07.11.2023
Kampf gegen die Teuerung, für leistbares Wohnen und mehr Bildungsinvestitionen prägen Beschlüsse der AK-Vollversammlung
10. Vollversammlung der XVI. Funktionsperiode
Der 10. AK-Vollversammlung lagen 29 Resolutionen vor. Im Mittelpunkt der Debatte standen dabei die Bekämpfung der massiv steigenden Preise für Wohnen, Verbesserungen im Gesundheits- und Pflegesystem, Konsumentenschutzthemen sowie Bildung und bessere Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Anschließend stimmten die 110 Kammerrät:innen aus 5 Fraktionen über die eingebrachten Resolutionen ab.
5 Resolutionen brachten alle in der AK-Vollversammlung vertretenen Gruppierungen gemeinsam ein. Die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) stellte 11, der Österreichische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund-FCG (ÖAAB-FCG) und die Freiheitlichen Arbeitnehmer-FPÖ (FA) je 4, die Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen (AUGE/UG) 3 Resolutionen sowie der Gewerkschaftliche Linksblock (GLB) 1 zur Diskussion. Zudem brachten AUGE/UG und GLB eine gemeinsame Resolution ein.
Im Anschluss an die umfassende Diskussion stimmte das „Parlament der Arbeitnehmer:innen“ über die jeweiligen Resolutionen ab.
Dabei wurden folgende 11 Resolutionen einstimmig angenommen:
Gemeinsam von allen Fraktionen eingereicht:
- „AK-Beitrag nicht kürzen und gesetzliche Mitgliedschaft erhalten“
- „Betriebliche Mitbestimmung beim Einsatz von künstlicher Intelligenz stärken“
- „Zweiseitiges Stornorecht zum Schutz der Konsument:innen bei Stornierungen durch die Reiseanbieter“
- „Bei Insolvenz Verluste für Konsument:innen durch hohe Anzahlungen vermeiden“
- „Konsument:innen durch zusätzliche Bestätigung vor telefonisch aufgedrängten Warenkäufen schützen“
Von FSG eingereicht:
- „Schutzklausel für alle Pensionist:innen auch rückwirkend einführen“
- „Kürzungspolitik in der Unfallversicherung stoppen: Senkungen des Unfallversicherung-Beitragssatzes zurücknehmen“
- „Kassenstellen ausbauen und Ausbildungsplätze für Allgemeinmedizin in OÖ sichern“
Von ÖAAB-FCG eingereicht:
- „Reform des Schülergelegenheitsverkehrs dringend erforderlich“
- „Verpflichtende Herkunftskennzeichnung dringend erforderlich“
- „Wochengeldfalle ist gesetzeswidrig und muss rasch behoben werden“
Mehrheitlich angenommen wurden folgende 10 Resolutionen:
FSG:
- „Mietpreisdeckel dringend reparieren und Wohnbonus einführen“
- „Öffentliche Wohnbaufördermittel ausdehnen und ein Anreizsystem für die „Widmungskategorie Sozialer Wohnbau“ schaffen“
- „Sozial-ökologischer Umbau: Mit uns, aber nicht auf unsere Kosten!“
- „Sofortmaßnahmen für junge Pflegende“
- „Senkung der Körperschaftsteuer zurücknehmen und von Krisengewinnen abschöpfen“
- „Beitragsfreien Zugang zur Elementarbildung sicherstellen, um Chancengleichheit für Kinder zu erhöhen“
- „Schule darf kein Luxus sein!“
- „Mehr Investitionen in die Erwachsenenbildung sind notwendig – Bildungskarenz für Arbeitnehmer:innen attraktivieren und Bildungsförderungen deutlich ausbauen“
FA-FPÖ:
„Mit einem gezielten Konjunkturpaket die österreichische Bauwirtschaft stabilisieren!“
AUGE/UG und GLB:
„Anpassung des Schulstartgelds an rollierende Inflation!“
Mehrheitlich abgelehnt wurde einzig die Resolution von FA-FPÖ:
- „Abkehr von der Gendersprache in Politik, Verwaltungen, Bildung, Medien und Gesetzgebung!“
AK-Ausschüsse klären folgende Themen ab
7 Resolutionen wies die AK-Vollversammlung den jeweiligen zuständigen AK-Ausschüssen zur Abklärung und weiteren Behandlung zu:
ÖAAB-FCG:
- „Umwandlung des Pendlerpauschales in einen kilometerabhängigen Pendlerabsetzbetrag“
FA-FPÖ:
- „Sicherstellung eines weltanschaulich neutralen und entwicklungsadäquaten Sexualunterrichtes in den Volksschulen!“
- „Fairer Umgang der Geldinstitute mit Sparern und Kreditnehmern!“
AUGE/UG:
- „Rechtsanspruch Bildungskarenz und Bildungsteilzeit“
- „Kollektivvertrag im Journalismus muss bleiben!“
- „Übernahme von Sportvereinsgebühren für Kinder und Jugendliche bis zur Selbsterhaltungsgrenze des Landes OÖ“
GLB:
- „Ausbau der Wohnungslosenhilfe - Eine Notschlafstelle für jeden Bezirk in Oberösterreich“
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Abstimmung bei der AK-Vollversammlung © Wolfgang Spitzbart, AK OÖ