PRESSEAUSSENDUNG vom 03.02.2023

Steigende Inflation belegt Total­versagen der Regierung: AK fordert Wärme­preisdeckel und stabiles Energie­system in der EU

Allen bisherigen Anti-Teuerungsmaßnahmen der Bundes- und Landesregierung zum Trotz steigt die Inflation immer weiter. Im Jänner lag sie schon bei 11,1 Prozent, so hoch wie seit 70 Jahren nicht. Und das, obwohl die Inflation in der gesamten Eurozone im Jänner gesunken ist. "Ich kann es nicht anders sagen: Die Regierung hat versagt. So wichtig es ist, dass energieintensive Industriezweige unterstützt werden, so befremdlich ist es, dass es für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keine spürbaren Entlastungen gibt“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Inflation steigt weiter

Im Jänner 2023 ist die Inflation noch höher als im vergangenen Herbst und im fünften Monat in Folge im zweistelligen Bereich. 11,1 Prozent ist ein neuer, trauriger Rekordwert in der aktuellen Teuerungswelle. Gleichzeitig sank die Inflation in der gesamten Eurozone um 0,7 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent.

Energie bleibt Preis­treiber

Größter Preistreiber ist immer noch die Haushaltsenergie. Experten/-innen rechnen mit weiteren Preissteigerungen. „Die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung haben offensichtlich keine Wirkung gezeigt“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Die sogenannte Strompreisbremse sei mangelhaft und mache sich kaum bemerkbar. Und: „Die CO2-Bepreisung in Österreich und das Festhalten am Merit-Order-Prinzip in der EU, also einer Strompreisbildung wie an der Börse, sind ohnehin kontraproduktiv, weil sie die Preise und damit die Inflation weiter nach oben treiben“, sagt Andreas Stangl.

Unter­nehmer steigern Gewinne, Arbeit­nehmer müssen zahlen

Ärgerlich ist für den AK-Präsidenten, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wieder durch die Finger schauen, weil die bisherigen Maßnahmen entweder schon verpufft oder überhaupt wirkungslos sind, so Stangl. Die Einmalzahlungen an die Haushalte ändern nichts an der Inflation. Und Unternehmen können weiterhin ungestört ihre inflationstreibende Preisbildung zur Gewinnsteigerung vornehmen. 

Wärme­preis­deckel her, Merit-Order weg

Auch strukturelle Maßnahmen, wie der Stromkostenzuschuss an die Haushalte, zeigen nicht den gewünschten Effekt. Daher erneuert Stangl seine Forderung nach einem Wärmepreisdeckel, der alle Energieformen umfasst. Zudem fordert er die Bundesregierung auf, sich für die Entkoppelung von Strom- und Gaspreis in der EU stark zu machen. „Eine verlässliche und leistbare Energieversorgung muss als elementares Menschenrecht und auch als Voraussetzung für eine stabile Wirtschaft garantiert sein. Das in der EU vorherrschende Merit-Order-Prinzip aber treibt die Strompreise und somit die Inflation nach oben“, sagt Stangl.

Die Regierung hat ver­sagt. Es ist wichtig, dass energie­intensive Industrie­zweige unter­stützt werden. Warum aber gibt es für Arbeit­nehmerinnen und Arbeit­nehmer keine spür­baren Ent­lastungen?

Andreas Stangl

AK-Präsident

Kontakt

Kontakt

Redaktion
Volksgartenstraße 40, 4020 Linz
TEL: +43 50 6906 2182
E-MAIL: kommunikation@akooe.at

Folgen Sie uns auf twitter
Liken Sie uns auf Facebook


  • © 2024 AK Oberösterreich | Volksgartenstrasse 40 4020 Linz, +43 50 6906 0

  • Datenschutz
  • Impressum