AK-Präsident Stangl: „In Oberösterreich gibt es leider große Lücken bei der Gesundheitsversorgung für Frauen“
Frauen werden im Gesundheitssystem oft schlechter versorgt als Männer – das ist wissenschaftlich belegt. Medizinische Forschung, Diagnoseverfahren und Therapien sind auf männliche Körper ausgerichtet. Das betrifft besonders Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schmerzbehandlung, Medikamente (Dosierung und Wirkung) sowie psychische Gesundheit. „Ein Problem dabei ist auch, dass in der Aus- und Weiterbildung der Fokus zu wenig auf geschlechtersensible Medizin gelegt wird“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Große Lücken
In Oberösterreich gibt es etwa große Lücken bei der frauenspezifischen Versorgung. Laut einer von der AK OÖ in Auftrag gegebenen IFES-Erhebung zur medizinischen Versorgungssicherheit zeigt sich, dass Frauen unzufriedener als Männer mit unserem Gesundheitssystem sind (40 vs. 47 Prozent). Mehr als die Hälfte der Frauen in unserem Bundesland müssen länger als 2 Monate auf einen Termin bei einem Gynäkologen/einer Gynäkologin warten. Viele geben an, gar keinen Termin bei einem:r Kassenärzt:in erhalten zu haben und schließlich einen Wahlarzt/eine Wahlärztin aufgesucht zu haben. Dazu kommt, dass es in Oberösterreich zu wenige Kassenhebammen gibt.
Die Forderungen der AK OÖ:
- Versorgungsangebote für Frauen müssen ausgebaut werden.
- Es braucht mehr Stellen für Kassenärzt:innen.
- Es braucht Primärversorgungszentren, in denen Ärzt:innen und weitere Gesundheitsberufe zusammenarbeiten.
- Es braucht mehr Forschung zu Frauenkrankheiten und geschlechterspezifischer Wirkung von Medikamenten. Außerdem muss die Ausbildung in Gender-Medizin für Ärzt:innen und Gesundheitsberufe besser werden.
- Gesundheitsdaten müssen nach Geschlecht ausgewertet werden – für gezieltere Maßnahmen.
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