30.11.2022

Heiz­kostenzuschuss auf 700 Euro erhöhen und früher auszahlen: AK fordert Land OÖ auf, Armut und kalte Wohnungen zu verhindern

Für immer mehr Men­schen sind Strom, Heizung und Warmwasser eine starke finanzielle Belastung. Vor allem Haushalte mit geringen Einkommen haben Schwierigkeiten, ihren Wohnraum warm zu halten.

„Das ist nicht akzeptabel in einem derart reichen Land. Das Land Oberösterreich soll sich ein Vorbild an anderen Bundesländern nehmen, den Heizkostenzuschuss deutlich erhöhen, allen zugänglich machen, die armutsgefährdet sind, und ihn so rasch wie möglich auszahlen“, fordert AK-Präsident Andreas Stangl.

Viele Wohnungen bleiben kalt

Die Kosten für Heizen und Energie werden für die Menschen immer mehr zur Belastung. Für rund 60 Prozent der Beschäftigten in Österreich ist die Teuerung derzeit stark spürbar, weitere 32 Prozent spüren sie leicht. Von den Haushalten aus der unteren Einkommenshälfte versuchen 77 Prozent, verstärkt Energie zu sparen.

Für je 7 von 10 Personen, die mit ihrem Erwerbseinkommen nicht auskommen, sind Strom, Heizung und Warmwasser zu einer starken finanziellen Belastung geworden. Das zeigt die aktuelle Sonderauswertung des Arbeitsklima Index. Auch laut Statistik Austria haben vor allem Personen mit geringen Einkommen, Arbeitssuchende, Alleinerzieher/-innen oder Familien mit Kindern derzeit Schwierigkeiten, den Wohnraum angemessen warm zu halten.

„In einem reichen Land wie Österreich darf es keine kalten Wohnungen geben“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl, der ein Versagen der Politik, insbesondere in Oberösterreich, ortet. „Die Landesregierung verschärft das Problem zunehmender Armut, weil sie viel zu wenig gegen die Teuerung unternimmt“, sagt Andreas Stangl.

Heizkosten­zuschuss erhöhen und an Armutsgrenze anpassen

Das Land Oberösterreich erhöht den Heizkostenzuschuss für 2023 lediglich auf 200 Euro, das ist ein Plus von 14 Prozent. „Angesichts der Teuerungen auf dem Energiemarkt ist das viel zu wenig“, sagt der AK-Präsident und verweist auf das Burgenland, wo der Heizkostenzuschuss auf 700 Euro erhöht wurde.

An­gehoben werden muss aus Sicht der AK auch die Einkommensgrenze für den Anspruch auf den Heizkostenzuschuss, nämlich – so wie in der Steiermark und in Vorarlberg – auf mindestens die Armutsgrenze von 1.371 Euro pro Einzelperson, anstatt auf 1.200 Euro, wie es das Land Oberösterreich macht. Und nicht zuletzt erfolgt die Auszahlung viel zu spät. Für viele ist es unmöglich, die hohen Energiekosten bis ins Frühjahr 2023 vorzufinanzieren.

„Diese Beispiele zeigen, dass andere Bundesländer viel mehr gegen Armut und Kälte unternehmen“, sagt AK-Präsident Stangl. Er fordert das Land Oberösterreich auf, diesen Beispielen zu folgen:

  • Erhöhung des Heizkostenzuschusses auf 700 Euro für die laufende Heizperiode mit sofortiger Antragsmöglichkeit und umgehender Auszahlung spätestens ab Jänner 2023.

  • Anspruch auf Heizkostenzuschuss für alle armutsgefährdeten Menschen in Oberösterreich durch die Erhöhung der Einkommensgrenzen auf zumindest 1.371 Euro pro Einzelperson. 

In einem reichen Land wie Österreich darf es keine kalten Wohn­ungen geben. Die Landesregierung verschärft das Problem zunehmender Armut, weil sie viel zu wenig gegen die Teuerung unternimmt

andreas stangl

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