Keine zeitnahe OP möglich! ALLE Spitäler in Oberösterreich ließen Vierjährigen abblitzen: Bub muss nun in Zell am See operiert werden
Der Fall eines Vierjährigen, der eine Ohren-OP benötigt, zeigt einmal mehr, in welchem Zustand unser Gesundheitssystem mittlerweile ist. Immer mehr Menschen melden sich bei der Arbeiterkammer Oberösterreich, um ihrem Ärger in Sachen Wartezeiten für Operationen in Spitälern Luft zu machen.
Starke Ohrenschmerzen
Der Bub, um den es geht, hat bereits seit einiger Zeit ständig Ohrenschmerzen. „Auch eine sechswöchige Therapie mit Cortison hat nicht geholfen. Darum hat unser HNO-Arzt zu einer Operation geraten. Dabei handelt es sich um einen Eingriff, der zeitnah durchgeführt werden soll, weil mein Sohn mittlerweile schon schlecht hört und dies auch Auswirkungen auf die Sprachentwicklung haben kann“, erzählt die 37-jährige Mutter.
Deshalb kontaktierte die Frau aus dem Großraum Linz alle Spitäler in Oberösterreich, die eine HNO-Abteilung haben. Bei ALLEN bekam sie die gleiche Antwort. Frühester Termin für eine Operation: Anfang 2026. „Ich habe mir natürlich auch die öffentlich zugänglichen OP-Wartelisten der Krankenhäuser angesehen und bin darauf gekommen, dass die dort angeführten Termine teilweise nicht stimmen. So war etwa zu lesen, dass man in Rohrbach schon nach 4 Wochen an die Reihe kommt. Was falsch ist“, so die 37-Jährige.
Bundesland Salzburg
Weil sie in Oberösterreich überall abblitzte, setzte sie sich mit dem Spital in Zell am See, also im Bundesland Salzburg, in Verbindung. Und siehe da: Die Mutter bekam für ihren vierjährigen Sohn problemlos einen OP-Termin Anfang August. „Warum ist das nicht in Oberösterreich möglich? Die Österreichische Gesundheitskasse übernimmt sogar die Kosten für die Operation, weil es sich um ein öffentliches Krankenhaus handelt. Das Bundesland ist dabei egal“, berichtet die Frau.
Transparent und öffentlich
„Die Landespolitik muss bei den OP-Wartezeiten endlich handeln und diese drastisch reduzieren. Dass Oberösterreicher:innen auf ein anderes Bundesland für zeitnahe Gesundheitsleistungen ausweichen müssen, ist nicht zu akzeptieren“, so AK-Präsident Andreas Stangl. Der Fall zeigt aber ein weiteres Versäumnis der Landespolitik auf: Die eigentlich verpflichtend transparent zu führenden und öffentlich zugänglichen OP-Wartelisten der Krankenhäuser entsprechen nicht der Realität. „Die tatsächlich zu erwartenden Wartezeiten der Krankenanstalten müssen daher aktueller und nach Versicherungszugehörigkeit veröffentlicht werden“, fordert AK-Präsident Andreas Stangl.
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