04.06.2024

Zahl der Jugendlichen in Schulungen steigt stark an, jene der offenen Lehr­stellen sinkt – AK fordert rasches Handeln

Während sich immer mehr arbeitsuchende junge Menschen in Schulungen befinden, geht die Zahl der offenen Lehrstellen in Oberösterreich überdurchschnittlich rasch zurück. AK-Präsident Andreas Stangl findet die beschönigenden Jubelmeldungen über den scheinbaren Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit deshalb völlig unverständlich. „Tatsache ist, dass vermehrt Jugendliche für die Arbeitslosenstatistik in Schulungsmaßnahmen versteckt werden! Die Landesregierung läuft Gefahr, diese besorgniserregende Entwicklung zu verharmlosen. Die Politik soll ihren Fokus mehr auf die Jugend richten“, so der AK-Präsident.

Jubelmeldungen sind fehl am Platz

Zwar verzeichnet die Statistik in Oberösterreich nominell weniger arbeitslos gemeldete Jugendliche. Dafür stieg die Zahl der Jugendlichen in Schulung um mehr als ein Viertel (+26,4 Prozent) auf 4.035 an. Dies bleibt in den Jubelmeldungen über den scheinbaren Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit unerwähnt. Zudem suchen 579 Jugendliche eine Lehrstelle. Das bedeutet einen ebenfalls starken Anstieg von knapp 18 Prozent. Und nicht nur das: Gleichzeitig sank in Oberösterreich das Angebot an offenen Lehrstellen um 12,2 Prozent, was einem doppelt so hohen Rückgang wie österreichweit (5,9 Prozent) entspricht. In Summe sind also 7.544 junge Menschen noch nicht am Arbeitsmarkt angekommen. Dieser Wert bleibt also konstant hoch.

„Zurzeit liegt der Fokus auf Schulungsmaßnahmen zur Berufsorientierung. Das ist schon wichtig, garantiert aber noch kein nachhaltiges Ankommen am Arbeitsmarkt. Aber auch die Betriebe sind in der Verantwortung, durch Ausbildungsplätze die Fachkräfte der Zukunft zu schaffen“, so AK-Präsident Andreas Stangl.

Konkrete AK-Vor­schläge für effektive Arbeits­markt­politik

Aktive Arbeitsmarktpolitik sieht jedenfalls anders aus. „Für den erfolgreichen Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit braucht es flächendeckende Angebote zur Unterstützung, auch für die vielen oft psychisch sehr instabilen Jugendlichen. Zusätzlich braucht es jetzt wirksame arbeitsmarktpolitische Maßnahmen“, so AK-Präsident Andreas Stangl.

Er verweist einmal mehr auf die AK-Ausbildungsoffensive, um jungen Menschen beim Einstieg in die Arbeitswelt erfolgreich zu helfen. Zusätzlich erneuert er die AK-Forderungen, die Ausbildungspflicht bis 18 Jahre in eine echte Ausbildungsgarantie umzuwandeln und das Angebot an überbetrieblichen Lehrausbildungsplätzen mit Existenzsicherung für die jungen Menschen rasch aufzustocken.

Zudem solle die betriebliche Lehrstellenförderung effizienter gestaltet werden, um Mitnahmeeffekte zu minimieren, die Ausbildungsqualität zu verbessern und Fördermittel gerechter zu verteilen. Gerade auch, weil die AMS-Ressourcen viel zu knapp sind und zu befürchten ist, dass Geld in anderen Bereichen bald fehlen wird. Auch Anreize, um lernschwachen Jugendlichen eine Perspektive zu eröffnen, sind dringend notwendig.

Für den erfolg­reichen Kampf gegen die Jugend­arbeits­losig­keit braucht es flächendeckende An­gebote zur Unter­stützung. Zu­sätzlich braucht es jetzt wirksame arbeits­markt­politische Maß­nahmen. 

Andreas Stangl

AK-Präsident

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