Die Zukunft der Arbeit: Mensch und Künstliche Intelligenz gehen Hand in Hand
Wie lässt sich im Zeitalter Künstlicher Intelligenz Mensch und Technik gewinnbringend verbinden? Darüber sprach Soziologe Univ.-Prof. Dr. Uli Meyer, Institutsvorstand an der Johannes-Kepler-Universität, im Rahmen der Vollversammlung der Arbeiterkammer Oberösterreich in Linz.
Kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als auch. Mensch und Technik sollen sich nicht gegeneinander ausspielen, sondern einander wechselweise unterstützen. So lässt sich Univ.-Prof. Dr. Uli Meyers zentrale These in Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in aller Kürze zusammenfassen. Meyer ist Universitäts-Professor und Vorstand des Instituts für Soziologie an der Johannes-Kepler-Universität Linz und hat eine Reihe von Projekten im Themenfeld „Digitalisierung der Arbeit“ durchgeführt.
Künstliche Intelligenz ist nicht vom Himmel gefallen
Mit dem Thema Künstliche Intelligenz beschäftigt sich Meyer seit seinem Studium. So schrieb er seine Diplomarbeit zum Thema Neuronale Netze und versucht zu erklären, warum Künstliche Intelligenz seit vielen Jahren immer wieder als etwas völlig Neues und Revolutionäres diskutiert wird, obwohl die Idee dahinter schon bedeutend älter ist.
Vor allem aber beschäftigt sich der Soziologe mit den Auswirkungen auf den Menschen und die Arbeitswelt. In aktuellen Projekten untersucht Meyer beispielsweise, wie sich die Arbeit in Unternehmen, zum Beispiel in Versicherungen ändert, sobald Künstliche Intelligenz eingeführt wird. Wie werden KI-Systeme genau eingebunden? Ändern sich Entscheidungsprozesse in den Organisationen? Inwieweit sind die relevanten Personengruppen in die Ausgestaltung der Prozesse eingebunden? Kommt es zu Verdichtung von Arbeit, wenn Routineaufgaben an KI ausgelagert werden? Diese und ähnliche Fragen werden in seinen Projekten behandelt.
Nachhaltige Lösungen für die Arbeitswelt schaffen
Meyers Appell geht klar in die Richtung eines harmonischen Zusammenspiels zwischen Menschen und Künstlicher Intelligenz (KI), um nachhaltige und verantwortungsvolle Lösungen für die moderne Arbeitswelt zu schaffen. KI soll nicht als eigenständiger, „intelligenter“ Ersatz für den Menschen gedacht sein. Vielmehr solle sie als Ergänzung dienen, die in Netzwerken mit Menschen arbeitet und so deren Stärken erweitert.
„Wichtig ist, dass die Einführung von KI-Technologien als sozio-technisches Netzwerk gedacht wird – ein Zusammenspiel von Menschen und Technik, das gemeinsam in Organisationen wirkt“, erklärt Meyer. Ziel ist es, KI-Systeme so zu gestalten, dass sie den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden und deren Kompetenzen fördern. Dies erfordert jedoch die aktive Einbindung von Mitarbeitenden in die Entscheidungsprozesse, um KI verantwortungsvoll und transparent zu nutzen.
Betriebsräte spielen bei Transformation eine große Rolle
Eine hohe Relevanz komme hier den Betriebsräten zu, die als Vertreter der Belegschaft eine Schlüsselrolle bei der Einführung und Ausgestaltung von KI-Systemen spielen können. Ein solcher partizipativer Ansatz stellt sicher, dass die Interessen der Menschen gewahrt bleiben und die KI den Arbeitsalltag bereichert, anstatt diesen zu ersetzen. Hier ergeben sich Fragen zum Zugang und Besitz von Daten sowie der flexiblen Nutzung von Technologien für Beschäftigte.
Die Zukunft der Arbeitswelt liegt für Meyer in einer harmonischen Verbindung von Menschen und Künstlicher Intelligenz. Nicht nur technische Innovation, sondern auch ein menschzentrierter Fortschritt müsse sichergestellt werden, und auch aktiv zu gestalten sein. Dies soll es allen ermöglichen, KI integrativ und unterstützend einzusetzen.
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