AK-Präsident Stangl: „Müssen Berufe im Gesundheits- und Pflegesystem stärken und damit die Versorgung sichern"
Unser Gesundheits- und Pflegesystem steht an der Kippe. Lange Wartezeiten und auch Bettensperren in Spitälern aufgrund fehlenden Personals prägen das Bild. „Es ist höchste Zeit, eine Beschäftigungsoffensive zu starten und bestehende Arbeitsbedingungen zu verbessern um die Versorgung langfristig sicherzustellen, Beschäftigte im Beruf zu halten und Neue zu gewinnen“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Laufend nachbesetzen
Um den österreichweiten Versorgungsstand des Jahres 2019 (Basisjahr für die Berechnung durch die Gesundheit Österreich GmbH) aufrechtzuerhalten, muss aufgrund der demografischen Entwicklung die Zahl der Pflegekräfte in den Krankenanstalten und im Langzeitbereich von insgesamt 120.800 auf 143.200 im Jahr 2030 steigen. Und jenes Pflegepersonal, das in Pension geht, muss laufend nachbesetzt werden. Insgesamt sind das bis zum Jahr 2030 rund 20.600 Personen österreichweit.
Ein paar Zahlen aus dem AK Arbeitsklima Index: Obwohl 54 Prozent der Befragten den Pflegeberuf als (sehr) sinnvoll erachten, überlegt jede:r Siebente, den Beruf zu wechseln. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten haben bereits Fälle von Burnout im engeren beruflichen Umfeld erlebt. Und 59 Prozent der Beschäftigten in der Pflege glauben nicht, bis zur Pension durchzuhalten. „Die bisher gesetzten Maßnahmen um die Pflegeberufe attraktiver zu gestalten, reichen offensichtlich nicht aus. Es braucht eine Kraftanstrengung aller Akteur:innen um die Pflege attraktiver zu gestalten“, so Präsident Stangl.
Die Forderungen der AK OÖ
- Ausbildungs- und Beschäftigungsoffensiven müssen verstärkt werden.
- Die bisher gesetzten Aktivitäten auf Bundes- und Landesebene müssen fortgesetzt werden, um alle Berufsgruppen im Gesundheits- und Sozialbereich zu entlasten.
- Im gesamten Gesundheits- und Sozialbereich müssen bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Dazu gehören „gesunde“ Arbeitszeit-Modelle, ausreichend Kolleg:innen in allen Bereichen und verlässliche Dienstpläne.
- Es braucht verbindliche und transparente Personalberechnungsmodelle für den gesamten Gesundheits- und Sozialbereich.
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