12.08.2024

AK-Befragung: Eltern stellen Schul­system schlechtes Zeugnis aus und wollen mehr Förder­unterricht

Sommer, Sonne, Urlaubszeit – noch erholen sich Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern vom vergangenen Schuljahr, doch der Schulbeginn rückt unweigerlich näher. So wie viele Schüler:innen auf bessere Noten im nächsten Schuljahr hoffen, so erhoffen auch zahlreiche Eltern einen Wandel zum Besseren im österreichischen Schulsystem. In einer großen AK-Befragung stellen sie der Schule jedenfalls ein durchwachsenes Zeugnis aus. „Es gibt Baustellen, die dringend angegangen werden müssen“, fordert AK-Präsident Andreas Stangl mehr Engagement von den politisch Verantwortlichen ein.

Die Arbeiterkammer befragt in regelmäßigen Abständen Eltern in Oberösterreich, wie es ihnen und ihren schulpflichtigen Kindern in den unterschiedlichen Lebensbereichen und schulischen Phasen geht. Die Ergebnisse der dritten und letzten Befragungswelle der Schulkosten-Erhebung 2023/24, an der über 2.000 Eltern teilgenommen und Aussagen für rund 3.500 Kinder gemacht haben, zeigt: In oberösterreichischen Schulen fehlt den Schüler:innen die Zeit zum Lernen, Üben, Vorbereiten und Wiederholen.

Auf außer­schulische Unter­stützung an­gewiesen

Knapp ein Viertel der Befragten (22 Prozent) gibt an, dass die eigenen Kinder in der Schule nicht ausreichend auf Prüfungen und Schularbeiten vorbereitet werden. Um ihre Kinder entsprechend fördern zu können, sind Familien auf Unterstützung außerhalb der Schule angewiesen. Die, die es sich leisten können, greifen auf teure, private Nachhilfe zurück. Für knapp die Hälfte der befragten Eltern (48 Prozent) ist eines fix: Ohne die Lernunterstützung von Familie, Freunden oder Bekannten erreicht ihr Kind die schulischen Leistungsanforderungen nicht.

AK-Chancen-Index als Orientierungs­hilfe

„Schulen sollten Zeit und Ressourcen für individuelle Förderung sowie für Unterstützung beim Lernen, Üben und Wiederholen haben“, betont AK-Präsident Andreas Stangl und fügt hinzu: „Mit dem AK-Chancen-Index kann eine bedarfsorientierte Schulfinanzierung umgesetzt werden. Schulstandorte können dann zusätzliche Ressourcen dort einsetzen, wo sie sie wirklich brauchen. Wir dürfen und können nicht mehr länger warten. Es ist Zeit zu handeln.“

Fast die Hälfte der befragten Eltern nimmt einen Mangel an Lehrpersonal im Schulleben ihrer Kinder wahr. Dieser äußert sich durch zu wenig individuelle Förderung im Unterricht, fehlendes bzw. nicht ausreichend qualifiziertes Lehrpersonal sowie fehlende Aufsichtspersonen während Ausflügen und in den Schulpausen.

Wie könnte sich das Schulsystem also verbessern? Die Wünsche der Eltern sind klar: Ausbau von kostenlosem Förderunterricht, finanzielle Unterstützung bei Schulausflügen, psychologische Beratung und Begleitung, kostenlose Geräte für den Unterricht, ein Angebot an Nachmittagsbetreuung, Unterstützung bei den Hausaufgaben und ganztägige Schulformen.

An der Seite der Eltern fordert die AK Oberösterreich daher:

  • Ein flächendeckendes Angebot an beitragsfreien, hochwertigen Ganztagsschulen.
  • Kostenlose schulische Förderung für alle, die sie brauchen.
  • Eine gerechte und transparente Schulfinanzierung nach dem AK-Chancen-Index.
  • Einen Schulfonds zur Unterstützung für Schulveranstaltungen, Exkursionen und für Aktivitäten im Klassenverband.
  • Die Erhöhung und sozial gerechte Gestaltung der Schul- und Heimbeihilfen.
  • Ausreichend öffentlich finanzierte und niederschwellige psychosoziale Angebote für Kinder und Jugendliche.

"Mit dem AK-Chancen-Index kann eine bedarfsorientierte Schulfinanzierung umgesetzt werden."

Andreas Stangl

AK Präsident

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