03.06.2025

Alarmierende Belastungen: Brot, Nudeln und Frühstücksflocken enthalten fortpflanzungsgefährdende Ewigkeits-Chemikalie TFA

Die AK Oberösterreich hat in Kooperation mit der Umweltorganisation GLOBAL 2000 48 Getreideerzeugnisse auf die Ewigkeits-Chemikalie Trifluoracetat (TFA) untersucht. Die gefundenen Belastungen durch die vermutlich fortpflanzungsgefährdende Chemikalie waren unerwartet hoch.

Testergebnis: TFA in Getreide (5,3 MB)

Gesundheitliches Risiko für Kinder nicht ausgeschlossen

Die Höhe der TFA-Gehalte, vor allem in Brot und Nudeln, ist sehr beunruhigend. Vergleicht man die gefundenen Belastungen mit den aktuellen Risikobewertungen niederländischer und belgischer Gesundheitsbehörden, so kann ein gesundheitliches Risiko für Kinder durch konventionelle Getreideprodukte nicht ausgeschlossen werden.

Die wichtigsten Untersuchungsergebnisse im Überblick

  • Alle 48 untersuchten Erzeugnisse waren mit TFA belastet: Die Bandbreite reichte von 13 μg/kg bei Roggen aus biologischem Anbau bis zu 420 μg/kg in konventionellen Butterkeksen. Das  entspricht dem 100- bis 1000-Fachen der ohnehin bereits hohen TFA-Werte in Regen-, Grund- und Trinkwasser.
  • Konventionelle Produkte waren rund dreimal so hoch belastet wie Bio-Produkte: Doch jedes der 24 untersuchten Bio-Produkte wies ebenfalls Belastungen über 10 μg/kg auf – auch solche, die aus Flächen stammten, die nie mit Pestiziden behandelt wurden. Das unterstreicht die hohe Mobilität und weite Verbreitung von TFA in der Umwelt.
  • Gesundheitliche Richtwerte überschritten: Die von niederländischen Gesundheitsbehörden als tolerierbar angenommene tägliche TFA-Dosis wird von Erwachsenen mit einem durchschnittlichen Getreidekonsum (nur konventionelle Produkte) bereits 1,5-fach und von Kindern sogar 4-fach überschritten.
  • Steiler Anstieg von TFA-Gehalten: Im Vergleich zur bislang einzigen amtlichen Getreideuntersuchung auf TFA vor knapp einem Jahrzehnt hat sich die Belastung verdreifacht.

Was ist TFA und wie gefährlich ist es?

TFA ist ein extrem stabiles Endprodukt, das beim Abbau von PFAS-Pestiziden (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) in der Landwirtschaft sowie fluorierten Gasen (F-Gasen) aus der Kältetechnik entsteht. Aufgrund seiner extremen Beständigkeit und Wasserlöslichkeit reichert sich TFA in den globalen Wasserressourcen und in lebenden Organismen an. Am 26. Mai veröffentlichte die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) einen Vorschlag zur Einstufung von TFA als „reproduktionstoxisch, Kategorie 1B“, mit den Gefahrenhinweisen H360Df: „Kann das Kind im Mutterleib schädigen. Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.“

Dringender Appell an die Bundesregierung

Die Arbeiterkammer Oberösterreich und Global 2000 appellieren eindringlich an die europäische Politik sowie an die österreichische Bundesregierung, einen sicheren toxikologischen Grenzwert für Lebensmittel festzulegen, der die Gesundheit von Menschen schützt und dessen Einhaltung überwacht wird. Darüber hinaus ist wohl die wichtigste Maßnahme zum Schutz von Konsument:innen ein Verbot von PFAS-Pestiziden, die TFA freisetzen. 

Die wichtigste Maßnahme zum Schutz von Konsument:innen ist ein Verbot von PFAS-Pestiziden, die TFA freisetzen.

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