AK-Studie zeigt: Wenn die Schule versagt, muss Nachhilfe genommen werden und die Eltern müssen einspringen
Eine aktuelle AK-Studie zeigt: Die Schulen sind in Österreich vielfach nicht in der Lage, den Kindern den Stoff so zu vermitteln, dass sie ihn verstehen. Viele Schüler:innen sind daher beim Lernen, Üben und Wiederholen auf die Unterstützung der Eltern angewiesen.
Wer es sich leisten kann, nimmt teure Nachhilfe in Anspruch. „Kinder aus einkommensschwachen Familien bleiben auf der Strecke“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Er fordert den raschen Ausbau ganztägiger Schulformen und kostenloser schulischer Förderung für alle, die sie brauchen.
Bundesweite Studie
Fast 1.150 Eltern haben an einer bundesweiten AK-Schulstudie teilgenommen, davon 343 aus Oberösterreich. Fast 3 Viertel der befragten Eltern müssen ihren Kindern regelmäßig beim Lernen, Üben und Hausaufgaben helfen, ein Drittel sogar „so gut wie täglich“. Für knapp ein Drittel der Eltern ist das gemeinsame Lernen zeitlich schwer zu organisieren, einem knappen Viertel fällt es fachlich schwer, die Kinder beim Lernstoff zu unterstützen.
Nachhilfe: teuer und sozial ungerecht
Wer es sich leisten kann, delegiert das Problem: Für 18 Prozent der Kinder der befragten Eltern in Oberösterreich wurde teure private Nachhilfe in Anspruch genommen. Dabei ergaben sich im laufenden Schuljahr für die Familien durchschnittliche Kosten von 523 Euro pro Schulkind.
„Kinder, deren Eltern sich keine Nachhilfe leisten können, bleiben auf der Strecke“, sagt Stangl. Er fordert daher: „Das österreichische Schulsystem muss von sich aus in der Lage sein, alle Kinder ausreichend zu fördern und zu unterstützen.“ Daher sei es, so Stangl, höchste Zeit, den flächendeckenden Ausbau beitragsfreier und hochwertiger Ganztagsschulen voranzutreiben. Zudem muss es für jedes Kind, das Unterstützung braucht, kostenlose Förderung in der Schule geben.
Chancen-Index schafft Gerechtigkeit
„Damit sich die Schulen das leisten können, empfehlen wir eine gerechte und transparente Schulfinanzierung nach dem AK-Chancen-Index“, so der AK-Präsident. Dieser sieht vor, dass Schulen mit größeren Herausforderungen zusätzliche finanzielle Mittel bekommen, über deren Einsatz sie selbst entscheiden können.
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