drogen-, Handy- oder Spielsucht können Beschäftigte und ihr soziales Umfeld stark belasten. Die Arbeiterkammer Oberösterreich engagiert sich daher gemeinsam mit dem Institut für Suchtprävention und weiteren Partner:innen im „Netzwerk betriebliche Suchtprävention Oberösterreich“, um Prävention in der Arbeitswelt wirksam umzusetzen. 

Netz­werk betriebliche Sucht­prävention unter­stützt 

Das Netzwerk bietet Information, Beratung und praxisnahe Tipps, um Suchtprävention nachhaltig in den betrieblichen Alltag zu integrieren und gesunde Arbeitsbedingungen zu fördern. Im Mittelpunkt steht dabei ein ganzheitlicher Ansatz, vom Erkennen erster Warnsignale über betriebliche Präventionsmaßnahmen bis hin zur Unterstützung beim Wiedereinstieg nach längeren Krankenständen. „Wir dürfen nicht erst handeln, wenn Probleme sichtbar werden. Prävention heißt, rechtzeitig hinzusehen, Unterstützung zu bieten und besonders junge Menschen am Beginn ihres Berufslebens zu stärken“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. 

Ziel­setzung des ober­österreichischen Netz­werks für Sucht­prävention in der Arbeits­welt:

  • Weiterentwicklung von Informations- und Beratungsangeboten und Etablierung von Maßnahmen zur Suchtprävention in der oberösterreichischen Arbeitswelt
  • Bewusstseinsbildung in der betrieblichen Sozialpartnerschaft und Förderung gesundheitsorientierter Arbeitsbedingungen, um Suchterkrankungen zu vermeiden
  • Ausbau von Präventionsmaßnahmen in der Arbeitswelt, die zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Arbeitsbedingungen führen
  • Professionalisierung und Standardisierung des betrieblichen Eingliederungsmanagements nach längeren Krankenständen
  • Berücksichtigung von Sucht und Suchtprävention bei der Evaluierung psychischer Belastungen
  • Verpflichtende Beteiligung von Arbeitspsycholog:innen bei betrieblichen Präventionsaspekten. 

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Martin Mahringer (AK Oberösterreich), Viktoria Wimhofer (Streetwork Verein ISI), Andreas Reiter (Institut für Suchtprävention / pro mente OÖ)
Martin Mahringer (AK Oberösterreich), Viktoria Wimhofer (Streetwork Verein ISI), Andreas Reiter (Institut für Suchtprävention / pro mente OÖ) © Hannah Mühlberger, AK OÖ


„Wir dürfen nicht erst handeln, wenn Probleme sichtbar werden. Prävention heißt, rechtzeitig hinzusehen, Unterstützung zu bieten und besonders junge Menschen am Beginn ihres Berufslebens zu stärken.“

andreas stangl

AK-Präsident

Weiterführende infos/artikel

Suchtprävention am Arbeitsplatz

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