23.12.2025

AK OÖ warnt vor Kürzung beim Eltern-Kind-Zuschuss

Die Arbeiterkammer Oberösterreich übt scharfe Kritik an der Entscheidung der oberösterreichischen Landesregierung, den Eltern-Kind-Zuschuss ab 2026 drastisch zu kürzen. Diese weiteren Kürzungen im Gesundheitsbereich treffen ausgerechnet jene, die besonders auf Unterstützung angewiesen sind, nämlich werdende Mütter, Kinder und finanziell belastete Familien. 

Den Eltern-Kind-Zuschuss erhalten Familien vom Land Oberösterreich, wenn sie alle vorgeschriebenen Untersuchungen im Rahmen des Eltern-Kind-Passes absolvieren. Statt bisher 3 Auszahlungen zu je 135 Euro, also insgesamt 405 Euro, soll aber künftig nur mehr ein einmaliger Betrag von 160 Euro ausbezahlt werden.

„Das Land kürzt bei den Familien und verschärft somit die finanzielle Situation der Eltern“, so AK-Präsident Andreas Stangl. 

Die Eltern-Kind-Pass-Untersuchungen sind zwar grundsätzlich bei Vertragsärztinnen und -ärzten kostenlos, doch immer mehr Schwangere müssen wegen zu langer Wartezeiten auf teure Wahlärzt:innen ausweichen. Die finanziellen Hürden steigen und mit ihnen das Risiko, dass wichtige Gesundheitschecks zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungsstörungen und Erkrankungen erst gar nicht durchgeführt werden. Kurzfristige Einsparungen können somit langfristig durch medizinische und soziale Folgekosten teuer zu stehen kommen. 

Verlust des Kinder­betreuungs­geldes möglich

Die Eltern-Kind-Pass-Untersuchungen waren bisher auch eine Voraussetzung für die Weitergewährung des Kinderbetreuungsgeldes. Wenn Untersuchungen ausgelassen werden, weil sie zu viel kosten, sind Familien zusätzlich gefährdet, wichtige Leistungen zu verlieren. Angesichts der Inflation und massiven Teuerung wäre eher eine Erhöhung des Eltern-Kind-Zuschusses notwendig gewesen. Stattdessen wird der Betrag nun auf weniger als die Hälfte gekürzt.

„Familien und vor allem alleinerziehende Eltern kämpfen seit Jahren mit massiven Preissteigerungen. Gerade jetzt brauchen sie Unterstützung anstelle von Kürzungen“, stellt Stangl fest. 

Kürzungen treffen einkommens­schwache Familien besonders

Jede Kürzung sozialer Leistungen hat unmittelbare Auswirkungen auf einkommensschwache Haushalte. Besonders betroffen sind Ein-Eltern-Haushalte sowie Familien mit drei oder mehr Kindern. Während in Österreich durchschnittlich 17 Prozent der Bevölkerung armuts- oder ausgrenzungsgefährdet sind, liegt die Quote bei Alleinerziehenden bei 43 Prozent und bei Familien mit mindestens 3 Kindern bei etwa 32 Prozent. Genau diese Gruppen sind aber auf jeden Euro angewiesen.

"Das Land kürzt bei den Familien und verschärft somit die finanzielle Situation der Eltern"

andreas stangl

AK-Präsident

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