Längere Öffnungszeiten und qualitätsvollere Kinderbetreuung: AK Oberösterreich fordert längst überfälligen Ausbau
Seit vielen Jahren präsentiert das Land Oberösterreich seine Zahlen zum Ausbau der Einrichtungen in der Kinderbildung und -betreuung. Fakt ist, dass Oberösterreich im Bundesländervergleich hinterherhinkt. Die Leidtragenden sind die Eltern, die Beruf und Familie nur schwer unter einen Hut bringen können.
Besonders Frauen sind gezwungen, Teilzeit zu arbeiten. „Es braucht dringend Investitionen in die Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen und damit in die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Auch Kinder sind Leidtragende
In Oberösterreich besteht dringender Handlungsbedarf, die Qualität und Quantität der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen zu verbessern. An dem unzureichenden Angebot leiden einerseits Eltern, die zu wenig Unterstützung bekommen und Job und Betreuungspflichten nur schwer unter einen Hut bringen.
Andererseits fehlen auch den Kindern wichtige Möglichkeiten der Förderung. Darum fordert die Arbeiterkammer Oberösterreich einen Maßnahmenplan der Landesregierung, um diesem Missstand endlich ein Ende zu bereiten.
Zu wenige Plätze, zu kurze Öffnungszeiten
Besonders dramatisch ist die Situation bei der Betreuung von unter 3-jährigen Kindern. Nur knapp ein Fünftel (19,6 Prozent) findet einen Betreuungsplatz. Der österreichische Durchschnitt liegt immerhin 29,1 Prozent.
Ein großes Problem sind außerdem die kurzen Öffnungszeiten. In Oberösterreich sind 58 Prozent der Krabbelstuben weniger als 8 Stunden am Tag geöffnet. Erschwerend kommt außerdem hinzu, dass 2 Drittel der Krabbelstuben mehr als 25 Tage im Jahr geschlossen haben.
„Die vielen Schließtage und kurzen Öffnungszeiten machen Vollzeitarbeit für viele Eltern, und vor allem Frauen, unmöglich. Da braucht es schleunigst Verbesserungen“, sagt AK-Direktorin Andrea Heimberger, MSc.
Nachmittagsgebühren schießen am Ziel vorbei
Nicht nur bei der Betreuung der ganz Kleinen braucht es Verbesserungen. Auch bei den Kindergartenkindern muss sich etwas tun. „Die 2018 eingeführten Gebühren für die Nachmittagsbetreuung müssen sofort wieder abgeschafft werden“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Darüber hinaus fordert die Arbeiterkammer Oberösterreich ein verpflichtendes zweites, kostenloses Kindergartenjahr und ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsschulen. Damit wird auch die qualitätsvolle Betreuung der Schüler/-innen im Alter von 6 bis 13 Jahren sichergestellt.
Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden
Damit beste Qualität der Kinderbildung und -betreuung garantiert werden kann, braucht es auch für die Beschäftigten Verbesserungen. Auf höhere Einkommen und punktuelle Verbesserungen der Arbeitsbedingungen hat man sich bereits geeinigt. Es bedarf aber mehr, um Beschäftigte für die Berufe in der Elementarpädagogik zu interessieren und sie auch zu halten.
So ist es notwendig, Schulen für Elementarpädagogik auszubauen und die Zahl der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Außerdem muss man versuchen, mit attraktiven Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Branche auch Umsteiger/-innen für pädagogische Berufe zu begeistern.
„Engagiertes und gut ausgebildetes Personal gehört genauso zu einer qualitätsvollen Kinderbildung und -betreuung wie vollzeittaugliche Öffnungszeiten der Einrichtungen. Dieses Personal bekommt man nur, wenn es faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen gibt“, sagt AK-Präsident Stangl.
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