10.06.2025

Studie belegt: Vom Sozialstaat profitieren alle! Der volkswirtschaftliche Wert des Gesundheitswesens und der Pflege

Die rund 700.000 AK-Mitglieder in Oberösterreich haben sich die beste Gesundheitsversorgung verdient. Doch der Druck auf den Gesundheits- und Pflegebereich steigt immer mehr. Leidtragende sind nicht nur Patient:innen, sondern auch die Beschäftigten. Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat daher eine Studie an der Johannes Kepler Universität in Auftrag gegeben. „Darin wird der volkswirtschaftliche Nutzen von zusätzlichen finanziellen Mitteln im Gesundheits- und Pflegebereich in unserem Bundesland bis zum Jahr 2030 untersucht“, so AK-Präsident Andreas Stangl.

Die wichtigsten Ergebnisse

Der Nutzen von Ausgaben im Gesundheits- und Pflegebereich übersteigt die Kosten. Nötige Gesamtausgaben von 5,9 Milliarden Euro im Jahr 2030 führen über Steuereinnahmen und einer gesteigerten Konsumnachfrage zu einem Nutzen von 7,1 Milliarden Euro. Durch diese Ausgaben profitieren nicht nur Patient:innen und Beschäftigte, sondern Oberösterreich insgesamt.

Immer mehr Probleme

Der Gesundheits- und Pflegebereich ist eine wesentliche Säule unseres Sozialstaates. Auch wenn die Leistungen noch qualitativ hochwertig sind, treten immer öfter Probleme auf, die mit langen Wartezeiten oder unbesetzten Arztstellen zu tun haben. Allein der steigende Bedarf durch die alternde Gesellschaft macht deutlich, dass es mehr Personal braucht. Jene Beschäftigten, die bereits im Gesundheits- und Pflegebereich arbeiten, müssen entlastet werden. Verstärkt wird der demografisch bedingte Personalbedarf auch noch durch die spürbaren gesundheitlichen Folgen des Klimawandels.

Demografischer Wandel

Werden keinerlei finanzielle Anpassungen getroffen, liegen die Personalkosten in der Gesundheitsversorgung (Ärzt:innen im niedergelassenen und stationären Bereich, nichtärztliches Personal im stationären Bereich) im Jahr 2030 bei rund 2,5 Milliarden Euro und in der Langzeitpflege bei etwa 640 Millionen Euro. Durch den demografischen Wandel sind zusätzliche Personalausgaben von rund 408 Millionen Euro bis zum Jahr 2030 notwendig. Werden klimabedingte Effekte berücksichtigt, erhöhen sich die Mehrausgaben auf 565 Millionen Euro, durch die zusätzliche Entlastung des Personals steigen sie auf 1,316 Milliarden Euro. Dadurch werden laut Studie 11.571 vollzeitäquivalente Stellen im Gesundheits- und Pflegebereich finanziert.

Zusätzliche Arbeitsplätze

Die Mehrausgaben führen zu beträchtlichen Mehreinnahmen. Rund 57 Prozent des Personalaufwands – das sind rund 752 Millionen Euro – fließen laut Studie in Form von Steuern und Abgaben (darunter Lohn- und Mehrwertsteuer sowie Sozialabgaben) wieder an die öffentliche Hand zurück. „Darüber hinaus können durch die Mehrausgaben und damit verbundene Nachfrageeffekte auch rund 12.000 zusätzliche Arbeitsplätze außerhalb des Gesundheits- und Pflegebereichs geschaffen bzw. gesichert werden“, sagt AK-Präsident Stangl.

Forderungen der AK OÖ

  • Es braucht eine gerechte, qualitative Gesundheits- und Pflegeversorgung für alle Menschen in Oberösterreich.
  • Wartezeiten auf Leistungen des öffentlichen Gesundheitssystems müssen in allen Bereichen drastisch reduziert werden.
  • Bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheits- und Pflegebereich müssen geschaffen werden. Dazu gehören gesunde Arbeitszeit-Modelle, ausreichend Kolleg:innen in allen Bereichen und verlässliche Dienstpläne.
  • Verbindliche Personalberechnungsmodelle für den gesamten Gesundheits- und Pflegebereich.
  • Bessere finanzielle Absicherung für alle, die eine Aus- und Weiterbildung im Gesundheits- und Pflegebereich machen.
  • In den laufenden Ausgaben zum Finanzausgleich braucht es mehr Geld für Gesundheits- &  Pflegeleistungen.

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Thomas Pilgerstorfer, BSc (Abteilung Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftspolitik) und Andreas Stangl (AK-Präsident)
Thomas Pilgerstorfer, BSc (Abteilung Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftspolitik) und Andreas Stangl (AK-Präsident) © Wolfgang Spitzbart, AKOÖ

"Wir lassen den volkswirtschaftlichen Nutzen von zusätzlichen finanziellen Mitteln im Gesundheits- und Pflegebereich in unserem Bundesland untersuchen" 

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